ARD-"Morgenmagazin"

In der ARD warnt EVG-Chef Burkert Bahnkunden: "Das Tal der Tränen wird noch dauern"

27.03.2025 von SWYRL

Die Deutsche Bahn benötigt in den kommenden zehn Jahren 150 Milliarden Euro. Nur so könne die Pünktlichkeit und Modernisierung von Zügen wieder gewährleistet werden, sagte der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Martin Brukert nun im ARD-Moma.

Dass "überhaupt" Tausende von Zügen im Schienenverkehr unterwegs seien, sei vor allem "den Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern zu verdanken, die 365 Tage um die Uhr eine wirklich hervorragende Leistung erbringen", weiß Martin Burkert. Im ARD-"Morgenmagazin" sprach der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Donnerstag über die Zukunft der Deutschen Bahn.

Es gebe Licht am Ende des Tunnels "durch die Möglichkeit des Infrastrukturfonds, wenn er auch die Schiene erreicht", erklärte Burkert. "Das muss sein. Wir haben unglaubliches Volumen." Der Bedarf der Bahn aus dem Sondervermögen liege in den nächsten zehn Jahren bei 150 Milliarden Euro. "Das sind ja unglaubliche, unvorstellbare Summen", räumte Burkert ein, aber so könne "die Bahn wieder modern werden und pünktlich und die Qualität auch wieder hoch sein".

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"Das ist wie ein Uhrwerk, das muss im Gesamten funktionieren"

Etwaigen Überlegungen der Union, die Bahn zu zerschlagen, kann der EVG-Chef wenig abgewinnen: "Integrierte Bahnkonzerne sind die besten in Europa, auf der Welt, das zeigt Österreich, das zeigt die Schweiz bis nach Japan. Alle Privatisierungsversuche wie in Großbritannien werden gerade zurückgedreht", mahnte er. "Wir glauben: Ein Rad-Schiene-System trennt man nicht. Das ist wie ein Uhrwerk, das muss im Gesamten funktionieren." Zudem wies Burkert auf die "guten, tarifgebundenen Arbeitsplätze" sowie die "zufriedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" bei der DB hin.

Anlass zum Optimismus bestehe für Bahnkunden zumindest in der nahen Zukunft kaum. "Das Tal der Tränen wird noch dauern", sagte Burkert unter anderem mit Blick auf die achtmonatige Streckensperrung von Hamburg nach Berlin, die ebenso eine "Riesenherausforderung" darstelle wie die mehr als 40 geplanten Korridorsanierungen in ganz Deutschland. "Aber", räumte Burkert ein, "die Hoffnung ist da, dass wir Jahr für Jahr besser werden." 2035 werde man "hoffentlich" pünktlich zum 200-jährigen Jubiläum der Eisenbahn "wieder eine qualitativ hochwertige Bahn haben, auf die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner wieder stolz sein können".

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