Küche Afrikas
Aufgrund Größe und diversen Kulturen des Kontinents gibt es keine singuläre, typisch afrikanische Küche. Afrikanische Rezepte sind vor allem von geografischen Unterschieden, aber auch von den Auswirkungen der Kolonialisierung und Zuwanderung geprägt. Dennoch gibt es Zutaten wie zum Beispiel die süße Würze mit Dörrobst, die sich in vielen afrikanischen Gerichten wiederfindet.
© iStock/tbralninaTajine
In Nordafrika ist die Küche stark von arabischen Einflüssen geprägt. Und so finden sich in Ländern wie Marokko, Tunesien, Libyen und Algerien typische Gerichte mit Lamm, Geflügel und Fisch sowie Couscous und Kichererbsen. Dazu passen Kräuter wie Koriander, Kardamom, Zimt und Minze. Die Gerichte heißen "Tajine", wobei damit ebenfalls der benötigte Schmortopf aus Ton gemeint sein kann.
© iStock/Carmen RomeroLamm-Tajine
Zu den beliebten Gerichten zählt eine süße Lamm-Tajin. Dafür wird Lammfleisch mit Gemüse wie Kartoffeln, Karotten, Süßkartoffeln, Paprikaschoten sowie Kichererbsen geschmort. Nicht fehlen darf Dörrobst, wie etwa getrocknete Aprikosen, Datteln oder Backpflaumen. Ebenso dazu passen frische Granatapfelkerne sowie die typischen Gewürze: Kardamom, Senfkörner, Zimt und Kreuzkümmel.
© iStock/martinturzakGegrillte Spieße
Neben Schmorgerichten aus Lammfleisch zählen ebenso gegrillte (Lamm-)Spieße als typisches Gericht an Festtagen zur nordafrikanischen Küche. Dazu werden sehr gerne Couscous-Beilagen gereicht. Weitere Zutaten und Lebensmittel, die ebenfalls oft Verwendung in der nordafrikanischen Küche finden, sind Datteln, Mandeln, Oliven, die scharfe Chilipaste Harissa sowie Fladenbrote.
© iStock/fazefulSalzzitronen
Sie gelten als Spezialität der marokkanischen Küche: Salzzitronen. Diese werden, selbst eingelegt, zu Fleisch, Gemüse, Salaten und Couscous verspeist. Im ersten Schritt werden dafür Bio-Zitronen längs geschnitten, mit Salz, Lorbeerblättern, Pfefferkörnern, Zimt und Nelken gewürzt. Danach werden die Früchte mit Zitronensaft und heißem Wasser in ein Einmachglas gelegt, um für etwa drei bis vier Wochen zu fermentieren.
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Taboulé wird üblicherweise als Vorspeise, Beilage oder Zwischenmahlzeit serviert. Der Salat kommt ursprünglich aus der arabischen Küche und wird aus Bulgur, Couscous oder Quinoa zubereitet. Das Getreide wird mit klein geschnittenen Tomaten, Zwiebeln, frischer Petersilie, Olivenöl und etwas Zitronensaft gemischt. Mit einem Fladenbrot wird der Salat auch zur Hauptmahlzeit.
© iStock/Svetlana MonyakovaShakshuka
Shakshuka wird auch hierzulande immer beliebter. Denn das nordafrikanische Pfannengericht ist schnell zubereitet, nahrhaft und sehr lecker. In eine ofenfeste Pfanne werden Auberginen, Zucchini, Paprikaschoten, Zwiebeln und Knoblauch angebraten und mit Tomaten aus dem Glas gekocht. Vor dem Ende der Garzeit werden Eier in das Gemüse geschlagen und je nach Geschmack mit Feta, Koriander, Kreuzkümmel und Chili im Ofen gebacken.
© iStock/thesomegirlBobotie
In Südafrika ist der Hackfleischauflauf Bobotie sehr beliebt. Das Gericht stammt ursprünglich von indonesischen Zuwanderern. Bobotie wird mit Hackfleisch und den typischen Gewürzen Zimt, Curry, Kurkuma, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer sowie Tomaten und süßem Mango-Chutney zubereitet. Zum Abschluss wird das angerichtete Fleisch samt Gemüse in eine Auflaufform gefüllt und mit Eiersahne übergossen im Ofen knusprig gebacken.
© iStock/bonchanLamm-Potjiekos
Fleisch zählt zu den klassischen Hauptzutaten der sogenannten Kap-Küche in Südafrika. Sehr geschätzt wird Lammfleisch, das auch im Gericht Lamm-Potjiekos verwendet wird. Der deftige Eintopf wird vor allem in Namibia gerne gegessen. Dafür werden Lammfleisch, Fleischbrühe, Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Zucchini, Champignons sowie getrockneter Thymian und Rosmarin bei mittlerer Hitze etwa 90 Minuten gekocht.
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Dieses Bohnen-Gericht wird in Südafrika oft auch als Beilage zu Fleischgerichten gereicht: Chakalaka. Dafür werden Zwiebeln, Paprika und Karotten mit Curry, Chili und Paprika-Gewürz angebraten und mit etwas Wasser verkocht. Im zweiten Schritt werden gebackene Bohnen oder Kichererbsen hinzugefügt. Regional kommen Paprikaschoten, Weißkohl, Knoblauch, Ingwer oder Koriander hinzu.
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Auch Desserts schmecken in Afrika herrlich. Eine typisch südafrikanische Nachspeise ist Koeksisters. Dafür wird Teig aus Mehl, Butter, Milch und Eiern zu einem Zopf geflochten und in heißem Öl frittiert. Danach werden die warmen Teilchen durch Sirup gezogen. Für den Sirup wird Zucker in Wasser aufgelöst und etwa 30-40 Minuten lang mit etwas Zitronenschale und Zitronensaft gekocht, bis der Sirup dickflüssig ist.
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Wie die süßen Koeksisters zeigen, sind in Südafrika gehaltvolle Nachspeisen mit viel Zucker sehr beliebt. Das beweist auch das bekannte Trifle aus England, das sich als Dessert auch in Südafrika etabliert hat. Für die Speise werden Biskuitboden, Beeren, Pudding und Schlagsahne abwechselnd geschichtet. Ein weiteres beliebtes Dessert in Südafrika ist Melktert, das von niederländischen Zuwanderern stammt.
© iStock/bhofack2Melktert
Melktert oder auch Milchtarte ist ein Rezept aus der Zeit um 1500 aus Holland, das im 17. Jahrhundert von Zuwanderern nach Afrika gebracht wurde. Dabei handelt es sich um einen süßen Kuchen aus Mürbeteig und einer Puddingfüllung aus Milch, Butter, Zucker, Zimt, Vanilleschote und Eiern. Die Nachspeise ist bis heute noch sehr beliebt und wird warm zu vielen feierlichen Anlässen in Südafrika verspeist.
© iStock/marietjieoppFufu mit Eintopf
Dieser stärkehaltige Brei ist vor allem in der west- und zentralafrikanischen Küche ein fester Bestandteil bei einer Vielzahl an Gerichten. Der Brei wird Fufu oder Foufou genannt und aus Maniokpulver und Kochbananen hergestellt. Für das Rezept wird Fufupulver mit Wasser und Milch in einem Topf aufgekocht. Sehr gerne wird Fufu vor allem in Ghana als Beilage zu einem Gemüse-Rindfleisch-Eintopf verspeist.
© iStock/eatsmarter_deEgusi Soup
Ein Nationalgericht in Nigeria ist die sogenannte Egusi Soup. Diese Suppe besteht vor allem aus proteinreichen Egusisamen von Kürbispflanzen, die nach dem Trocknen zu Mehl verarbeitet werden. Die Samen und das Mehl finden vielseitig Verwendung in der westafrikanischen Küche. Für Egusi Soup wird oft ein Suppenhuhn mit Zwiebeln, Knoblauch, Chilischoten, Blattspinat und Egusisamen aufgekocht.
© iStock/bonchanPounded Yam
Pounded Yam ist nur eines von vielen Yam-Rezepten, die vor allem in Nigeria sehr beliebt sind. Für Pounded Yam wird das stärkehaltige Mehl der Yamswurzel in Wasser aufgekocht und zu einem dicken Püree gerührt. Die Yam-Klöße passen zu vielen Gerichten, wie zum Beispiel einer Banga Suppe aus Palmfrüchten, getrocknetem Fisch, Rindfleisch, Blattspinat und Chili.
© iStock/Osarieme EwekaJollof Reis
Jollof Reis ist ein bekannter Tomatenreis aus Westafrika. Der Reis, auch bekannt unter Benachin, ist in Gambia und Senegal sowie in Ghana, Sierra Leone und Nigeria weit verbreitet. Dafür wird Reis mit Tomaten oder Tomatenmark, Süßkartoffeln und Maniokwurzel ähnlich wie Risotto oder Paella zubereitet. Zum Reis passen Hähnchenschenkel und frittierte Kochbananen.
© iStock/Rimma_BondarenkoWestafrikanische Küche
Ein weiteres Kennzeichen westafrikanischer Küche sind stärkehaltige Knollen und Früchte wie die Maniok- oder Yamswurzel, Süßkartoffeln sowie Kochbananen. Sehr viele Rezepte werden mit Kochbananen-Chips angeboten - wie hier zu Jollof Reis, Kürbissuppe, Hühnchenflügeln und Spießen sowie Fleischpasteten. Die Chips werden mit Kokosnussöl frittiert und je nach Geschmack mit Salz, Gewürzen oder Honig veredelt.
© iStock/Rimma_BondarenkoErdnuss-Hähnchen-Eintopf
Erdnuss-Hähnchen-Eintopf ist auch hierzulande ein beliebtes Gericht, das westafrikanische Einflüsse aufweist. Am liebsten wird es mit Reis oder Fladenbrot serviert. Dafür wird Hühnerfleisch mit Zwiebeln angebraten, Kürbis, Süßkartoffeln und Kartoffeln hinzugefügt, mit etwas Gemüsebrühe abgelöscht und Erdnussbutter verfeinert. Dazu passen Koriander, Zitrone und geröstete Erdnüsse.
© iStock/EzumeImagesRindfleisch-Eintopf
Geschmorter Rindfleisch-Eintopf wird vor allem in Senegal regelmäßig serviert. Dafür wird Rindfleisch mit Tomaten und Tomatenmark, Zwiebeln, Kartoffeln, Karotten, Okra- oder Paprikaschoten als Eintopf eingekocht und mit ungesüßter Erdnusscreme verfeinert. Zum deftigen Gericht passen die Gewürze Cayennepfeffer, Knoblauchzehen und Thymian sowie Reis oder Fladenbrot.
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Vor allem in Südafrika ist Rooibos-Eistee sehr beliebt. Im Sommer wirkt das Getränk herrlich erfrischen und wird je nach Belieben mit Honig oder Rohrzucker gesüßt und mit Zitrone, Ingwer oder frischen Zitronenmelisseblättern verfeinert. Die Teepflanze Rooibos wächst vor allem in den westlichen Bergregionen der südafrikanischen Provinz Westkap und wird dort auch als warmer Tee getrunken.
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