10.05.2025 von SWYRL/Marko Schlichting
Sie gehörten zu den erfolgreichsten Bands der 1980-er: Modern Talking. Nun will die eine Hälfte des Duos die Zeit wieder zurückdrehen. Wie, das erzählt Thomas Anders bei Riverboat im MDR.
Ihre Musik fehlt auf keiner Party, obwohl ihre Hits schon lange zurückliegen. Gemeint ist das Pop-Duo Modern Talking. Eine Hälfte davon ist am Freitagabend Gast bei Riverboat im MDR: Thomas Anders (62).
Mit Modern Talking machten er und Dieter Bohlen Millionen, allein in Deutschland. Aber ihre Erfolge feierten sie auf der ganzen Welt. Jetzt hat Anders sich die Songs von damals noch einmal vorgenommen und neu eingespielt. Sechs Alben sind so entstanden. Und wieder verkaufen sie sich wie warme Semmeln. "Das war eine absolute Zeitreise", sagt Thomas Anders. Auf die Idee für die Alben haben ihn seine Fans gebracht. Auf seinen weltweiten Shows habe er immer wieder die alten Songs gesungen, aber neu interpretiert.
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Thomas Anders' neues Album wurde mit KI produziert
Die Geschichte von Modern Talking fing vor vierzig Jahren an. Die Gelegenheit wollte sich Anders nicht entgehen lassen. "Wir haben gesagt: Wir produzieren jetzt alle Alben nach. Und dass dann die KI solche Fortschritte machte, war für mich irgendwie spooky."
Denn künstliche Intelligenz hat ihm geholfen, den Sound der 80er-Jahre mit dem Stil von heute zu verbinden. "Es gab damals diese ikonischen Sounds wie das Piano von 'You're My Heart, You're My Soul', das jeder sofort im Ohr hat. Das haben wir komplett nachbauen lassen und auf die neue Version draufgelegt." Herausgekommen sind Songs, die man kennt, aber die richtig abgehen: schneller und mit dem Partygroove der 2020-er.
"Ich liebe diese Lieder", sagt Anders. "Aber ich liebe noch viel mehr, Menschen zu begeistern. Das ist ein unglaublicher Kick, wenn man auf der Bühne steht und das Publikum sieht, Tausende, die mitfiebern und glückliche Gesichter haben. Das ist die Hauptdroge."
Thomas Anders über Dieter Bohlen: "Kann man als normal bezeichnen"
Schon als er sechs Jahre alt war, wusste Anders: Er will Musik machen. Mit 21 kam dann der Erfolg mit Modern Talking. "Aber es hat Jahrzehnte gedauert, bis ich diesen Erfolg verstanden habe", sagt Thomas Anders heute. "Ich habe dem nie so ganz getraut. Ich habe in den 1980-ern erlebt, wie es ganz schnell nach unten ging und vorbei war. Ende der 1990-er kam es dann wieder." Heute erlebt er immer wieder, dass er irgendwo auf der Welt im Radio seine Songs hört. "Irgendwann wurde mir dann klar, was Modern Talking für mich bedeutet hat."
Das war nicht immer so. Die Arbeit mit Dieter Bohlen sei kompliziert gewesen. "Aber dass wir menschlich nicht auf einer Wellenlänge liegen, kann man als normal bezeichnen", sagt Anders. Was ihn heute freut: "Dass ich nicht irgendwo abgerutscht bin. Ich bin angekommen, fühle mich in meiner Mitte, habe keine Drogen genommen. Ich habe spießig und langweilig gelebt." Thomas Anders hat einen Sohn. Der will nicht in die Fußstapfen des Vaters treten. "Und das ist auch gut so", sagt der Sänger. "jeder soll sein Leben führen, wie er es will."