Rabea Rogge
Ein geschichtsträchtiger Moment: In der Nacht von Montag, 31. März, auf Dienstag, 1. April startete Rabea Rogge als erste deutsche Frau ins Weltall. Wer ihre Vorgänger waren, die - frei nach Peter Schillings Hit "Major Tom" - "völlig losgelöst von der Erde" schwebten, zeigt die Galerie ...
© Space XSigmund Jähn
Der erste Deutsche im Weltall war kein Astro-, sondern ein Kosmonaut: Sigmund Jähn flog am 26. August 1978 zusammen mit dem Russen Waleri Bykowski zur sowjetischen Raumstation Saljut 6. Bei seiner siebentägigen Mission umkreiste er 125 Mal die Erde, nach seiner Rückkehr wurde er als "Held der DDR" gefeiert und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Jähn starb 2019 im Alter von 82 Jahren.
© ADN-Bildarchiv/ullstein bild via Getty ImagesUlf Merbold
Ulf Merbold war 1983 nicht nur der erste Westdeutsche im All, sondern auch der erste ausländische Astronaut auf einer NASA-Mission: An Bord des Space Shuttles Columbia führte der promovierte Physiker zahlreiche Experimente durch, 1992 flog er mit der Discovery ins All, zwei Jahre forschte er als erster Astronaut der ESA (European Space Agency) auf der russischen Raumstation Mir.
© Space Frontiers/Getty ImagesErnst Messerschmid
Gleich zwei Deutsche nahmen an der ersten, von Deutschland finanzierten Spacelab-Mission teil: Ernst Messerschmid (Mitte) und Reinhard Furrer (rechts) flogen 1985 an Bord der US-Raumfähre Challenger in den erdnahen Weltraum und betreuten während der siebentägigen Mission 75 Versuchsanordnungen.
© Space Frontiers/Archive Photos/Hulton Archive/Getty ImagesReinhard Furrer
Furrer (Bild) und Messerschmid schieden kurz nach ihrer Mission bei der ESA als Astronauten aus. Die studierten Physiker widmeten sich wieder einer Lehrtätigkeit: Furrer wurde Professor und Direktor des für ihn gegründeten Instituts für Weltraumtechnologie an der FU Berlin. 1995 starb der begeisterte Sport- und Berufspilot bei einem tragischen Unfall im Rahmen einer Flugshow im Alter von 54 Jahren.
© Gisbert Paech/ullstein bild via Getty ImagesKlaus-Dietrich Flade
Völkerverständigung im Weltall: Klaus-Dietrich Flade war 1992 der erste Deutsche, der nach dem Ende des Kalten Krieges als Forschungskosmonaut zur russischen Raumstation Mir flog. Nach dem Ende seiner achttägigen Mission kehrte der gelernte Testpilot zur Bundeswehr zurück und arbeitete später für den Airbus-Konzern.
© DLRHans Schlegel
Er war 1999 Teil der zweiten deutschen Spacelab-Mission D2 und half 15 Jahre später, das europäische Raumlabor Columbus zur Weltraumstation ISS zu transportieren: Im Gegensatz zu vielen Kollegen arbeitet Hans Schlegel bis heute aktiv in der Raumfahrt, der Diplom-Physiker ist leitender ESA-Astronaut in Houston und dort mit der Nachbereitung von Missionen und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt.
© ESAUlrich Walter
Ulrich Walter war 1993 - gemeinsam mit Hans Schlegel - ein Mitglied der zehntägigen Spacelab-Mission D2, während der die beiden Physiker rund 90 Experimente im All durchführten. Dank zahlreicher TV-Auftritte als Experte und Moderator von Dokus und Wissenschaftssendungen zählt der ehemalige Astronaut bis heute zu den bekanntesten Gesichtern der deutschen Raumfahrt.
© NASA/ullstein bild via Getty ImagesThomas Reiter
Zusammengerechnet 350 Tage verbrachte Thomas Reiter im All: 1995 (Bild) lebte und arbeitete er auf der russischen Raumstation Mir und wurde zum ersten deutschen Raumfahrer, der einen Weltraumausstieg unternahm. Elf Jahre später war er Teil der ISS-Expedition 13 und blieb erneut fast sechs Monate im All. Heute arbeitet er als ESA-Koordinator für internationale Agenturen in Darmstadt.
© Wojtek Laski/Getty Images/NewsmakersReinhold Ewald
Im zweiten Anlauf ins All: 1992 war Reinhold Ewald bereits Ersatzmann für Klaus-Dietrich Flade bei dessen Mir-Mission gewesen, fünf Jahre später verbrachte er selbst 19 Tage auf der russischen Raumstation. Bis heute arbeitet der 68-jährige, promovierte Physiker für die europäische Raumfahrtbehörde, aktuell als Berater im ESA-Hauptquartier in Paris.
© ESA / Manuel Pedoussaut 2016Gerhard Thiele
Ziele von Weltraummissionen sind für Nicht-Wissenschaftler kaum nachvollziehbar - nicht so die Arbeit von Gerhard Thiele im Jahr 2000: Gemeinsam mit seinen Kollegen kartografierte er auf seiner Mission 80 Prozent der Landmasse der Erde, die gesammelten Daten wurden für ein genaueres 3D-Modell des Planeten verwendet. Zwölf Tage war er an Bord des Space Shuttle Endeavor, nach seiner Astronautenlaufbahn blieb er für die ESA tätig.
© Roberto Schmidt/AFP via Getty ImagesAlexander Gerst
Kein Deutscher war länger im All: Insgesamt 362 Tage verbrachte Alexander Gerst 2014 und 2018 auf der internationalen Raumstation ISS. Der 48-jährige promovierte Geophysiker ist derzeit einer von zwei Deutschen unter den sieben aktiven Astronauten, die Missionen im Auftrag die europäische Weltraumagentur ESA durchführen.
© Alexander Gerst / ESA via Getty ImagesMatthias Maurer
Seit dem 11. November 2021 ist er der zwölfte deutsche Astronaut im Weltall: 2017 wurde der promovierte Materialwissenschaftler Matthias Maurer ins Europäische Astronautenkorps aufgenommen. Mit der Mission "Cosmic Kiss" flog er zur ISS und blieb 176 Tage auf der Raumstation.
© ESA / Sabine GrothuesInsa Thiele-Eich
Sie hatten lange Zeit die Hoffnung, die erste Deutsche im Weltall zu sein: Die Unternehmerin Claudia Kessler startete 2016 die Initiative "Die Astronautin": Unter den 400 Bewerberinnen setzten sich Insa Thiele-Eich (links), Tochter von Astronaut Gerhard Thiele, und Nicola Baumann durch. Letztere schied jedoch aus, ob Thiele-Eich je wie geplant zur ISS reist, ist unsicher, da die Finanzierung des Flugs bislang nicht gewährleistet ist.
© 2017 Getty Images/Sean GallupRabea Rogge
Sie wurde nun die erste Deutsche im Weltall: Rabea Rogge (rechts) ist Teil der Space-X-Mission Fram2. Das Raumschiff soll während siner voraussichtlich viertägigen Mission erstmals über beide Polarregionen fliegen. Ziel der Mission ist die wissenschaftlichen Untersuchung der Polarregionen sowie die Erforschung neuer Technologien für langfristige Raumfahrtmissionen.
© Space XDeutsche Weltraumfahrer
2013 versammelten sich alle damals noch lebenden deutschen Weltraumfahrer für ein Gruppenbild: (von links) Gerhard Thiele, Reinhold Ewald, Klaus-Dietrich Flade, Ulrich Walter, Hans Schlegel, Ernst Messerschmid, Thomas Reiter, Sigmund Jähn und Ulf Merbold. Alexander Gerst (rechts) zählte zu diesem Zeitpunkt noch nicht dazu, seine erste Mission fand erst ein Jahr später statt.
© DLR, CC BY 2.0