11.01.2023 von SWYRL/Wilfried Geldner
2016 endete ein Rennen zwischen zwei Kudamm-Rasern tödlich. Erst fünf Jahre später wurde das Urteil wegen Mordes in einem der Fälle und wegen versuchten Mordes im anderen rechtskräftig. Die 91. Episode der ZDF-Reihe "Ein starkes Team" greift etwas umständlich darauf zurück.
Zwei Maskierte überfallen ein Berliner Juweliergeschäft und erschießen dabei den Besitzer. Eine junge Auszubildende nehmen sie als Geisel, um deren Aussagen zu verhindern. Doch Garber und Wachow (Florian Martens, Stefanie Stappenbeck) vom "starken Team" stellen alsbald einen der Geflüchteten - zu eindeutig sind die Fingerabdrücke der Auszubildenden in dessen Wagen. Alexander Brösser (Vincent Krüger) ist ohnehin kein Unbekannter mehr. Vor zwei Jahren hatte der Autonarr bei einem Privatrennen einen tödlichen Unfall verursacht und landete daraufhin im Knast. Frisch entlassen, wird Brösser im neuen Fall mangels Beweisen frei gesprochen - und bald darauf ermordet. Wer mag der Täter oder die Täterin gewesen sein? - "Im Namen des Volkes" (Drehbuch: Leo P. Ard, Regie: Martin Kinkel) ist die neue Folge der ZDF-Krimireihe überschrieben. Sie wirkt wie eine Collage aus mehreren Fällen, die dem Zuschauer viel guten Willen abverlangt.
Recht unvermittelt rücken die handelnden Personen ins Blickfeld. Da ist der Vater des Lehrlings Leonie, der Psychotherapeut Michael Seidel (Florian Stetter), der sich um die Tochter sorgt und sie wegen ihres schweren Traumas schließlich gar in die Psychiatrie einliefern lassen muss. Vor allem aber kommt später auch noch der Witwer des Opfers vom Raserunfall ins Spiel, die Tote erweist sich gar als Angehörige einer ménage-à-trois, Diversität rückt eben zunehmend ins Bewusstsein der Fernsehfilmredaktionen.
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Sputnik macht in Herrendürften
Wie gut, dass es da auch noch Sputnik, das Faktotum, gibt. Diesmal agiert Jaecki Schwarz als Influencer für Düfte. Otto Garber ist sich nicht zu schade, das mit "Influenza" zu verwechseln, darf sich aber trotzdem eine Chance ausrechnen, wenn Sputnik demnächst Herrendüfte vorstellt und zu diesem Zweck ein "Handmodel" braucht. Schuld am ganzen Schlamassel um den Ganoven Brösser aber trägt einmal mehr Chef Reddemann (Arnfried Lerche), der sich seiner Beweisführung vor Gericht viel zu sicher war und daher zu unnötiger Eile trieb.
Gegenüber dem 90. Jubiläumsfall, der Mobbinggeschichte "Schulzeit", fällt der episodenhaft überkonstruiert wirkende 91. Fall deutlich ab. Dabei liegt das Motiv, dass da einer (oder eine) das Recht in die eigenen Hände nimmt, weil die Justiz versagt, ja durchaus begreifbar auf der Hand.