Wenn Stars vor Veröffentlichung ihres Films sterben
Er erlebte die Premiere von "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" (Free-TV-Premiere am Mittwoch, 24.7., 20.15 Uhr, im Ersten) nicht mehr mit: Die Komödie, eine Fortsetzung von "Der Brandner Kaspar und das ewige Leben", war der letzte Film von Joseph Vilsmaier. Der Regisseur starb im Februar 2020, nur drei Monate nach dem Ende des Drehs. Auch bei anderen Projekten starben Stars, noch bevor der Film zu sehen war ...
© Hannes Magerstaedt/Getty ImagesWenn Stars vor Veröffentlichung ihres Films sterben
Auch wenn alle Szenen im Kasten waren, so war der "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" zum Zeitpunkt von Vilsmaiers (Bild, unten) Tod noch nicht fertig. Darum musste Michael "Bully" Herbig (rechts), der auch als Co-Produzent und Hauptdarsteller involviert war, die sogenannte Postproduktion übernehmen und den Film fertigstellen.
© Perathon MedienDer Boandlkramer und die ewige Liebe
Herbig (Bild) setzte die Arbeit im Sinne von Vilsmaier fort: "Wir waren uns schon während der Vorbereitung immer einig", sagte er im "AZ"-Interview. "Wir wollten das Gleiche. Deshalb war mir bei der Postproduktion klar, wie wir das in Josephs Sinne machen. Ich wusste, welche Ideen er mag und was tabu ist."
© LeonineLance Reddick
Er verkörperte den ebenso stoischen wie hilfreichen Concierge Charon in allen drei "John Wick"-Filmen und schlüpfte auch in Teil vier (2023) in die Rolle: Lance Reddick - auch bekannt aus Serien wie "The Wire", "Lost" und Fringe" - starb nur wenige Tage vor dem Filmstart im Alter von 60 Jahren.
© Vivien Killilea/Getty Images for Carl F. Bucherer"John Wick 4"
"John Wick"-Hauptdarsteller Keanu Reeves würdigte seinen Co-Star: "Lance war ein wundervoller Mensch, ein besonderer Künstler und ein Mann voller Anmut und Würde und er hatte so eine Leidenschaft für sein Handwerk", sagte er gegenüber "Deadline". "Die Chance, über zehn Jahre und vier Filme mit ihm zu arbeiten, ist etwas, das mir sehr viel bedeutet und es ist verdammt sch...., dass er nicht hier ist."
© Lionsgate / Leonine DistributionChadwick Boseman
Der Film war bereits abgedreht, das Ergebnis sehen konnte Chadwick Boseman nicht mehr: Ende August 2020 erlag der "Black Panther"-Star und Hauptdarsteller von "Ma Rainey's Black Bottom" den Folgen seiner Darmkrebserkrankung. Er wurde 46 Jahre alt.
© Tim P. Whitby/Getty Images"Ma Rainey's Black Bottom"
Für seine Rolle im Biopic "Ma Rainey's Black Bottom" (bei Netflix), das nach seinem Tod seine Premiere feierte, erhielt Chadwick Boseman posthum den Golden Globe als "bester Hauptdarsteller - Drama". Bei der Oscarverleihung 2021 erhielt der Film über die weibliche Blueslegende zwei Oscars (Kostümdesign, Make-up), Boseman und Hauptdarstellerin Viola Davis gingen leer aus.
© NetflixAnton Yelchin
27 Jahre jung, talentiert, erfolgreich: Anton Yelchin war ein aufstrebender Star in Hollywood, als er 2016 bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Der Schauspieler wurde von seinem Jeep erdrückt, der in der Einfahrt zurückgerollt war. Möglicherweise war technisches Versagen am Auto der Grund ...
© Pascal Le Segretain/Getty ImagesAnton Yelchin
Seine Karriere startete gerade so richtig durch: Als Anton Yelchin starb, hatte er gerade "Star Trek Beyond" abgedreht, und auch der Thriller "Vollblüter" (Bild) war bereits fertig. Der Film, in dem Yelchin einen Kleinganoven spielt, der für zwei Rich Kids einen Mord begehen soll, startete 2018 im Kino.
© 2018 Thoroughbred 2016, LLCHarry Dean Stanton
"Lucky" war das letzte Werk von Schauspieler Harry Dean Stanton. In dem Drama spielt er den Eigenbrötler Lucky, der seinem Leben in einem Kaff in der Wüste Arizonas nachgeht. Harry Dean Stanton selbst erlebte die Premiere seines Films nicht mehr: Er starb im September 2017 im Alter von 91 Jahren.
© Alberto E. Rodriguez/Getty Images"Lucky"
Für Schauspieler John Carroll Lynch war "Lucky" sein Debüt als Filmregisseur, während Hauptdarsteller Harry Dean Stanton (Bild) in seiner letzten Filmrolle zu sehen war. Berühmt wurde Stanton durch den "Twin Peaks"-Film, in dem er an der Seite von Kyle MacLachlan spielte. Auch aus Filmen wie "Paris, Texas" (1984) oder "The Green Mile" (1999) ist Stanton bekannt.
© 2017 Alamode FilmHeath Ledger
2008 wurde Heath Ledger leblos in seinem New Yorker Apartment gefunden. Die Karriere des Schauspielers hätte nicht besser laufen können. Mit der Rolle des Jokers in "The Dark Knight" hatte er gerade seine beste Leistung abgeliefert - den Oscar als bester Nebendarsteller bekam er leider nur posthum. Sein nächstes Projekt konnte er ebenfalls nicht mehr zu Ende bringen ...
© MJ Kim/Getty ImagesDas Kabinett des Doktor Parnassus
Äußerst einfallsreich gingen Regisseur Terry Gilliam und seine Crew mit dem plötzlichen Tod Heath Ledgers 2008 um, der während der Produktion von "Das Kabinett des Doktor Parnassus" (2009) starb. Die Hollywood-Stars Johnny Depp, Jude Law und Colin Farrell sprangen ein. Sie übernahmen die Rolle der Hauptfigur in verschiedenen magischen "Verwandlungen".
© ConcordePaul Walker
Paul Walker war der Star der populären Action-Kinoreihe "Fast and Furious", die schnelle Autos und coole Typen feierte. Teil sieben war gerade in Arbeit, als der Schauspieler 2013 ausgerechnet bei einem Unfall mit einem Porsche Carrera GT ums Leben kam.
© Tim P. Whitby/Getty ImagesFamiliäre Unterstützung
Doch die Filmemacher ließen sich etwas einfallen: In einer fast sechs Monate andauernden Trauerphase schraubte man am Drehbuch, Walkers Brüder Caleb und Cody sprangen neben zwei weiteren Doubles ein, Gesicht sowie Stimme des Schauspielers wurden für einige fehlende Filmszenen mit dem Computer simuliert.
© UniversalPhilip Seymour Hoffman
Philip Seymour Hoffman war als Schauspieler eine Ausnahmeerscheinung - und in jeder Rolle, die er spielte, ein Ereignis ("Capote"). Doch der vielfach preisgekrönte Hollywood-Star lebte nicht nur im Rampenlicht, sondern zuletzt auch im Schatten seiner Drogensucht, gegen die er am Ende vergeblich gekämpft hatte. 2014 starb Hoffman an einer Überdosis Heroin.
© Ian Gavan/Getty ImagesHunger Games
Philip Seymour Hoffman hatte zum Todeszeitpunkt noch eine Woche Dreharbeiten für "Die Tribute von Panem - Mockingjay 2" vor sich, bis alle Szenen seiner Figur Plutarch Heavensbee im Kasten gewesen wären. Frühere Meldungen, man würde den Oscar-Preisträger nachdigitalisieren, dementierte Regisseur Francis Lawrence später. Er schrieb lieber das Drehbuch um, sodass die noch fehlenden Szenen mit Hoffman am Ende herausfielen.
© Studiocanal GmbH / Murray CloseBruce Lee
Bruce Lee überlebte die Dreharbeiten von "Der Mann mit der Todeskralle" 1973 nicht. Aufgrund eines Hirnödems und eines epileptischen Anfalls brach er in den Gängen des Studios in Hongkong zusammen. Wenige Wochen später starb die Martial-Arts-Ikone im Alter von nur 32 Jahren. Große Änderungen am Film waren nach Lees Ableben keine mehr nötig. Drei Wochen nach seinem Tod kam "Der Mann mit der Todeskralle" in die Kinos.
© Warner Brothers/Getty ImagesBrandon Lee
Auch Bruce Lees Sohn Brandon verlor sein Leben, während er einen Film drehte. Das Unglück geschah sogar, während die Kameras liefen. In einer Filmszene zu "The Crow" (1993) sollte auf seine Figur geschossen werden. Es löste sich eine Attrappenhülse, die nach vorherigen Großaufnahmen eines Pistolenschusses darin unbemerkt festklemmte. Zwölf Stunden später starb der 28-Jährige im Krankenhaus.
© EurovideoJames Dean
Seine Rollen machten ihn zum gefeierten Jungstar, sein Tod machte ihn zur Legende: Hollywood-Ikone James Dean saß selbst am Steuer seines Porsche 550 Spyder und verunglückte in der Nähe des kalifornischen Dorfes Salinas. Wie es dazu kam, ist unklar. Noch heute trägt der Streckenabschnitt der Route 466 den Namen "James Dean Memorial Highway".
© Hulton Archive/Getty ImagesGiganten
James Dean hatte seinen letzten großen Auftritt in "Giganten"(1956). Zwar war der Film, als der Unfall passierte, bereits abgedreht, befand sich aber noch mitten in der Post-Produktion. Da in einigen wenigen Szenen die Stimme von Deans Figur Jett Rink nur schwer verständlich war, synchronisierte sein Freund und Schauspielerkollege Nick Adams die Stellen nach.
© Getty Images/Warner Bros.David Carradine
Unter mysteriösen Umständen starb David Carradine im Juni 2009 im Alter von 72 Jahren. Mit einem Strick um den Hals wurde der Schauspieler nackt im Kleiderschrank einer Hotelsuite in Bangkok aufgefunden, wo er sich aufgrund der Dreharbeiten zum Film "Stretch" aufhielt.
© Bruno Vincent/Getty ImagesWeniger Filmzeit
"Stretch" wurde der letzte Film von Carradine, drei Tage, bevor die Dreharbeiten beendet werden sollten, verlor der Schauspieler sein Leben. Regisseur Charles de Meaux schrieb das Drehbuch im Nachhinein noch einmal um, sodass Carradine nur drei Minuten im Film zu sehen war. Die anderen Personen im Film sprachen allerdings sehr häufig über seine Figur. Carradine ist einige Male aus dem Off zu hören.
© Warren Little/Getty ImagesStanley Kubrick
Auch Regisseure sind nicht davor gefeit, die Premiere ihres Films nicht mehr zu erleben. Der große Stanley Kubrick drehte 1999 "Eyes Wide Shut", eine hoch erotische, verwirrende Adaption von Arthur Schnitzlers "Traumnovelle". Es blieb sein letzter Film ...
© Evening Standard/Getty ImagesDie Augen geschlossen
Wenige Tage nach Fertigstellung des Filmschnitts erlag Kubrick einem Herzinfarkt. Als das Thrillerdrama mit den damaligen Eheleuten Tom Cruise und Nicole Kidman in die Kinos kam, wurde der Meister posthum gefeiert (und von manchen Kritikern auch zerrissen).
© Getty Images/Warner Bros