27.10.2023 von SWYRL/Bettina Friemel
Das Dasein auf dem Dachboden sollte für das Bronzepferd ein Ende haben, dafür war es viel zu schade. Vor allem der massive Marmorsockel hinterließ bei Horst Lichter und der "Bares für Rares"-Expertin Dr. Bianca Berding mächtig Eindruck: ein seltenes Prachtstück.
Horst Lichter begutachtete den imposanten Sockel mit Pferd und nacktem Mann oben drauf: "Oh, das ist aber mal stattlich!" Die "Bares für Rares"-Expertin Dr. Bianca Berding versuchte die Bronze-Statue zu heben: "Die ist super schwer." Susanne wollte ihr massives Familienerbstück gerne loswerden: "Es liebt keiner so richtig. Es stand auch die ganze Zeit auf dem Dachboden bei meinem Bruder." Davor gehörte es ihrer Großtante: "Die lebte in der DDR, war Sekretärin in einem Geologie-Institut und hat das zur Pensionierung geschenkt bekommen." Dann erbte es Susannes Vater und nun gehörte es ihr und ihren beiden Geschwistern.
"Wir sehen hier ein klassisches Motiv, das bis in die Antike zurückreicht: Das ist der Rossebändiger", war Bianca Berding ziemlich begeistert von der Rarität, die Rudolf Kaesbach Anfang des 20. Jahrhunderts erschaffen hatte. Außer der Signatur des Künstlers entdeckte die Expertin noch einen kaum sichtbaren Schriftzug mit Berlin. Somit war der Entstehungsort bekannt, "auch wenn wir keinen Gießereistempel haben". "Der Zustand gefällt mir auch außerordentlich gut", meinte Berding. "Wir haben keine Fehler, Schadstellen. Und auch der große Sockel, dafür, dass der so schwer und groß ist, sieht der noch sehr gut aus."
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"Bares für Rares"-Verkäuferin ist glücklich: Ungeliebter Hengst kommt in gute Hände
"Ich muss den Erlös durch drei teilen", deshalb wünschte sich Susanne 900 Euro. "Ich finde, dass 1.500 Euro noch sehr viel besser durch drei zu teilen ist", lachte Berding. Sie hielt sogar bis zu 1.700 Euro für möglich, "weil der Sockel einfach wunderschön und sehr selten im Handel zu finden ist".
"Das ist ein Hengst, und der ist jetzt kurz vorm Decken", kannte sich Walter Lehnertz mit Pferden aus. Sein Kaufinteresse war geweckt: "Schöne Darstellung." Also begann er mit 580 Euro. Elke Velten und Julian Schmitz-Avila waren ebenfalls im Rennen - und die stachen Lehnertz mit ihren vierstelligen Geboten schnell aus. Schmitz-Avila hoffte bei 1.300 Euro auf den Zuschlag, doch Susanne pokerte: "Kann man das gut durch drei teilen? Ich habe zwei Geschwister." Schmitz-Avila verstand den Wink mit dem Zaunpfahl: "Soll ich 1.500 Euro machen?" Susanne strahlte: "Das wäre super!"
Damit nahm die Verkäuferin 600 Euro mehr als erhofft mit nach Hause: "Wow! Das ist wirklich toll! Ich bin so happy!" Vor allem freute sie sich, dass endlich jemand das edle Pferd zu schätzen wusste.
"Bares für Rares": Gold-Collier erzielt hohe vierstellige Summe
In der Freitagsausgabe außerdem verkauft wurde eine Fotografie von Franz Liszt aus der Zeit zwischen 1870 und 1875 mit einem geschätzten Wert von 200 bis 300 Euro. Benjamin Leo Leo erstand das Porträt für 240 Euro: "Dann kommt der Franz Liszt nach Köln."
Ein noch vollständige Zauberkasten aus den 1930er-Jahren war 30 bis 40 Euro wert. Jan Cizeks Augen strahlten, als er bei 50 Euro den Zuschlag erhielt: "Das freut mich aber! Die Hokuspokus-Kiste finde ich so cool!"
Ein Gold-Collier mit Brillanten und Saphiren aus den 1980er-Jahren hatte einen Wert von 8.000 bis 9.000 Euro. Sehr viel mehr als den Goldwert wollte jedoch niemand ausgeben, also einigte sich der Verkäufer mit Julian Schmitz-Avila auf 6.800 Euro.
Ein französischer Reisekoffer aus den 1940er- oder 50er-Jahren wurde auf 120 bis 150 Euro geschätzt. Jan Cizek bezahlte den maximalen Schätzpreis von 150 Euro und machte die Verkäuferin damit glücklich.
Eine schwedische Tafelaufsatzschale aus Glas und Silber mit Widmung aus dem Jahr 1902 war 700 bis 800 Euro wert. Elke Velten kaufte die schöne Schale für 670 Euro - für Bonbons, Pralinen oder Blumen.