Patenschaft für die "Sea-Eye 5"

Sandra Hüller tauft Rettungsschiff für Geflüchtete und appelliert an Regierungen

23.07.2024 von SWYRL

Die "Sea-Eye 5" soll künftig im Mittelmeer Flüchtenden in Seenot helfen. Die Patenschaft für den Kreuzer übernahm Sandra Hüller. Bei der Schiffstaufe in Ancona richtete die Schauspielerin einen eindringlichen Appell an die Regierenden Europas.

Sandra Hüller gehört nicht nur zu den international erfolgreichsten deutschen Schauspiel-Stars, sondern auch zu jenen, die sich politisch öffentlichkeitswirksam engagieren. Am Hafen von Ancona in Italien setzte die 46-Jährige nun ein besonderes Zeichen: Sie übernahm die Patenschaft für den Kreuzer "Sea-Eye 5", der künftig als Rettungsschiff Geflüchteten auf dem Mittelmeer in Seenot helfen soll.

Bei der Schiffstaufe sagte Sandra Hüller laut des deutschen Vereins United4Rescue: "Ich wünsche diesem Schiff eine friedliche See und danke der Besatzung für ihre leider notwendige Arbeit. Mögen dieses Schiff und die Menschen darauf gesegnet sein." Die "Sea-Eye 5" wurde 1990 von der Schweers-Werft in der Nähe von Bremen speziell für die Seenotrettung gebaut und war zuletzt unter dem Namen "Nis Randers" für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf der Ostsee im Einsatz.

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Sandra Hüller: "Ich wünschte, dieses Schiff müsste nicht existieren"

Hüller erklärte bei der Schiffstaufe in Italien, sie wünschte, "dieses Schiff müsste nicht existieren. Ich wünschte, die Regierungen Europas und der Welt würden endlich begreifen, dass Migration nicht aufhört, wenn sie das Sterben auf den Migrationsroute zulassen." Sie werde aufhören, "wenn sie die Verantwortung für das Leid der Menschen übernehmen, die ihre Heimat verlassen, verursacht durch die Arroganz und Ignoranz des Rests der Welt und der Politik".

Die im thüringischen Suhl geborene Schauspielerin machte sich international im Jahr 2016 einen Namen durch die vielfach ausgezeichnete Komödie "Toni Erdmann" von Regisseurin Maren Ade. 2023 lief sie mit "The Zone of Interest" und "Anatomie eines Falls" gleich mit zwei internationalen Erfolgsfilmen in den Kinos. Für ihre Rolle im Justizdrama "Anatomie eines Falls" wurde sie mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet war für den Golden Globe sowie für den Oscar nominiert.

Über ihr gesellschaftliches Engagement sagte Sandra Hüller unlängst im "Stern"-Interview: "Es ist gefährlich für die Demokratie, wenn sich viele Menschen vom rauen Ton der Rechten, von der Ungenauigkeit und Gewalt in ihrer Sprache anstecken lassen." Im Juni hatte sie bei einer Kundgebung gegen rechts in Leipzig das Wort ergriffen, es habe ausschließlich positive Resonanz gegeben. Doch dies sei nicht der Grund für ihre Rede gewesen: "Ich habe mit allem gerechnet und wusste, dass es auch riskant sein könnte. Leider leben wir inzwischen in einem Land, in dem es ein Risiko sein kann, sich für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus auszusprechen."

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