Bares für Rares
Ein Horst Lichter, dem es die Sprache verschlägt? Das erlebt man selten. Heute war es so weit, denn zu Verkauf stand kein Alltagsfund. Diesmal ging es um ein echtes Stück Musikgeschichte.
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Doch der Reihe nach: Holgers (links) mitgebrachtes Objekt hatte einst einem ganz Großen gehört. Nun wollte er sich davon trennen. Nicht nur wegen der Passform, sondern auch, um nach drei Jahrzehnten Platz zu schaffen.
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"Detlev, das wär doch nicht nötig gewesen, dass du mir einen Hut besorgst", witzelte der Gastgeber als das gute Stück vor ihm lag. Fun Fact: Horst Lichter wurde 2020 vom Deutschen Hutverband zum "Hutträger des Jahres" gekürt.
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Horst Lichter alias "der Mann des Hutes" zeigte sich angetan von der schlichten Kopfbedeckung und bekannte schmunzelnd: "Im Prinzip bin ich ein Hut."
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Die beiden befreundeten Verkäufer gaben hingegen zu, selbst eher selten Hut zu tragen. Was sie jedoch verbindet, ist ihre Leidenschaft für die Musik eines ganz besonderen Künstlers. Genau von diesem stammte auch diese exquisite Haube.
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Damit war das Rätsel eröffnet: Zu welchem Weltstar gehörten wohl die Initialen E.J., die im Inneren zu lesen waren?
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"Der ist aber nicht von Elton John?" Horst Lichter wollte es kaum glauben. Doch Detlev Kümmel bestätigte nickend den Namen der britischen Pop-Legende.
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"Wie kommst du denn an sowat dran?", entfuhr es Lichter staunend, als die Herkunft klar war.
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Holger, der Elton John mehr als 120 Mal live erlebt hatte, berichtete, dass er 1994 zu einer Konzertreihe in London in der Royal Albert Hall war. Weil damals besonders viele Fans vor Ort gewesen seien, habe der Sänger einen Charity-Shop eröffnet - mit Sporthosen, Lederjacken und eben auch Hüten aus seinem Besitz.
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Mindestens 100 Euro stellte sich der Verkäufer für den geadelten Hut aus Mohairfilz vor. Das Modell "Fedora" der Manufaktur Hücke aus den 1970er-Jahren könne laut Experte jedoch deutlich mehr bringen: 600 Euro war seine Schätzung.
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Im Händlerraum kam die Kopfbedeckung bestens an. Julian Schmitz-Avila (dritter von links) und Daniel Meyer (links) lieferten sich ein zähes Duell, keiner wollte nachgeben.
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Am Ende durfte der Verkäufer jubeln: Bis auf 800 Euro trieben die beiden den Preis. Daniel Meyer setzte sich durch und durfte den Elton-John-Hut sein Eigen nennen.
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Mit reichlich 750er-Gold warteten die nächsten Verkäufer auf. Das italienische Collier aus den 1960er-Jahren brachte rund 60 Gramm auf die Waage. Allein der Goldwert lag bei etwa 3.800 bis 3.900 Euro, der Schätzpreis bei 4.000 bis 4.200 Euro.
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Ob im Händlerraum Goldgräberstimmung aufkam? Und wie: Daniel Meyer (links) griff zu und legte 4.150 Euro für das Schmuckstück auf den Tisch.
© ZDF"Ich mag ja Kühe", ließ Horst Lichter beim Anblick der bronzenen Tierfigur wissen. Laut Colmar Schulte-Goltz konnte das Werk von Johann Vierthaler um 1900 immerhin 650 bis 700 Euro erzielen.
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Aus einer Haushaltsauflösung ins Händlerzimmer: Für 500 Euro wechselte die Plastik den Stall. Elke Velten (zweite von links) nahm das Rindvieh mit nach Hause.
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Als Nächstes sollte ein kleines Schmuckstück glänzen. Die diamantbesetzte Kragenbrosche war ein Familienerbstück und vermutlich um die Jahrhundertwende aus 585er-Gold gefertigt worden. Wunschpreis: mindestens 2.000 Euro. Da die Expertin jedoch nur 800 bis 1.000 Euro ansetzte, gab es keine Händlerkarte.
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Nach 43 Jahren im Dornröschenschlaf sollte eine alte Robot-Kamera einen neuen Besitzer finden. Mit Beschreibung und originaler Ledertasche lag der Wert bei 250 bis 350 Euro.
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Die Kamera aus den Jahren 1954 bis 1957 wies zwar leichte Lackschäden auf - "klick" machte es dennoch. Vor allem Julian Schmitz-Avila hatte ein Faible für analoge Technik und ließ sich auf 400 Euro ein. Manchmal muss es eben einfach zoomen.
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Zum Schluss wurde es noch zerbrechlich: Eine Schale der Karlsruher Majolika Manufaktur aus dem Jahr 1918 kam mit einem Schätzpreis von 300 Euro daher.
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Der Kellerfund gefiel und erzielte bei Händlerin Liza Kielon 280 Euro.
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