"The Voice of Germany"

Korb-Sammler Zarrella bei "The Voice": "Frustriert, enttäuscht, am Boden zerstört"

22.09.2023 von SWYRL/Rupert Sommer

Mama mia, was für ein Drama: Giovanni Zarrella, der einst selbst über eine Castingshow berühmt wurde, erlebt eine "The Voice"-Premiere, die ihm nach und nach die Laune verdirbt. Er zieht alle Register, lässt seine Superstar-Kontakte spielen: Die Kandidaten lassen ihn sitzen. Ist ein Sessel-Fluch schuld?

Giovanni Zarrella ist nicht nur ein Charmeur erster Klasse. Er ist witzig, schlagfertig, hochmusikalisch - und kann sich als ehemaliger erfolgreicher Absolvent der "Popstars"-Talentsendung und späterer Bro'Sis-Sänger bestens in die Sorgen, Nöte und Hoffnungen der meistens doch noch recht jungen Kandidaten reindenken, die sich bei der ProSieben-SAT.1-Gemeinschaftsshow "The Voice of Germany" bewerben. Und dass er mal Mitglied einer gecasteten Band war, lässt er im leidenschaftlichen Verhandlungsgespräch mit den überzeugendsten Talenten natürlich auch gerne und oft fallen.

Genauso wie Zarrella, der als Sohn einer Gastwirts- und Pizzabäcker-Familie in Hechingen aufwuchs, auch kaum eine Gelegenheit auslässt, die vermeintlich angehenden Stars samt Familienanhang zum Essen zu sich nach Hause einzuladen. "Meine Mama macht die beste Lasagne", sagte er etwa zur Soul-Sängerin Kim, die das Vorsingen diesmal eröffnete. "Er verspricht jedem ein Abendessen", lästerte Ronan Keating, übrigens bekanntlich selbst ein ehemaliger Boyband-Sänger, über seinen Freund und Kollegen. Kim wählte aus vier möglichen Teams Shirin David aus. Devise: "Frauenpower".

Als auch das nicht half lud Giovanni Zarrella potenzielle Mitstreiter für sein lange komplett verwaistes Team sogar gleich noch in seine eigene ZDF-Samstagabend-Show ein. "Man muss dich auf die Bühne stellen, die du verdienst", sagte er etwa zum gerade mal 18-jährigen Fritz aus einem Bauernhof in der Nähe von Magdeburg. Er deutete dem Jungen als Lockmittel eine Einladung für die "Giovanni Zarrella Show" an. Vergebene Liebesmüh: Fritz wählte Shirin David als Coach.

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"Die Mama ist die wichtigste Frau der Welt"

Auch in der zweiten neuen "The Voice"-Folge stürzte Schwernöter Zarrella sich besonders gern auf die mit angereisten Mütter der Talente, um für sich und die Mitgliedschaft im Team Giovanni zu werben. "Oh, la Mama", säuselte er besonders laut, als etwa der Rock-Sänger, den alle nur "Fischi" nennen, zusammen mit seiner Mutter in die Halle kam und mit dem Motörhead-Klassiker "Ace of Spades" das Publikum zum Toben brachte.

"Die Mama ist die wichtigste Frau der Welt", meinte Giovanni Zarrella, als sich "Fischi", der einen heißbegehrten "Vierer-Buzzer" abbekommen hatte und daher von allen vier Teams umworben wurde, auf offener Bühne kurz mit seiner Mutter beriet. Zarrella wollte ihn haben. Er schmeichelte auch der Mama. Doch "Fischi" entschied sich anders - er wählte die Kaulitz-Brüder Tom und Bill.

Giovanni Zarrella und der Fluch von Marc Forsters Sessel

Kein Einzelfall: Die Körbe, die Zarrella im Laufe der Blind Audition abbekam, häuften sich. Und die sonst so strahlende Laune des Italieners verdüsterte sich zunehmend. Zwischenzeitlich wandte er sich sogar ans Publikum und ließ sich bestätigen, dass er auf dem alten Sessel des früheren "Voice"-Coaches Marc Forster saß. "Hatte der auch ein Problem, sein Team vollzubringen", wollte Zarrella wissen - und bekam eine ernüchternde, zustimmende Antwort. Der Fluch des Sessels!

Trauriger Höhepunkt der Negativserie: Besonders leidenschaftlich baute sich die Enttäuschung durch die Abfuhr auf, die sich Giovanni Zarrella beim jungen Stimmwunder Marc aus Lohne einhandelte. Der 16-Jährige hatte es schon 2020 bei der Jugend-Ablegershow "The Voice Kids" bis ins Finale schafft und begeisterte nun alle Coaches - sowie das Hallenpublikum - mit einer coolen Darbietung von "A Song for You", den auch Superstar Michael Bublé gerne zum Finale seiner eigenen Konzertabende singt.

Nicht mal ein Facetime-Anfruf beim Superstar rettet Zarrella

Giovanni Zarrella ahnte, er hoffte, dass er diesmal einen vermeintlich unschlagbaren Trumpf im Ärmel hätte: Er läutete sein (letzlich vergebliches) Werben mit der zunächst harmlos formulierten Frage an Marc ein: "Was hältst du von Michael Bublé?" Als der Junge freudig nickte, zückte Zarrella plötzlich sein Handy, wählte eine Privatnummer und holte den kanadisch-italienischen Superstar Bublé, der sich offenbar gerade in Australien befand, per Facetime-Video in die "Voice"-Sendung.

Marc durfte noch mal kurz singen, auch Michael Bublé war begeistert und versprach seinerseits, den 16-Jährigen mit auf die Bühne holen zu wollen. Was will man mehr? Marc überlegte dann aber doch - und entschied sich trotz der Superstar-Unterstützung und Zarrellas Herzblut völlig überraschend fürs Team Tokio Hotel von Bill und Tom Kaulitz. Was für eine Niederlage für den traurigen Giovanni!

Und die kostete Bill gleich frech aus. "Du hast alles gegeben, aber auch schon alles verschossen", zog er den zutiefst getroffenen Kollegen auf. "Noch mal kannst du Michael Bublé nicht anrufen." Kein Wunder, dass Giovanni Zarrella wenige Minuten vor Ende der zweiten Blind Audition nur noch litt und stöhnend bekannte, er sei "frustriert, enttäuscht und am Boden zerstört". Allerdings sagte er auch: "Aufgeben ist für mich ein Fremdwort."

Drei bis vier Tenöre: "Wir sind Brüder"

Und dann ereignete sich eben doch noch eines dieser (Stimm-)Wunder, für das man die Show einfach nur lieben muss: Angeführt vom bereits 58-jährigen Laszlo löste im Finale das stimmgewaltige, klassisch ausgebildete Opernsänger-Trio "Impulso Tenors" jubelnde Beisterung aus. Und bei ihrer Darbietung von "Il Mundo" hielt es den Italiener natürlich nicht lange auf dem Sessel.

Mehr noch: Giovanni Zarrella reihte sich neben den drei Tenören ein und sang mit ihnen das Stück einfach gleich noch mal - zur großen Begeisterung aller Mit-Coaches und der Zuschauer. "Wir sind Brüder", schwärmte der Italiener. Und dann machte er doch noch - endlich - den überfälligen Fang. Die drei Tenöre entschieden sich für Giovanni Zarrella. "Grande", stammelte er da nur noch. Madonna mia!

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