Die kultigsten Serien der 70-er
Mitreißende Familiensagas, knallharte Detektive, liebenswerte Halunken, dröhnende Big-Block-Motoren und kunterbunte Kinder-Programme, die man nie vergessen wird: So schön wie in den 70-ern wird das Fernsehen nie wieder! Wir blicken zurück auf die größten Straßenfeger und Kultserien von damals.
© Getty Images/Fotos InternationalDer Kurier der Kaiserin (1970 - 1971)
Lange bevor Klausjürgen Wussow Deutschland aus seiner Schwarzwaldklinik heraus behandelte, spielte er die Titelrolle in der für damalige Zeiten ungeheuer aufwendigen Historienserie. "Der Kurier der Kaiserin" enthielt tolle Kostüme und reichlich Action. Übrigens: Eigentlich hätte Peter Kraus die Hauptrolle spielen sollen.
© United Archives/Getty ImagesCatweazle (1970-71)
"Salmei, dalmei, adomei!": Der zauselige Zauberer Catweazle war fast in Vergessenheit geraten, mit dem Tod von Schauspieler Geoffrey Bayldon (2017) kam aber bei vielen Kindern der 70-er wieder die Erinnerung hoch. Die Grundidee der britischen Comedyserie: Ein Hexenmeister aus dem Mittelalter landet per Zauberspruch versehentlich in den 1970er-Jahren und erlebt dort zahlreiche Abenteuer. 2021 war eine Filmadaption mit Otto Waalkes im Kino zu sehen.
© Koch MediaMichel aus Lönneberga (1971-73)
Erst freute man sich diebisch über den neuesten Schabernack von Lausbengel Michel (Jan Ohlssson, Mitte), und dann hoffte man, dass er nicht zu doll ausgeschimpft wird - so lief das damals bei "Michel aus Lönneberga". Die schwedische Serie nach Vorlage von Astrid Lindgren kehrt bis heute immer wieder ins TV-Programm zurück, insbesondere zur Weihnachtszeit.
© United Archives/FilmPublicity/Getty ImagesEin Sheriff in New York (1971 - 1978)
Freitagabend, zu später Stunde in der ARD, geschah Außergewöhnliches: Da ritt Dennis Weaver als Marshall Sam McCloud über 46 Folgen hinweg mit seinem Pferd durch New York, um Verbrecher einzusammeln. Und auch sonst passte der eher ländliche Cop nicht so wirklich in die urbane Welt der 70er-Jahre,
© United News/Popperfoto/Getty ImagesDie 2 (1971 - 1972)
Es ist eine Tragödie. Da der Krimiserie "Die 2" mit Roger Moore (links) und Tony Curtis vor allem in den USA so wenig Erfolg beschieden war, endete sie schon nach 24 Folgen. Hierzulande war sie jedoch damals ein Knaller - und ist es bis heute. "Schuld" daran ist die sensationell gelungene Synchronisation von Rainer Brandt - "Sleep well in your Bettgestell!"
© Silver Screen Collection/Getty ImagesKung Fu (1972 - 1975)
Wilder Westen trifft auf chinesische Kampfkunst. "Kung Fu" war originell, actionreich und ein weltweiter Erfolg. David Carradine spielte einen Shaolin-Mönch, der in die USA fliehen muss und sich dort - im wahrsten Sinne des Wortes - durchschlägt. Wer in Folge 34 genau aufpasst, entdeckt Harrison Ford.
© ABC Photo Archives/Getty ImagesM*A*S*H (1972-83)
Krieg und Komik passen nur selten gut zusammen, aber "M*A*S*H" wurde trotzdem zu einem riesigen Erfolg. Die tragikomische Serie, die sich primär in einem Feldlazarett in Korea abspielt, gilt heute als Meilenstein des US-Fernsehens und erhielt insgesamt 99 Emmy-Nominierungen. Hierzulande hat man den Charme von "M*A*S*H" jedoch erst spät erkannt, die Serie landete 1990 erstmals im deutschen Fernsehen.
© CBS Photo Archive/Getty ImagesDie Straßen von San Francisco (1972 - 1977)
Damals war das für die Zuschauer in Deutschland ja noch eine fremde Welt: Wenn Detective Lieutenant Mike Stone (Karl Malden, rechts) und Inspector Steve Keller (Michael Douglas) in den Straßen von San Francisco Verbrecher jagten, bedeutete das auch immer einen Ausflug in das moderne Amerika. Gastrollen spielten unter anderem Arnold Schwarzenegger, Nick Nolte und Tom Selleck.
© ABC Photo Archives/Getty ImagesEin Herz und eine Seele (1973-76)
Es gab in den 70er-Jahren kaum eine größere Straßenfegerserie in Deutschland als Wolfgang Menges "Ein Herz und eine Seele". Die allermeisten schalteten wegen ihm ein: dem missgünstigen Spießer Alfred Tetzlaff (Heinz Schubert, Zweiter von rechts), der reaktionäre Tiraden gegen "Weiber", "Sozen" und "Emigranten" abfeuerte. Die kritische, ironische Anlage der Serie ging damals nicht jedem auf.
© WDRKojak - Einsatz in Manhattan (1973-78)
Damals in den 70-ern, da waren Fernseh-Polizisten noch richtige Typen. So wie Kult-Glatzkopf Theodoros Kojak (Telly Savalas), der über insgesamt 118 "Kojak"-Folgen das Verbrechen in New York bekämpfte. Gerne mit Fluppe im Mund, noch lieber mit einem Lolli und immer etwas schlauer als die Verbrecher. Kojak hat sie alle gekriegt!
© Photoshot/Getty ImagesDer Sechs-Millionen-Dollar-Mann (1973-78)
Aus heutiger Sicht vielleicht etwas schräg, damals aber ein echter Hit: "Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann". Nach einem schweren Unfall wird Steve Austin (Lee Majors) mit bionischen Körperteilen ausgestattet, wodurch er viel schneller rennen und schwerer heben kann als normale Menschen. Und dann werden diese Fähigkeiten eingesetzt, um unter anderem gegen Aliens und Bigfoot zu kämpfen.
© Bettmann/Getty ImagesDetektiv Rockford - Anruf genügt (1974 - 1980)
Zur Waffe griff er selten: Detektiv Rockford (James Garner, rechts) ermittelte bei seinen Fällen auf die charmante Weise. Eine Serie für die ganze Familie also, von der insgesamt 123 Episoden entstanden. Fast immer mit dabei war auch Joe Santos, der Sergeant Dennis Becker spielte. James Garner starb 2014.
© Silver Screen Collection/Getty ImagesUnsere kleine Farm (1974-84)
Eine Familie zieht in den 1880er-Jahren von Wisconsin nach Kansas, um sich mit einer eigenen Farm ein neues Leben aufzubauen: Das war die Geschichte von "Unsere kleine Farm". Dort draußen am Rande der Zivilisation gab es viele Probleme, aber am Ende immer auch eine Lösung. Michael Landon (links), unter anderem auch bekannt aus "Bonanza", starb bereits 1991 an den Folgen einer Krebserkrankung.
© Michael Ochs Archives/Getty ImagesPetrocelli (1974 - 1976)
Bei der Krimi- und Anwaltsserie "Petrocelli" durften auch die Kinder aufbleiben. Denn im Grunde gingen die Geschichten rund um den chronisch abgebrannten Anwalt (Barry Newman) eher als humorvolle Familienserie durch. In allen Folgen war der Titelheld dabei, endlich sein Haus fertigzubauen. Er schaffte es leider nicht.
© Getty Images/Silver Screen CollectionStarsky & Hutch (1975-79)
Locker, lässig und immer bereit für einen kleinen Firt: Paul Michael Glaser (rechts) und David Soul wurden mit "Starsky & Hutch" zwischen 1975 und 1979 Kult. 2004 wurde in Anlehnung an die Serie auch ein Kinofilm mit Ben Stiller (Starsky) und Owen Wilson (Hutch) gedreht. Paul Michael Glaser, Held der Originalserie, feiert am 25. März seinen 80. Geburtstag.
© ABC Photo Archives/Walt Disney Television/Getty ImagesGrisu, der kleine Drache (1975-77)
Ein anständiger Drache ist nur einer, der herumbrüllt und Sachen in Brand steckt? Nein, der kleine "Grisu" sah das anders und wollte - ausgerechnet! - Feuerwehrmann werden. Das zog er dann auch gegen den Widerstand des Vaters durch. Ein beeindruckendes Kerlchen! Nicht nur in Deutschland war die italienische Kinderserie "Grisu, der kleine Drache" jahrelang ein Dauerbrenner.
© KSM GmbHDie Biene Maja (1975-80)
Liebenswürdiges, unschuldiges, harmloses Kinderfernsehen - in den 1970-ern gab es das noch zuhauf. Ein Paradebeispiel: "Die Biene Maja". Über zwei Staffeln wurden insgesamt 104 Episoden produziert. 2012 gab es dann ein 3D-Reboot mit einer abgespeckten Biene Maja, worüber sich viele Puristen (zu Recht) aufregten. Wenn Maja, dann nur das Original!
© UniversumKottan ermittelt (1976-83)
Faulheit, Stümperei, kaum Recht und noch weniger Ordnung: In der Satire "Kottan ermittelt" wurden die Polizisten Wiens als die letzten Deppen dargestellt, was auch zu wütenden Reaktionen seitens der Polizeigewerkschaft führte. Aber lustig war's schon. Im Bild rechts: Lukas Resetarits, einer von insgesamt drei (!) Darstellern, die Major Kottan ("Inspektor gibt's kan!") spielten.
© United Archives/kpa/Getty ImagesDrei Engel Für Charlie (1976-81)
Kelly Garrett (Jaclyn Smith, links), Sabrina Duncan (Kate Jackson, Mitte) und Jill Munroe (Farrah Fawcett) waren die populärsten Privatdetektivinnen des 70er-Jahre-Fernsehens. Der Krimi-Aspekt war bei "Drei Engel für Charlie" aber eher nebensächlich, das tragende Element war vor allem der reizende Charme der Hauptdarstellerinnen.
© United Archives/FilmPublicity/Getty ImagesThe Muppet Show (1976-81)
Die Muppets sind natürlich kein spezielles Phänomen der 70-er, aber damals ging es eben richtig los mit dem kultigen Puppentheater von Jim Henson. Ab 1976 wurden 120 Folgen gedreht, später gab es für Kermit und Co. zahlreiche TV-Comebacks (zuletzt sogar bei der amerikanischen Ausgabe von "The Masked Singer"!) sowie Kinofilme. Ohne "The Muppet Show" wäre die zeitgenössische Popkultur undenkbar.
© Julio Donoso/Sygma/Getty ImagesDer Mann aus Atlantis (1977 - 1978)
Auf so eine Idee musste man damals erst einmal kommen: Aus dem Meer wird eines Tages ein Mann (Patrick Duffy) angespült. Bald schon wird klar, dass das rätselhafte Wesen an Land nicht lange überleben kann. Da er unter Amnesie leidet, steht über die 20 Folgen hinweg die Frage im Mittelpunkt: Wo kommt der Typ eigentlich her? Geklärt wird es nie.
© Bettmann/Getty ImagesLove Boat (1977-86)
Eine Kreuzfahrt ist im Fernsehen niemals nur eine Kreuzfahrt, das weiß man vom deutschen "Traumschiff" und das galt auch schon bei der amerikanischen Vorlage "Love Boat". Paradiesische Kulissen, eine liebenswerte Crew und viele romantische Abenteuer mit hochkarätigen Gaststars: So sieht die perfekte TV-Kreuzfahrt aus!
© ABC Photo Archives/Walt Disney Television/Getty ImagesDie Profis (1977 - 1981)
Nach den "Profis" wusste auch hierzulande jeder, was der CI5 so macht: Martin Shaw (links), Gordon Jackson (Mitte) und Lewis Collins spielten über 57 Folgen hinweg die Agenten aus Großbritannien. Bis zu 18 Millionen Zuschauer schalteten in Deutschland ein, sahen aber zunächst nur 41 Folgen. Der Rest? Zu brutal ...
© Evening Standard/Getty ImagesCaptain Future (1978-79)
Viele Jungs wollten damals werden wie er, wenn sie mal groß sind: Captain Future, Weltraumabenteurer und Vorzeigewissenschaftler. Die japanische Anime-Serie "Captain Future" (inzwischen auf Blu-ray erhältlich) besitzt bis heute Kultstatus - vor allem in Deutschland: Die legendäre Titelmelodie von Christian Bruhn ist nur in der deutschen Fassung zu hören.
© Universum / Toei AnimationAuf Achse (1978-96)
Eine Serie über internationale Speditionsfahrten, geht das? Klar, wenn am Steuer ein solcher Charakterkopf sitzt wie Manfred Krug (Bild). Er war über fünf Staffeln "Auf Achse" und kam dabei ordentlich herum. Die Aufträge von Franz Meersdonk (Krug) und seinem Kumpel Günther Willers (Rüdiger Kirschstein) führten unter anderem nach Südafrika, Chile, Mexiko, Finnland und in den Iran.
© Getty Images/Peter BischoffMork vom Ork (1978 - 1982)
"Na-Nu Na-Nu" - das war seine Grußformel, mit der sich Scharen von Kindern auch hierzulande über Jahre hinweg auf den Pausenhöfen guten Tag sagten. Robin Williams war "Mork vom Ork", ein Außerirdischer, gesandt, um die Erde zu erforschen. Er trifft auf Pam (Mindy Beth McConnell) und heiratet sie schließlich sogar, was ein rechter Unsinn war.
© ABC Photo Archives/Getty ImagesDallas (1978-91)
Jeder mit jedem, jeder gegen jeden: Über 357 "Dallas"-Episoden wurde fast jede Konstellation einmal durchgespielt, und das Publikum konnte nicht genug davon kriegen. Intrigen, Affären und herzzerreißende Dramen: "Dallas" ist Kult. Punkt.
© CBS Photo Archive/Getty ImagesHart aber herzlich (1979-1984)
"Hart aber herzlich", diese deutsche Version des englischen Originaltitels "Hart to Hart" traf es ganz gut. Die gut betuchten Eheleute Jonathan (Robert Wagner, rechts) und Jennifer Hart (Stefanie Powers) lösten knifflige Krimalfälle, und wenn sie nach Hause kamen, servierte Edel-Butler Max (Lionel Stander) ein feines Dinner.
© ABC Photo Archives/Walt Disney Television/Getty ImagesEin Duke kommt selten allein (1979-85)
Die "Duke Boys" Luke und Bo, dazu Onkel Jesse und natürlich auch Cousine Daisy - bei "Ein Duke kommt selten allein" gab es viele Publikumslieblinge. Aber nur einen echten Star: den Dodge Charger, Baujahr 1969, in der PS-starken Halunken-Serie auch liebevoll "General Lee" genannt. Ein echter Männer-Traum!
© CBS Photo Archive/Getty ImagesHallo Spencer (1979-2001)
Amerika hatte die "Muppet-Show", wir hatten "Hallo Spencer" - und der gelbe Plüschling Spencer muss sich vor Kermit auch nicht verstecken. Die 1979 gestartete NDR-Kinderserie wurde unter anderem nach Singapur, China, Spanien, Israel und Weißrussland exportiert. In den frühen 90-ern unterhielt "The Hallo Spencer Show" - nimm das, Frosch! - auch amerikanische Kinder.
© NDR / Penta TV