William Hurt
Wer einen Oscar gewinnt, hat ein Kapitel in den Geschichtsbüchern sicher. Anders sieht es mit dem kollektiven Gedächtnis aus. Mitunter geraten die größten Triumphe etwa von Schauspielerinnen und Schauspielern in Vergessenheit. So auch der von William Hurt (Bild), der für welchen Film nochmal einen Oscar gewann? Die Galerie, die weitere vergessene Oscar-Siege aufzählt, hilft Ihnen auf die Sprünge.
© 2013 Getty Images/Gary GershoffWilliam Hurt
Marvel-Fans kennen William Hurt als General Thaddeus Ross, eine Rolle, die er seit 2008 in mehreren "Marvel Cinematic Universe"-Filmen übernahm. In den 80er-Jahren galt der 2022 an Prostatakrebs verstorbene Schauspieler eher als Charakterdarsteller. Hurt schaffte es damals sogar, in drei aufeinanderfolgenden Jahren für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert zu sein.
© Charley Gallay/Getty Images for DisneyDer Kuss der Spinnenfrau (1985)
Den Preis gewann Hurt (Bild, rechts) für seine Rolle in der Romanverfilmung "Der Kuss der Spinnenfrau" (1985): Darin spielt er den Sexualstraftäter Molina, der sich mit dem politischen Häftling Arregui (Raul Julia) in den 70er-Jahren eine Zelle in einem brasilianischen Gefängnis teilt. Die beiden grundverschiedenen Männer nähern sich zögerlich an und gehen schließlich füreinander in den Tod.
© ConcordeJim Broadbent
Man kennt ihn vor allem aus den "Harry Potter"-Filmen als Professor Horace Slughorn oder als Mr. Gruber aus den beiden "Paddington"-Abenteuern: Jim Broadbent gehört zu den renommiertesten britischen Schauspielern der Gegenwart. Und er ist Oscar-Preisträger. Aber für welche Rolle in welchem Film wurde er ausgezeichnet?
© 2022 Getty Images/Kate GreenIris (2001)
Jim Broadbent erhielt den Oscar als bester Nebendarsteller für seine Rolle in "Iris" (2001, Bild): Im Drama über die anglo-irische Schriftstellerin Iris Murdoch (Judi Dench), die im Alter von 74 Jahren an Alzheimer erkrankte, spielte er den Ehemann der Hauptfigur.
© ARD / DegetoJon Voight
Für seine Rolle als titelgebender "Asphalt-Cowboy" (1969) erhielt er seine erste Nominierung, für das Biopic "Ali" (2001) seine bislang letzte: Jon Voight, heute vielen TV-Zuschauern als Vater der Titelfigur in der Krimiserie "Ray Donovan" bekannt, war viermal für den begehrten Filmpreis nominiert ...
© Jon Kopaloff/Getty ImagesComing Home (1978)
Voight gewann den Preis für "Coming Home - Sie kehren heim" (1978): Im Antikriegsdrama von Hal Ashby trifft die Offiziersehefrau Sally (Jane Fonda) auf Luke (Voight), der in Vietnam schwer verwundet wurde und dadurch an den Rollstuhl gefesselt. Die beiden verliebt sich ineinander.
© NDR / DegetoJeremy Irons
Seinen Durchbruch feierte der britische Schauspieler 1981 an der Seite von Meryl Streep im Beziehungsdrama "Die Geliebte des französischen Leutnants". Seitdem war Jeremy Irons fünfmal für den Golden Globe nominiert - und einmal auch für den Oscar, den er prompt gewann. Wissen Sie, für welchen Film?
© Gareth Cattermole/Getty Images for Metro-Goldwyn-Mayer Studios and Universal PicturesDie Affäre der Sunny von B. (1990)
In "Die Affäre der Sunny von B." spielt Jeremy Irons den Dänen Claus von Bülow, der die reiche Sunny (Glenn Close) heiratet und Mitglied der High Society wird. Die Ehe existiert bald nur noch auf dem Papier. Als seine Frau ins Koma fällt, wird er verdächtigt, sie getötet zu haben. In einem Prozess wird von Bülow zunächst schuldig gesprochen, er geht in Revision und beauftragt einen Staranwalt mit der Verteidigung.
© © MGM - Metro-Goldwyn-MayerJessica Lange
Ihr Schauspieldebüt gab Jessica Lange in "King Kong" (1977) und wurde dafür sofort mit dem Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Für eine ihre bekanntesten Rollen, im Erotikdrama "Wenn der Postmann zweimal klingelt" (1981), gab es keinen Oscar. Den erhielt sie einige Jahre später. Wissen Sie für welchen Film?
© John Lamparski/Getty ImagesOperation Blue Sky (1994)
Das war eine Fangfrage! Jessica Lange gewann sogar zweimal den Oscar, als beste Nebendarstellerin im Komödienklassiker "Tootsie" (1982) und für die Hauptrolle in "Operation Blue Sky" (1994, Bild). In letzterem Film spielt sie die Ehefrau eines Army-Wissenschaftlers (Tommy Lee Jones), der Atomtests überwacht.
© Orion PicturesRichard Dreyfuss
In George Lucas' Coming-of-Age-Drama "American Graffiti" (1973) feierte er seinen Durchbruch, dank seiner Rollen in "Der weiße Hai" (1975) und "Unheimliche Begegnung der dritten Art" (1977) zählte Richard Dreyfuss in den 70er-Jahren zu den gefragtesten Schauspielern Hollywoods. Damals gewann er auch einen Oscar - wissen Sie für welche Komödie?
© Presley Ann/Getty Images for TCMDer Untermieter (1977)
Das Drehbuch stammte von Komödienspezialist Neil Simon ("Ein seltsames Paar"), trotzdem ist der Film in Vergessenheit geraten: In "Der Untermieter" spielt Dreyfuss einen egoistischen Schauspieler, der in Manhattan in die Wohnung eines Freundes zieht, in der die Ex-Freundin seines Freundes (Marsha Mason) und deren frühreife Tochter leben.
© Warner BrothersMary Steenburgen
Zuletzt war sie in der Seniorenkomödie "Book Club - Das Beste kommt noch" (2023) zu sehen, ihre vielleicht bekannteste Rolle ist vergleichsweise klein: In "Zurück in die Zukunft III" (1990) spielt Mary Steenburgen die große Liebe von Doc Brown (Christopher Lloyd). Zu diesem Zeitpunkt war die Schauspielerin längst Oscar-Preisträgerin.
© Dimitrios Kambouris/Getty ImagesMelvin und Howard (1980)
Es war erst ihre dritte Filmrolle, für die Mary Steenburgen den Oscar als beste Nebendarstellerin erhielt: In "Melvin und Howard" (1980), einer Tragikomödie von Regisseur Jonathan Demme ("Das Schweigen der Lämmer"), spielte sie die Ehefrau der Hauptfigur Melvin (Paul Le Mat).
© Universal PicturesMercedes Ruehl
Ihren Namen dürften nur wenige kennen: Eine ihrer größten Rollen spielte Mercedes Ruehl als Mutter der jugendlichen Hauptfigur im Schwarzenegger-Blockbuster "Last Action Hero" (1993), seit vielen Jahren ist die US-Schauspielerin aber meist in Seriennebenrollen und Theaterproduktionen zu sehen.
© Eugene Gologursky/Getty Images for Stellar Productions"König der Fischer" (1991)
In Terry Gilliams modernem Großstadt-Märchen "König der Fischer" (1991) spielte sie an der Seite von Robin Williams (Mitte) und Jeff Bridges: Für ihre Rolle erhielt Mercedes Ruehl nicht nur den Oscar als beste Nebendarstellerin, in der gleichen Kategorie wurde sie auch mit dem Golden Globe ausgezeichnet.
© ARTE F / Columbia Tristar International TelevisionChristophen Walken
Sein eisiger Blick ist seit Jahrzehnten in Hollywood gefragt - etwa im Spätwestern "Heaven's Gate" (1980), als Bond-Bösewicht in "Im Angesicht des Todes" (1985) oder als Erzengel Gabriel in "God's Army - Die letzte Schlacht" (1995). Doch auch mit seinen schauspielerischen Leistungen fiel Christopher Walken der Academy zweimal auf ...
© Jason Merritt/Getty Images"Die durch die Hölle gehen" (1978)
Seine zweite Nominierung erhielt Christopher Walken für seine Rolle als Vater von Leonardo DiCaprios Hauptfigur in "Catch Me If You Can (2002), gewonnen hatte er den Preis als "bester Nebendarsteller" bereits für das Kriegsdrama "Die durch die Hölle gehen", in dem Walken (rechts) an der Seite von Robert De Niro (links) spielte.
© Universal PicturesGeena Davis
Nein, sie gewann nicht für "Thelma und Louise" (1991), damals zog Geena Davis gegen Jodie Foster den Kürzeren, die als beste Hauptdarstellerin für "Das Schweigen der Lämmer" (1991) ausgezeichnet wurde. Allzu sehr grämen musste sich Davis allerdings nicht, sie hatte den Oscar damals bereits in der Tasche ...
© Justin Ford/Getty Images for BFFoundationDie Reisen des Mr. Leary (1988)
Davis hatte den Preis für ihre Rolle in "Die Reisen des Mr. Leary" (1988) gewonnen. In der Romanverfilmung spielt sie die unkonventionelle Muriel, die das Leben von Ratgeber-Autor Macon Leary (William Hurt) wieder in Schwung bringt. Der befindet sich nach der Trennung von seiner Frau in einer Lebenskrise.
© Warner BrothersJames Coburn
Dank der Klassiker "Die glorreichen Sieben" (1960), "Pat Garrett jagt Billy the Kid" (1973) und "700 Meilen westwärts" (1975) gilt James Coburn als Western-Legende, auch in zahlreichen weiteren Filmen der 60er- und 70er-Jahre begeisterte der 2002 verstorbene Schauspieler. Seinen einzigen Oscar gewann er jedoch erst spät ...
© Robert Mora/Getty ImagesDer Gejagte (1997)
In "Der Gejagte" (1997) spielt Coburn den herrschsüchtigen Vater der von Nick Nolte verkörperten Hauptfigur: Nur Kellerin Margie (Sissy Spacek), die seine ständigen Beleidigungen und aggressiven Untertöne endgültig satthat, bietet ihm die Stirn und weist den rauen Alkoholiker zurecht.
© ZDF / CLT / UFASissy Spacek
Für ihre Rolle in "Carrie" bekam Sissy Spacek 1977 ihre erste Oscar-Nominierung, insgesamt sechsmal war die US-Schauspielerin, die zuletzt hauptsächlich in Serien ("Bloodline", "Castle Rock" und "Night Sky") zu sehen war, für den renommierten Filmpreis nominiert. Doch für welche Rolle gewann sie den Oscar?
© Jamie McCarthy/Getty ImagesNashville Lady (1980)
Mit Filmbiografien ist die Oscar-Academy seit jeher zu beeindrucken: In "Nashville Lady", einem Biopic über das bewegte Leben von Country-Legende Loretta Lynn (1932-2022), begeistere Sissy Spacek nicht nur als Schauspielerin, sondern auch als Sängerin, die die Klassiker ihrer Figur selbst performte. Der verdiente Lohn: der Oscar als beste Hauptdarstellerin.
© Universal Pictures