13.03.2023 von SWYRL/Michael Eichhammer
"Ihr Leben möchte ich haben, da ist wenigstens mal was los!", beneidete Günther Jauch seine Kandidatin. Deren Anekdoten hatten in der Tat viel zu bieten. Auch auf dem Ratestuhl lieferte sie ordentlich ab.
"Beim Knutschen ist der halbe Zahn weg. Auf der Bühne prügelt sie sich. Von 16-jährigem Bankräuber überfallen." - So fasst Günther Jauch die bewegte Vergangenheit der "Wer wird Millionär?"-Kandidatin Iris Hochberger zusammen. Sein Fazit: "Ihr Leben möchte ich haben, da ist wenigstens mal was los." Auch bei ihrem Auftritt in Jauchs RTL-Quizshow war einiges los ...
"Ledig, Single, Mutter einer 14-jährigen Tochter, Schauspielerin, Sprecherin, Kinesiologin", stellte Günther Jauch die Kandidatin aus Oberhaid bei Bamberg vor. Kinesiologie verortete Jauch in der Nähe der Chiropraktik. Iris Hochberger klärte auf, es handele sich um "eine Kommunikationsmethode mit dem Unterbewusstsein". Ihre Klienten seien Menschen, "die normalerweise zu einem Psychotherapeuten gehen würden". Der Unterschied: "Wir machen das ohne den Umweg über den Verstand."
Beim Moderator tauchte eine Erinnerung aus dem Unterbewusstsein auf, als ihn die 500-Euro-Frage triggerte. Die drehte sich um "Bier-Tasting". Jauch beichtete: "Ich war in Bamberg das erste Mal in meinem Leben betrunken." Der Konsum des regionalen Rauchbiers sei ihm "nachhaltig in Erinnerung geblieben".
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Günther Jauch: "Ich versuche verzweifelt, ihren Lauf zu unterbrechen"
Der Kandidatin dagegen war ein Vorfall aus ihrer Zeit als Bankangestellte erinnerlich, von dem sie nach der 4.000-Euro-Marke erzählte. Damals war sie in Todesangst, heute konnte sich Iris Hochberger gemeinsam mit dem Moderator und dem Publikum über die Anekdote amüsieren. Das lag an der Tollpatschigkeit des jugendlichen Straftäters. Der hatte ihr später Blumen gebracht, um sich zu entschuldigen und den Ausgang seiner Tat zu berichten. Seine Flucht scheitere zunächst am Nachtflugverbot in Frankfurt. Danach fuhr er für 300 Euro mit dem Taxi zum Kölner Flughafen, wo er sich so auffällig verhielt, dass er auch ohne Flieger aufflog.
Nachdem Iris Hochberger die 16.000er-Marke gemeistert hatte, wurde klar, dass ihr Leben auch sonst viel Berichtenswertes bereithielt. Beim Küssen mit einem zu stürmischen Verehrer war ihr die Ecke eines Zahnes abgesplittert. Mit einem anderen Mann schlug sie sich. Letzteres allerdings sollte eigentlich nur angedeutet im Rahmen einer schauspielerischen Bühnendarbietung stattfinden, doch beide erwischten sich fester als geplant. Die Folge für Iris Hochberger war ein geplatztes Trommelfell. "Ich versuche verzweifelt, ihren Lauf zu unterbrechen", erklärte Günther Jauch seine Neugier über das bewegte Privatleben der Kandidatin.
Kandidatin appelliert: "Mädels, geht zur Mammographie! Das hat mir das Leben gerettet."
Egal wie weit Iris Hochberger auch auf Jauchs Geldleiter kommen würde, schon hier war klar, dass sie eine Siegerin ist: Sie hat den Brustkrebs besiegt, weil die Diagnose rechtzeitig gestellt worden war. Ihr Appell an alle Zuschauerinnen: "Mädels, geht zur Mammographie, keine Ausreden! Das hat mir das Leben gerettet."
Nachdem Iris Hochberger auch die 32.000-Euro-Frage ohne Joker meisterte, bekannte Günther Jauch: "Die Sendung gefällt mir im Moment nicht so richtig." Er bemerkte, dass die Dame sich selbst über der Brust massierte und fragte: "Was bewirkt das?" Hochberger antwortete: "Das sind zwei Akupressurpunkte. Und die zweite Hand lege ich auf den Nabel, um meinem Körper zu signalisieren, dass kein Mammut um die Ecke biegt und dass alles gut ist."
Ein Mammut kam zwar nicht um die Ecke, doch die erste Frage, der sie hilflos gegenüber stand: "Was ist im Logo von Amnesty International zu sehen?" Rose im Gewehrlauf, Herz in Fesseln, Faust hinter Gittern oder Kerze im Stacheldraht? Der Telefonjoker war praktischerweise Mitglied von Amnesty und wusste: Antwort D war gesucht. 64.000 Euro! Die Akupressurpunkte hielten Iris Hochberger angesichts dieser Summe nicht mehr auf dem Stuhl. Nervös tippelte sie einmal um ihren Sitz herum, bevor sie bereit war für die nächste Frage.
Speditionsdisponent stürzt auf 500 Euro
125.000 Euro wert: "Von wem erhielt Deutschland beim Eurovision Song Contest seit 1957 bislang insgesamt die meisten Punkte?" Der Publikumsjoker brachte keine Eindeutigkeit: Für die Schweiz waren 30 Prozent, für Spanien 23, für die Türkei 11 und für Dänemark 36 Prozent. Die Kandidatin schob den Zusatzjoker hinterer, doch niemand stand auf. "Alle haben gedrückt, und jetzt drücken sich alle", formulierte Jauch ein spontanes Bonmot.
Dann stand doch ein Mann auf und glaubte, gefragt sei die Schweiz. Iris Hochberger opferte nun auch noch den 50:50-Joker. Übrig blieben Spanien und Dänemark. Hochberger gab auf und ging mit 64.000 Euro. Mit dem erspielten Geld wollte sich die Dame mit dem anekdotenreichen Leben Momente der Ruhe zu Hause erkaufen - mit einem neuen Kamin. Ganz wichtig: "Eine Scheibe, wo man dem Feuer beim Brennen zugucken kann."
Die Berliner Pflegestudentin Christianna Quack, bekannt aus der Folge davor, erspielte 64.000 Euro. Nico Zion, Disponent in einer Spedition im hessischen Fuldabrück, fiel von 16.000 auf 500 Euro, was er mit Gelassenheit zur Kenntniss nahm. Karen Nielsen aus Handewitt ist Buchhalterin bei einer Messeorganisation. Sie darf nächste Woche um 32.000 Euro weiterspielen.