"Eine Kopenhagener Liebesgeschichte"

Unerfüllter Kinderwunsch: Was ist, wenn's nicht klappt?

22.02.2025 von SWYRL/Eric Leimann

Schriftstellerin Mia lernt den charmanten Emil kennen, der schon zwei Kinder mit seiner Ex hat. Es passt sofort zwischen den beiden. "Eine Kopenhagener Liebesgeschichte" (Netflix, 26. Februar) zeigt, wie ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt wird.

Der dänische Netflix-Film "Eine Kopenhagener Liebesgeschichte" (ab 26. Februar) nach dem Erfolgsroman "Hunger" von Tine Høeg beginnt als nette romantische Komödie: Zu Bildern aus der schmucken skandinavischen Metropole lernen sich Mia (Rosalinde Mynster) und Emil (Joachim Fjelstrup) kennen. Sie ist eine bekannte Schriftstellerin für weibliche Befindlichkeits-Literatur, er arbeitet als Wissenschaftler im Museum. Während die Mittdreißigerin kinderlos ist und auf Dating-Apps unterwegs war, hat Emil bereits zwei entzückende Kinder mit seiner Ex. Schnell wird aus Mia und Emil ein Paar. Man hat Spaß zusammen, auch körperlich, und entschließt sich bald, die Beziehung öffentlich zu machen. Auch Emils Kinder mögen ihre "Bonusmutter" und umgekehrt. Bald will das verliebte Paar auch ein eigenes Kind, doch es klappt nicht mit einer Schwangerschaft. Während Mia und Emil ihre Bemühungen mit ärztlicher Hilfe intensivieren, leidet ihre Beziehung zunehmend unter dem emotionalen Stress.

Was als federleichte Rom-Com mit viel skandinavischem "Hygge"-Gefühl beginnt, wandelt sich schleichend in ein emotionales Drama. Es ist eine Geschichte, mit der sich viele Menschen, denen es ähnlich geht wie Mia und Emil, identifizieren werden.

Den Filmemacherinnen Ditte Hansen und Louise Mieritz gelingt es, dass ihre in 103 Minuten angenehm kompakt erzählte Geschichte nicht in die Tristesse abdriftet. Mia und Emil streiten sich, entzweien sich, sie schreien und weinen - doch die Liebe in ihrer Beziehung und auch jene zu Freunden und Familie, bildet immer einen Rettungsanker vor der Verlorenheit. Wenn an einer Climax-Stelle des Films Billy Joels bittersüße Ballade "An So It Goes" erklingt, sprechen die Worte des Songwriters sowohl dem gebeutelten Paar wie auch Zuschauern des Films aus dem Herzen: "In every heart there is a room / A sanctuary safe and strong". Frei übersetzt: Auch im beladendsten Herzen gibt es einen sicherern und starken Zufluchtsort.

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Die Fortpflanzung in allen Facetten

Über die Nebenfiguren erzählt "Eine Kopenhagener Liebesgeschichte" weitere Aspekte rund um den Kinderwunsch, aber es geht auch um die Angst vor Elternschaft. Mias Freundin Rikke (Mille Hoffmeyer Lehfeldt) wünscht sich ebenfalls ein Kind, hat aber keinen Mann. Gro (Sara Fanta), über die Mia Emil kennengelernt hat, ist mit ihrem Partner (Magnus Millang) bereits Mutter eines kleinen Mädchens. Jetzt ist sie wieder schwanger, lehnt das Kind in ihr jedoch ab. Wird Gro abtreiben? Schließlich gibt es da noch Mias schwulen Bruder (Magnus Haugaard Petersen), der mit seinem Partner (Sargun Oshana) seit fünf Jahren vergeblich an einer Leihmutter-Lösung arbeitet.

So haben alle in diesem ans Herz gehenden Dänen-Film ihr Fortpflanzungs-Päckchen zu tragen. Auffällig ist, dass Hauptdarstellerin Rosalinde Mynster öfter in recht freizügigen Szenen zu sehen ist. Im mittlerweile weitgehend von Nacktszenen befreiten Mainstreamgeschäft mit Filmen und Serie wirkt dies fast ein wenig irritierend, auch weil man auf ähnliche Bilder des männlichen Hauptdarstellers vergeblich "wartet".

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