05.02.2023 von SWYRL/Jürgen Winzer
Sie schwitzen, ächzen, jammern, leiden wieder. Aber sie tun es für einen guten Zweck: für sich und ihr gesünderes Leben. 30 Kandidaten reisten zum Auftakt von "Leben leicht gemacht - The Biggest Loser" (SAT.1) nach Naxos und ließen sich im Bootcamp schinden. Denn: Zehn von ihnen mussten wieder heim.
"Manchmal muss man die Hölle durchqueren, um ins Himmelreich zu kommen." Nein, hier geht es nicht um ein neues Format bei Bibel TV, sondern um "Leben leicht gemacht - The Bigget Loser" (SAT.1). Aber zum Start der insgesamt 15. deutschen Runde der erfolreichsten Abspeckshow der Welt wurde nach gewohnten Motti verfahren: "Damit das Leben leichter werden soll, muss es erst mal schwerer werden." Und: "Ohne Schweiß kein Fleiß und ohne Fleiß kein Preis."
Der Preis war den 30 Übergewichtigen, die da auf Naxos mit großen Augen und Bäuchen anlandeten, klar: Sie wollten einen von insgesamt nur 20 Plätzen im eigentlichen Schinder-Camp ergattern. Egal wie. Eine Woche blieb den "Kilo-Touris", um im Bootcamp Teamchefin Christine Theiss (42) und deren Top-Coaches Sigrid Ilumaa (42) und Ramin Abtin (50) von sich zu überzeugen.
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Wer zeigt den "unbändigen Willen zur Veränderung"?
"Das Bootcamp wird hart wie nie", kündigte Theiss an. "Ihr seid aus zigtausend Bewerbern auserwählt. Nutzt eure Chance! Wir werden euch die Tür öffnen - hindurchgehen könnt ihr nur selbst." Abtin ist zum zwölften Mal als Trainer dabei und damit TBL-Dienstältester, Theiss, von Abtin einst zur Kickbox-Weltmeisterin gecoacht, stieß erst ein Jahr später hinzu. Er ließ auch wenig Spielraum für Halbheiten: "Ich will hier den unbändigen Willen sehen, wer bereit ist, sich und seine Einstellung zum Leben zu verändern."
Wer es sich wert ist, dass er sich dann im zehnwöchigen Camp täglich bewähren kann und mit Wille, Durchsetzungskraft, Ehrgeiz, Motivation und Disziplin gegen die "Endgegner" Schmerz, Übelkeit, Hunger, Heimweh und Angst durchzusetzen.
50.000 Euro winken dem "größten Verlierer"
Ramin ist auch selbst motiviert: Sigrid Ilumaa feierte letztes Jahr ihr Debüt als Trainerin und holte gleich mit ihrem Schützling Patrick den Sieg. Der nahm von anfangs 194 Kilogramm bei "LLG-TBL" fast 50 Prozent ab und sicherte sich Respekt, Konfetti und den mit 50.000 Euro prall gefüllten Geldkoffer.
Davon sind die 30, die sich schon kurz nach der Anreise auf halber Höhe des Zas, des Hausberges von Filoti, einfanden, noch weit entfernt. Sie wollten und mussten sich beweisen, um eines der begehrten Team-T-Shirts von Sigrid (Orange) und Ramin (Blau) zu ergattern. Erste Bewährungsprobe war ein 1.000 Meter langer "Gipfelsturm" in sengender Sonne und mit permanenter Steigung, die auch für Leichtgewichte kein Spaziergang wäre.
227,1 Kilo: Torsten ist der schwerste Kandidat aller Zeiten
Einige legten los wie die Feuerwehr, andere könnten das gar nicht, selbst wenn sie wollten. Torsten ist mit 227,1 Kilogramm der schwerste Kandidat aller Zeiten, er toppt sogar noch Jürgen (219,8) aus dem Jahr 2021. Und Torsten kann nur gehen, aber er die anderen an seiner Seite. Als er sich abgeschlagen als Letzter dem Ziel näherte, trugen ihn die anderen mit ihrer Anfeuerung förmlich über die Linie. "Das war klasse, dass mich eigentlich wildfremde Menschen anfeuern, hat mich euphorisiert."
Bei Silke war's Christine Theiss, die ihr mit ihrer ruhigen, aber hartnäckigen Motivation den richtigen Schub gab. Obwohl, am Ende war's die Geste, die zählte. "Sie legte mir die Hand auf die Schulter und von da an ging's bergauf." Im doppelten Sinne des Wortes.
Sigrid und Ramin belohnen Leistung mit Team-T-Shirts
Am Gipfel wurden die ersten Shirts verteilt. Salvo erhaschte das erste orangefarbene Shirt, Robert das erste blaue. Über die Tage wurden immer weitere vergeben. Hier eins am Abend im Zeltlager, dort zwei beim Zirkeltraining. Je ein Shirt erhielten die Sieger der ersten Challenge: Sandsäcke-Stemmen über dem Kopf. Bei den Mädels setzte sich nach acht Minuten Pia (29) durch und verstärkte Sigrids Team, bei den Männern gewann - die Sonne senkte sich bereits - Daniel (37) nach fast elf Minuten das blaue Leiberl.
So wurden über die Woche und final am letzten Bootcamp-Abend die Teams gebildet. Unter Sigrids Anleitung kämpfen fürderhin Jessi (33), Manuela (25), Matea (31), Pia (29), Silke (40), Vivienne (22), Leon (28), Marvin (26), Salvo (37) und Torsten (42) darum, sich von ihren insgesamt 1576,5 Kilogramm Startgewicht möglichst weit zu entfernen.
Super Start: Die 20 Camper nehmen in einer Woche 154 Kilo ab
Ramins Blaue, Angelina (25), Ása (48), Laura (24), Sandra (48), Valentina (34), Daniel (39), Oesli (36), Phillip (27), Robert (34) und Zead (21), bringen 102 Kilogramm weniger auf die Waage. Insgesamt wurde für die 20 Camper bei ihrer Ankunft auf Naxos ein Gewicht von 3050,9 Kilogramm ermittelt. Drei Tonnen! Ein ausgewachsener See-Elefant wiegt so viel (und die Zunge eines Blauwal-Teenies auch) und es bedeutet Rekordgewicht für LLG-TBL.
Aber, und das ist die gute Nachicht, die Teams zeigten gleich auf der ersten Wiege-Einheit, dass sie im Bootcamp den Weg in die richtige Richtung eingeschlagen haben. Insgesamt speckten sie schon 154 Kilogramm ab. Bei den Männern verlor Phillip mit 11,2 Kilogramm am meisten Gewicht, aber Salvo, rund 50 Kilo leichter, nahm 10,2 Kilo ab und damit prozentual (6,93 Prozent) am meisten. Getoppt wurde er aber von Valentina. Die gewann mit 8,8 abgespeckten Kilogramm deutlich die Damenwertung und was die Prozente angeht (6,96 Prozent) sogar geschlechterübergreifend.
Sieg auf der Waage: Team Blau beziegt das Luxus-Camp
Die Blauen gewannen die erste Waage als Team. Sie nahmen 79,5 Kilogramm, umgerechnet 5,39 Prozent ihres Ausgangsgewixchtes ab. Damit wiesen sie Team Orange (74,7 Kilo, 4,74 Prozent) in die Schranken. Das hatte Auswirkungen, denn erstmals seit längerer Zeit ziehen nicht alle ins selbe Gästehaus. Nur die Wochensieger - also diesmal Team Blau - dürfen ins "Luxus-Camp" einziehen, wo klimanlagengekühlte Räume, echte Betten mit Kuscheldecken und -kissen, eine lässige Lounge, Pool, Whirlpool und eine Gym-Halle warten. Die Orangefarbenen müssen darben. Auf Notpritschen, mit kratzigen Decken, Duschen in Holzbarracken und Trainingsmöglichkeiten ausschließlich im Freien. Das stachelt den Ehrgeit weiter an ...
Glück ist wechselhaft, auf der nächsten Waage wird neu abgerechnet, und dann wird auch der/die Erste schon wieder den Heimflug antreten müssen. Wie die zehn im Bootcamp Ausgeschiedenen. Trost und Appell von Christine Theiss waren an Bord: "Seht das Aus hier nicht als Niederlage! Seht es als Startpunkt! Bleibt dran und zeigt es uns!"