26.02.2024 von SWYRL/Michael Eichhammer
Rüdiger Matthews hatte eine Mission, als er gegenüber Günther Jauch Platz nahm: Der Standesbeamte wollte seine aufgeschobene Hochzeit finanzieren. Jauch dagegen interessierte sich vor allem für die Ohren des Kandidaten - und ganz andere Körperteile.
Seine Verlobte hatte Rüdiger Matthews aus Carinerland in Mecklenburg-Vorpommern zu "Wer wird Millionär? mitgenommen. Der Kandidat musste sich die Frage des Moderators gefallen lassen: "Ein Standesbeamter, der seit drei Jahren verlobt ist, was stimmt denn da nicht?" Matthews gab zu: "Das fragen viele."
Als Grund für die Verzögerung der ursprünglich bereits 2020 geplanten Eheschließung nannte er die Corona-Pandemie, die Schwangerschaft seiner Verlobten sowie den Umbau des Hauses. Nun sollte es keine Ausreden mehr geben: "Aber jetzt bin ich hier und habe schon mal die 500 Euro zusammen, um die Hochzeit zu finanzieren." Eingeplant werden musste dabei auch ein neues Brautkleid, denn das 2020 vorschnell gekaufte gefiel der Zukünftigen nicht mehr.
Jauch wollte von der Verlobten wissen, wie viel Geld Rüdiger Matthews an diesem Abend mit nach Hause bringen solle. "Zwei, drei Fagen" sollten noch drin sein, antwortete sie. "Also zwischen 2.000 und 4.000", rechneten Jauch um, "okay, jetzt habe ich einen Ehrgeiz". Das Minimalziel wurde problemlos erreicht.
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Standesbeamter verrät: "Meist sind es die Männer, die den Schwanz einziehen"
Bei der 8.000er-Marke aber brauchte Matthews den ersten Joker: "Was sind Bobby Pins?" Schnürsenkel, Haarklammern, Manschettenknöpfe und Ohrstecker standen zur Wahl. Der Kandidat folgte der Schwarmintelligenz: 69 Prozent im Saal appellierten als Publikumsjoker richtigerweise für Haarklammern.
Der Kandidat hatte die Sicherheitsvariante gewählt, sodass er nach der 16.000er-Frage diese Summe nicht mehr verlieren konnte: "Jetzt kann die Hochzeit nur noch daran scheitern, dass sie Nein sagt", fand Günther Jauch. Nicht ganz jugendfrei wurde es im Smalltalk. "Meist sind es doch dann die Männer, die den Schwanz einziehen", verriet der Standesbeamte als Antwort auf Jauchs Frage, wer eher vor einer Hochzeit im letzten Moment die Flucht ergreift.
Jauch musste lachen: "Mal schauen wie ... ich wollte sagen, wie es um Ihren Schwanz bestellt ist ..." Das Publikum lachte, während der Moderator erklären wollte: "... wenn ich Ihnen die 32.000-Euro-Frage stelle!" Der Kandidat bewies Standfestigkeit und meisterte die Frage ohne Joker.
Kandidat zockt mutig: "Wir riskieren mal was"
"Wo wurde 1842 ein Brauer aus Bayern engagiert, um nach einem angeblichen Bieraufstand wieder für Ruhe und Frieden zu sorgen?" Die Antwort war 64.000-Euro wert. Zur Wahl standen Amsterdam, Dublin, Pilsen und Cronenbourg. Nachdem der Telefonjoker keinen Rat hatte, entschied Rüdiger Matthews: "Ich habe diese Variante auch gespielt, um ein bisschen ins Risiko gehen zu dürfen." Er entschied: "Wir riskieren mal was" und zog damit Jauch in die Verantwortung. Der wollte sich dies nur bedingt gefallen lassen: "Wenn Ihnen das mental weiterhilft." Der Kandidat riet richtig: Pilsen!
"Die Hochzeit, wo wir keine Abstriche machen müssen, sollte jetzt auf jeden Fall drin sein", freute sich der Kandidat. Zu früh, fand Jauch: "Jetzt gucken wir erst mal die Frage an." Diese hatte es in sich: "Charakteristisch für welche Tiere sind ihre nicht symmetrisch, sondern in unterschiedlicher Höhe angeordneten Ohröffnungen?" Eulen, Luchse, Krokodile oder Fledermäuse? Für 125.000 Euro sollte eine Traumhochzeit drin sein. Doch Rüdiger Matthews kannte die Antwort nicht. Dennoch wollte er zocken. "Eulen und Luchse sehe ich vor mir", erklärte er. "Die haben ja so normale Ohren, so wie wir beide."
Günther Jauch: "Seitdem muss ich mit diesen Ohren leben"
Jauch widersprach: "Normale Ohren so wie wir beide?! Das hätte ich jetzt nicht als Beispiel genommen." Das Publikum lachte verhalten. "Das sollten wir niemandem wünschen, dass das normale Ohren sind", kritisierte er sich und den Kandidaten gleichzeitig. Dann wurde er noch deutlicher: "Das sind auch keine normalen Ohren! Sie hatten auch als Kind Segelohren, stimmt's?"
Rüdiger Matthews erklärte, dass seine Hörorgane nicht medizinisch angelegt wurden. Jauchs auch nicht, aber erinnerte sich mit Schrecken, dass er sechs Jahre alt war als ein Arzt gesagt hatte: "Dem Jungen müssen wir die Ohren anlegen." Es folgte seinerzeit eine verstörende Schilderung des Prozederes. "Es kam nicht zu dieser Totaloperation und seitdem muss ich mit diesen Ohren leben", plauderte Jauch aus.
Der Kandidat setzte alles auf eine Karte: "Ich habe diese Variante nicht genommen, um jetzt hier abzuhauen! Deswegen, Herr Jauch, wollen wir es mal ..." Der Moderator unterbrach ihn: "Kein wir, den Plural können Sie streichen! Ich nehme gar nichts." Matthews bot an: "Ich gebe auch was ab." Der humorvoll gemeinte Bestechungsversuch blieb erfolglos. Auf sich allein gestellt entschied er: Krokodil. Fies: Gemeint war nicht Ohrstellung, sondern die Positionierung der Ohrschlitze des gesuchten Tieres. Es war die Eule und nicht das Krokodil. Immerhin: Eine Hochzeit für 16.000 Euro war drin.
So spielten die anderen Kandidaten
Überhangkandidat Luca Jonas Wiedemann, mit 21 Jahren laut Jauch "einer der jüngsten Kandidaten seit langer Zeit", erspielte 32.000 Euro. Sabine Lehmann aus Zweiflingen fiel mit einer falschen Antwort von 8.000 auf 500 Euro.
Sebastian Wilkens aus Celle ging mit 16.000 Euro, während Thomas Strutz aus Neuss in der kommenden Woche um 64.000 Euro weiterspielen darf.