Vier Folgen in der ZDF Mediathek

Krebs-Dramedy "Don't Fall, Dance": Der Feind in meinem Körper

29.07.2025 von SWYRL/Eric Leimann

Die junge, lebenshungrige Emma (Hanna van Vliet) litt als Kind an Krebs. Im Erwachsenenalter kehrt die Krankheit mehrmals zurück. Die niederländische Miniserie "Don't Fall, Dance" entstand nach dem Buch der TV-Managerin Margot van Schayk, die ihre eigene Geschichte erzählt. Unbedingt sehenswert!

Die junge Amsterdamerin Emma (toll: Hanna van Vliet) ist jene Sorte Mensch, deren Lebenskerze an beiden Enden lichterloh brennt. Als junge Frau geht sie mit ihrer Liebe Sebastiaan (Chris Peters) nach New York, um es dort als Schriftstellerin zu schaffen. Dabei schwelt im Hintergrund immer die Diagnose: Krebs. Mit zwölf Jahren ereilte Emma und ihre alleinerziehende Mutter Marijke (Caya de Groot) zum ersten Mal die Schockdiagnose. Die kleine Emma, für die es nicht gut aussieht, überlebt mehrere Jahre der Therapie - und ist zwischendurch immer mal wieder krebsfrei. Vor ihren regelmäßigen Check-ups hat sie dennoch Angst - wie sich zeigt, berechtigt. Ihre Krankheit kehrt mehrmals zurück und beeinflusst das Leben Emmas, ihrer Familie und wechselnder Lebenspartner. Die bewegende und doch meist heitere Miniserie "Don't Fall, Dance" entstand nach der Autobiografie von TV-Managerin Margot van Schayk.

Die Hauptrolle spielt auf beeindruckende Weise Hanna van Vliet, die im Rahmen der Berlinale 2022 zum "European Shooting Star" gekürt wurde. Die niederländische Produzentin Fleur Winters, eine persönliche Freundin der echten Emma, wenn man so will, hat fast alle kreativen Positionen der Serie mit einem All-Female-Team besetzt.

Was an der kompakt erzählten, dennoch ungeheuer einnehmenden Geschichte überrascht: In rund drei Stunden Spielzeit lernt man einen Menschen kennen, der einem trotz gewisser anstrengender Züge sehr ans Herz wächst: Emma ist witzig, intelligent und kämpferisch. Sie will nicht zulassen, dass der Krebs den Lebenshunger, ihren ausgeprägten Sinn für Humor und die stetige Lust auf neue Abenteuer besiegt.

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Nach "Dying For Sex" zweite starke Krebs-Serie

"Don't Fall, Dance" fühlt sich über weite Strecken eher wie eine heitere Coming of Age-Erzählung oder gar Romantic Comedy an - weniger wie ein dunkles Krebs-Drama. Emma probiert, assistiert von ihrer besten Freundin Nico (Asma El Mouden), stark unterschiedliche Männer und Beziehungsmodelle für ihr eventuell zeitlich stark begrenztes Leben aus. Ästhetisch tauchte Regisseurin Simone van Dusseldorp die in Amsterdam, New York und auf dem platten niederländischen Land spielende Serie in satte Bilder und bunte Farben. Dazu spielt "Don't Fall, Dance" mit knalligen Effekten, die das Aus-der-Bahn-geworfen-werden Emmas durch den wiederkehrenden Feind im eigenen Körper symbolisieren.

Nach "Dying For Sex" mit Michelle Williams bei Disney+, das nach einem erfolgreichen US-Podcast entstand, ist "Don't Fall, Dance" schon die zweite Serie in diesem Jahr, die sich dem Thema Krebs und Sterben auf unkonventionelle, starke Art und Weise annimmt. Das niederländische TV-Juwel spielt mit einer Art von Humor, die das eigentlich unerträgliche Thema erträglich macht, ohne dass die Geschichten ihre emotionale und existenzielle Wucht, die sie nun mal innehat, verleugnet.

In der Mediathek ist die Serie ab Freitag, 1. August zu sehen. Linear zeigt sie ZDFneo am Dienstag, 5. August - alle Folgen sind ab 22.30 uhr zu sehen.

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