Moderatorin und Sängerin

Inka Bause stellt sich gegen Rechtsruck - und fordert dasselbe von ihren Kollegen

15.07.2024 von SWYRL

Inka Bause gibt sich in einem Interview schockiert vom Schweigen ihrer Kolleginnen und Kollegen nach dem Rechtsruck bei der Europawahl. "Wir Promis haben alle ein imaginäres Megafon vor dem Mund und müssen das nutzen", mahnt die Moderatorin.

Hat Deutschlands Medienlandschaft ein Verschwiegenheitsproblem im Bezug auf den national, besonders aber im Osten erstarkenden Rechtsextremismus? Genau diesen Eindruck äußert Moderatorin und Sängerin Inka Bause im Interview mit "t-online".

"Ich wollte mich immer heraushalten. Ich bin Schlagersängerin und Moderatorin und Politik ist nicht meine Kompetenz", führte die 55-Jährige aus. "Die Zeiten sind allerdings vorbei." Rechte Sprüche und dumme Witze auf Kosten von Minderheiten könne sie nicht mehr tolerieren. Viele ihrer Kolleginnen und Kollegen würden aber genau das tun.

So sei es gewöhnlich, "dass Liedermacher sich engagieren, Schauspieler und sogenannte Intellektuelle". Viele "Kolleginnen und Kollegen aus meinem Genre" hingegen hätte nach der Europawahl eine "auffallend ruhige Haltung" gezeigt. Das bestürze sie.

Damit meinte Bause wohl Musiker aus dem Schlager-Genre sowie Fernsehschaffende. Dabei käme es gerade auf deren Stimmen an, denn sie hätten die Chance, Menschen, die sich von der Politik alleingelassen fühlen würden, auch zu erreichen. "Es ist keine Kunst, im Deutschlandradio, in der 'FAZ' und in öffentlich-rechtlichen Talkshows zu diskutieren", führte sie weiter aus. "Diese Sendungen haben eine andere Zielgruppe."

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter
Mit Anklicken des Anmeldebuttons willige ich ein, dass mir die teleschau GmbH den von mir ausgewählten Newsletter per E-Mail zusenden darf. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und kann den Newsletter jederzeit kostenlos abbestellen.

"Wir müssen an die Menschen ran, die im falschen Algorithmus stecken"

Das Schweigen könne laut Bause, die selbst in der DDR aufgewachsen ist, damit zusammenhängen, dass "viele abwägen, ob sie mit einer Meinung, die sich nicht mit der von 15 bis 30 Prozent der Wähler deckt, zurückgehende Quoten oder Verkaufszahlen risikieren".

Als positives Gegenbeispiel nannte sie Sebastian Krumbiegel von den Prinzen. Der tingle "durch die ostdeutschen Dörfer, engagiert sich, geht in den Diskurs und wird regelmäßig angefeindet. Dafür zolle ich ihm meinen höchsten Respekt." Für Bause ist klar: "Wir müssen an die Menschen ran, die im falschen Algorithmus stecken." Und die würden eben nicht nachts um 23 Uhr "ttt - titel thesen temperamente" gucken, sondern "stehen im Fußballstadion, bei mir vor der Bühne und schauen meine Sendungen und den 'Tatort'".

"Wir Promis haben alle ein imaginäres Megafon vor dem Mund", wandte sie sich scheinbar an andere deutsche Stars. "Und wir müssen das nutzen."

Das könnte dir auch gefallen


Trending auf SWYRL