16.01.2025 von SWYRL
In "High Potential" löst Kaitlin Olson als brillante, aber chaotische Mutter knifflige Kriminalfälle. Die US-Adaption der französischen Serie "HIP: Ermittlerin mit Mords-IQ" kombiniert cleveren Humor, spannende Fälle und bewegende Einblicke in das turbulente Leben der Hauptfigur.
Wer die französische Erfolgsserie "HIP: Ermittlerin mit Mords-IQ" mit Audrey Fleurot, von der es hierzulande mittlerweile vier Staffeln in der ARD-Mediathek gibt, schätzt, kann sie nun mit einem amerikanischen Remake vergleichen. Denn "High Potential" (ab Donnerstag, 23. Janaur, Disney+, 13 Folgen) ist eine ziemlich exakte Kopie. In der US-Version spielt Kaitlin Olson die alleinerziehende White-Trash-Mama dreier Kinder. Obwohl Morgan mit einem IQ von atemberaubenden 160 durchs Leben geht, fällt es ihr schwer, in festen Jobs oder Beziehungen zu bleiben.
Morgan arbeitet zurzeit nachts als Reinigungskraft in einem Polizeirevier in Los Angeles, wo sie im Vorbeigehen einen kniffligen Fall an einer Ermittlerwand löst. Deshalb wird sie von den Profis des Reviers - unter anderem Chefin Selena (Judy Reyes) und der korrekte Ermittler Karadec (Daniel Sunjata) - als Beraterin eingestellt. In dieser Funktion löst der etwas anstrengende, aber auch liebenswürdige Paradiesvogel Morgan pro Folge einen kniffligen Fall - während sich die privaten Erzählstränge stets auch weiterbewegen.
Wer das französische Original kennt, wird in den Fällen und Szenen der US-Adaption durch Autor Drew Goddard ("The Good Place") deckungsgleiche Szenen und Figuren entdecken. Nur, dass die einen eben im nordfranzösischen Lille spielen und die anderen unter der Sonne Kaliforniens. Die clever gebauten Kriminalfälle sowie die besondere Psychologie der schrillen und doch auch sensiblen, an sich leidenden Hauptfigur verkörpern beide Schauspielerinnen - Fleurot und Olson - überzeugend, wenn auch so überdreht, dass sie Charakter-Puristen etwas zu anstrengend sein könnten.