04.03.2024 von SWYRL/Andreas Fischer
Zwei ungleiche Geschwister erben in der 25-teiligen ZDF-Serie "Pumpen" ein Fitnessstudio voller Probleme und lassen dort die Lachmuskeln spielen. Denn weder Tom noch Mia können den Fitness-Wahn ihrer verstorbenen Mutter nachempfinden.
Die eine hat eine Allergie gegen alles Unangenehme, für den anderen muss immer alles überkorrekt laufen. Viel zu sagen haben sich Mia (Lotte Becker) und Tom (Timur Bartels) nicht. Doch jetzt sollen sie gemeinsam das Fitnessstudio ihrer Mutter übernehmen und verbinden in der ZDF-Serie "Pumpen" (donnerstags, spät in der Nacht, jeweils in Doppelfolgen) Lachmuskelaufbau mit familientherapeutischen Ausdauereinheiten.
Nachdem ihre ziemlich durchtrainierte Mutter beim morgendlichen Schwimmen überraschend das Zeitliche segnet, erben Mia und Tom nicht nur ihre Muckibude in Magdeburg, sondern auch eine Menge Probleme. Die Buchführung war bislang eher kreativ, die Trainingsgeräte brechen zusammen, und die Belegschaft ist ein chaotischer Haufen aus schroffen Trainern, verpeiltem Influencer, experimentierfreudiger Yoga-Lehrerin. Außerdem gibt es da als Stammkundin noch eine rauchende Renate.
Die besten Voraussetzungen sind das nun wirklich nicht, um Mamas letzten Willen zu erfüllen und das Fitnessstudio vor dem Ruin retten. Mia und Tom müssen sich zusammenreißen, sie müssen Gemeinsamkeiten finden, wo sie sie am wenigsten vermuten. Und sie müssen sich auf eine dysfunktionale, chaotische, aber auch sehr liebenswerte Fitnessfamilie einlassen.
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Lässiges Format für die Generation Streaming
Die Geschwister kommen in den 25 Folgen ordentlich ins Schwitzen. In der Auftaktfolge "Tag der lebenden Leichen" entlassen die Drehbuchautoren Oliver Welter und Tanja Sawitzki die Protagonisten unter der Regie von Daniel Vogelmann in einen neuen Lebensabschnitt voller Überraschungen. Auch wenn es zunächst nicht danach aussehen mag, meistern sie den Katastrophen-Parcours, auf den sie ihre Mutter geschickt hat, mit dem Witz der Verzweiflung und knackigen Sprüchen. Und dank der Hilfe ihrer Chaos-Crew entdecken sie, dass sie als Brüderchen und Schwesterchen dann doch ganz gut zusammenpassen: so weit, so gewöhnlich für eine Comedy-Serie.
Doch in "Pumpen" steckt mehr. Das ZDF zielt mit der Serie, die bereits vor einigen Wochen in der Mediathek bereitgestellt wurde, auf die Generation Streaming ab: formal, weil sich die kurzen, knackigen Folgen sehr gut am Stück wegschauen lassen. Aber auch inhaltlich geht es bei allem Klamauk um Sinn und Zweck von Selbstoptimierung etwa, Burnout, den Zwang, sich selbst verwirklichen zu müssen und nicht zuletzt um eine positive Einstellung gegenüber dem Körper, egal wie er aussieht. Immer wenn diese Themen unaufgeregt in den Mittelpunkt rücken, dann macht "Pumpen" nicht nur Spaß, sondern ist auch richtig gut.