Wer wird Millionär?

"Sie dürfen sich die Stelle aussuchen": WWM-Kandidat will Jauch als Tattoo

03.10.2022 von SWYRL/Michael Eichhammer

Diese Ankündigung bei "Wer wird Millionär?" hatte es in sich: Ein Kandidat des Zocker-Specials wollte den Kopf von Günther Jauch auf der Haut, wenn er eine bestimmte Summe übertraf. Der Moderator wollte alles tun, um das zu verhindern ...

Die Montagsausgabe von "Wer wird Millonär?" stand unter einem besonderen Motto: Am Tag der Deutschen Einheit gab es beim "Großen Zocker-Special" zwei Millionen Euro zu gewinnen. Die Sache hatte natürlich einen Haken: Wer vor der vollendeten 16.000-Euro-Marke einen Joker brauchte, verlor automatisch alle anderen Joker. Für einen Kandidaten stand noch etwas Weiteres auf dem Spiel: Er hatte sich selbst geschworen, sich das Konterfei des Moderators als Tattoo stechen zu lassen, sollte er eine bestimmte Summe überschreiten ...

Doch wollen wir die Geschichte vom Ende erzählen. Beziehungsweise vom Anfang. Den machte Hans vom Ende, der als Sales Manager in Amsterdam arbeitet. So viel sei verraten: Es war ein jähes Ende. Der Kandidat kannte die Antwort auf die 4.000 Euro-Frage nicht, wollte aber für die Antwort an dieser Stelle auch nicht alle Joker auf einmal verlieren. Daher zockte er und lag falsch. Gefragt war, mit was sich zu erschwinglichen Preisen der Garten verschönern lässt. "Zasternelken" war falsch. Gesucht war "Moosrosen". Ohne einen seiner vier Joker genutzt zu haben, musste Hans vom Ende mit 1.000 Euro den Stuhl frei machen.

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Langzeitstudent beweist beim Zocken gutes Näschen

Sein Nachfolger auf dem Ratestuhl sorgte für einen der denkwürdigsten Momente der RTL-Show. Nicht etwa nur wegen seiner Langhaarpracht. Seine mitgereiste Freundin meinte: "Seine Haare sind mittlerweile länger als meine." Niklas Buhl aus Offenbach bekannte sich gleich zu Beginn als Langzeitstudent der Betriebswirtschaft. Der 27-Jährige schreibt gerade seine Bachelor-Arbeit.

Wie sein Vorgänger zockte Buhl, um die Joker über die 16.000-Euro-Marke zu retten. Er riet richtig und konnte die 32.000-Euro-Frage ohne Gewissensbisse vom Telefonjoker beantworten lassen: "Welche ehemalige Parteivorsitzende steht nun an der Spitze der Bundesagentur für Arbeit?" Zur Wahl standen Annegret Kramp-Karrenbauer, Andrea Nahles, Claudia Roth und Angela Merkel. "Andrea Nahles" war korrekt.

Für 64.000 Euro wollte Jauch wissen, in welchem Bundesland die Landeshauptstadt nicht die einwohnerreichste Stadt ist: Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Baden-Württemberg oder Saarland? Der Zusatzjoker im Studio "würde" A sagen. Der Konjunktiv bereitete Niklas Buhl Sorgen und er sicherte mit dem 50:50-Joker ab, bevor er diese Antwort wählte.

Coming-Haut statt Coming-Out

Seine Eltern würden die Sendung bestimmt mitverfolgen, vermutete der Moderator. "Sie tragen einige Geheimnisse mit sich rum, die Ihr Vater noch nicht weiß. Sprechen Sie offen", schlug Günther Jauch vor. Plötzlich stand zu befürchten, die Sendung könne einen Hauch von 80er-Jahre-Peinlichkeit bekommen. Doch es war halb so wild. Niklas Buhl hatte seit sechs Jahren seine Tätowierungen vor dem Papa erfolgreich unter T-Shirts versteckt. Na, wenn's weiter nichts ist. Doch es war weiter etwas! Und so kam er doch noch, der peinliche Moment.

"Ich habe mir gesagt: Wenn ich eine mindestens fünfstellige Summe gewinne, lasse ich mir ein Tattoo mit dem Porträt von Günther Jauch stechen", gestand der Kandidat. "Nein, bitte! Hören Sie auf, tun Sie es nicht!", mahnte der Moderator eindringlich. "Wenn das ernst ist, werde ich alles daran setzen, dass ich Sie mit 1.000 Euro nach Hause schicke." Doch es kam noch schlimmer: Der Gast schlug vor, Jauch dürfe sich die Stelle am Körper aussuchen.

"Wir müssen was Diskretes nehmen, was nie einer sieht", stand für den Moderator fest. Nach wie vor hoffte Günther Jauch, dass dem Kandidaten sein selbstgewähltes Schicksal erspart bleiben würde. Andererseits war klar: Niklas Buhl hatte mit 64.000 Euro schon lange eine fünfstellige Summe erreicht und das Tattoo war so gut wie sicher, wenn er sich nicht verzockte.

WWM-Kandidat macht aus Elefantenscheiße Weihnachtskarten

Die 125.000-Euro-Frage lautete: "Was wird zu den sogenannten Nawaro gezählt?" Der Publikumsjoker lieferte kein klares Bild: 36 Prozent waren für "Lein, Hanf und Mais", 11 Prozent für "BASF, Bayer und Merck", 33 für "Lhotse, Nanga Parbat und K2" sowie 20 Prozent für "Dollar, Pfund und Kronen". Buhl verschränkte angespannt die Arme hinter dem Kopf, dann fällte er seine Entscheidung: Er ging mit 64.000 Euro. Und dem Versprechen - beziehungsweise der Drohung - Jauch zeitlebens als Tattoo zu tragen. "Sie halten mich auf dem Laufenden?", bat der Moderator.

Anke Mikalauskas aus dem bayerischen Rieden fiel nach einer verzockten falschen Antwort von der 32.000-Euro-Frage auf 1.000 Euro. Mariela Weigel aus Riedstadt in Hessen erspielte 8.000 Euro. Jörg Riehemann aus Hörstel ist Mitarbeiter im Allwetter-Zoo Münster. Ein Einspieler zeigte das von ihm verwandte Produktionsverfahren um aus - Zitat - "Elefantenscheiße" Weihnachtskarten zu machen. Eine eigenwillige Form der Eigenwerbung für den Zoo. Die Fortsetzung der Sendung am Dienstag wird Riehemann die Gelegenheit geben, auch mit umfassender Allgemeinbildung oder mutigem Zocker-Verhalten von sich reden zu machen. Seine erste Frage am Dienstag wird 125.000 Euro wert sein.

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