Olympische Spiele in Paris

Von Versailles nach Tahiti - mit Breakdance: Was man über Olympia 2024 wissen muss

19.07.2024 von SWYRL/Eric Leimann

Von 26. Juli bis 11. August werden die Olympischen Spiele in Paris ausgetragen. Welche spektakulären Ideen und Locations gibt es? Wie sind die deutschen Medaillen-Chancen? Welche Sportart läuft wo - und wie muss man sich den Tag einteilen, um wichtige Entscheidungen nicht zu verpassen?

Der Sportsommer der Extraklasse geht weiter: Nach der Fußball-EM in Deutschland und einer besonderen Tour de France - ohne Finale in Paris - finden ebendort vom Freitag, 26. Juli, bis Sonntag, 11. August, die Olympischen Sommerspiele statt. Für deutsche Sport- und Medaillenfans heißt das zunächst einmal: Es gibt keine nervige Zeitverschiebung. Die Wettkämpfe finden überwiegend zwischen 8.30 Uhr und 23.30 Uhr statt. 329 Entscheidungen in 32 Sportarten stehen an. Mit "Breaking", besser bekannt unter dem Begriff Breakdance, ist eine neue hippe Olympia-Disziplin hinzugekommen. 10.500 Frauen und Männer kämpfen in Paris um Gold, Silber und Bronze. Wir geben einen Überblick darüber, was wann im TV und im Streaming läuft, wer moderiert und kommentiert und welche deutschen und internationalen Highlights man sich notieren sollte. Auch der Blick auf die spektakulären Pariser Sportstätten und ein besonderes Olympisches Dorf lohnen sich.

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Wer überträgt Olympia in Deutschland?

ARD und ZDF senden an 16 Olympia-Tagen im Wechsel. Am Freitag, 26. Juli, 18 Uhr, steigt der stimmungsvolle Auftakt. Die Athletinnen und Athleten werden auf 600 Booten über die Seine zum Trocadero gebracht, wo die Eröffnungsfeier stattfindet. Tom Bartels und Friederike Hofmann kommentieren im Ersten. ARD und ZDF zeigen 240 Stunden Olympischen Sport in ihren linearen Programmen - und rund 1.500 Stunden in Livestreams in ihren Mediatheken. Am 11. August überträgt das ZDF ab 19.15 Uhr die Schlussfeier aus dem Stade de France (Kommentar: Nils Kaben). Übrigens: 17 Tage nach Olympia bieten die Paralympics noch mehr sportliche Vielfalt - ebenfalls zu sehen bei ARD und ZDF.

Auch Eurosport ist bei Olympia dabei. Wer täglich die gleichen Gesichter sehen möchte und Programmwechsel hasst, könnte bei Eurosport 1 seine Fernseh-Heimat finden. Im deutschen Free-TV ist es die einzige Anlaufstelle, die an jedem Olympiatag live auf Sendung ist und rund um die Uhr über die Spiele berichtet. Wer alle Events, also wirklich jeden Wettkampf mit über 3.800 Stunden sehen will, muss sich allerdings ein Abo des Streaming-Dienstes discovery+ holen. Dort gibt es jedes Event als eigene "Kachel" auf Abruf. Beispielsweise laufen in Paris am mittleren Olympia-Samstag (3. August) 27 Entscheidungen parallel - die können dann je nach Interesse bei discovery+ ausgewählt werden. Kostenpunkt: Eine werbefreie Variante gibt es für monatlich 5,99 Euro, "werbeunterstützt" ist man mit 3,99 Euro dabei.

Welche Gesichter und Experten haben die Sender?

Natürlich gibt es bei Olympia ähnlich wie bei der Fußball-EM einen Wettstreit dreier Sender um die besten Expertinnen und Experten. Immerhin: Bei den Sendergesichtern der Öffentlich-Rechtlichen muss man sich nach der Euro nicht groß umgewöhnen: Alexander Bommes und Esther Sedlaczek moderieren im Ersten, aus dem Deutschen Haus berichtet Lea Wagner. Fürs ZDF übernehmen den Job Katrin Müller-Hohenstein und Jochen Breyer. Gemeinsam teilen sich ARD und ZDF ein Studio an der Seine mit Blick auf den Eiffelturm. Das wohl bekannteste Stadt-Wahrzeichen der Welt darf auch bei Eurosport nicht fehlen: Eurosport/discovery+ senden aus dem WBD-Haus auf dem Dach des berühmten "Hotel Raphael", das einen spektakulären Rundum-Blick über die Olympia-Stadt bietet - auf den Eiffelturm zur einen und den Arc de Triomphe zur anderen Seite. Es moderieren bei Eurosport: Birgit Nössing (morgens) und Thomas Wagner (abends).

Wer Boris Becker (Tennis und mehr) oder Fabian Hambüchen (Turnen und anderes) als Experten erleben möchte, muss sich ebenso für Eurosport entscheiden. Außerdem im Eurosport-Boot: Mischa Zverev (Tennis), Pascal Hens und Isabell Klein (Handball), Fanny Rinne (Hockey), Rico Freimuth (Leichtathletik), Thomas Rupprath (Schwimmen), Patrick Femerling und Emma Stach (Basketball), Steffen Fetzner (Tischtennis) oder Robert Bengsch, Lisa Brennauer und Jens Voigt (Radsport).

Das Erste wartet mit folgenden Namen auf: Felix Neureuther als "Superexperte", der unter anderem die regelmäßige Rubrik "Felix Neureuther - Slalom durch Paris" bespielt. Außerdem am Start: Frank Busemann (Leichtathletik), Fabian Wegmann (Radsport), Susann Beucke (Segeln), Christian Olah (Breaking) und Elisabeth Seitz (Turnen).

Auch beim ZDF tummeln sich in Sachen Live-Kommentar prominente Sportlernamen: Kristina Vogel (Bahnrad), Jan Frodeno (Triathlon), Ronald Rauhe (Kanu), Christian Keller (Schwimmen), Jonas Reckermann (Beachvolleyball) und Ronny Ziesmer (Turnen).

Was sind die Highlights?

Wie immer bietet Olympia Gelegenheit, sich in den Reiz von Sportarten zu verlieben, die man sonst nicht so auf dem Zettel hat. Ganz grob lässt sich sagen: Die erste Woche wird ein wenig vom Schwimmen dominiert, die zweite von der Leichtathletik. Deutsche Sportlerinnen und Sportler sind mit zahlreichen Ballsport-Teams dabei, die Chancen auf Medaillen mitbringen. Unter anderem die deutschen Fußballerinnen, aber auch im Basketball, Handball, Hockey oder Tennis bestehen Edelmetall-Chancen. Alle Ballsportarten strecken sich über fast das gesamte Turnier, beginnend schon vor der Eröffnungsfeier mit dem Frauenfußball-Vorrundenspiel Deutschland gegen Australien in Marseille (Do., 25. Juli, 19 Uhr, ZDF).

Nur zehn deutsche Gold-Medaillen in Tokio 2020 (ausgetragen 2021) waren der schlechteste Wert seit den Spielen von Mexiko 1968. Ob es diesmal besser wird? Das Erste wirbt schon mal mit folgenden Highlights: dem Dressurreiten mit Jessica von Bredow-Werndl (So. 4.8., 10 bis 13 Uhr), dem 100-Meter-Finale (So. 4.8., 21.55 Uhr), dem Weitsprung-Finale mit Malaika Mihambo (Do. 8.8., 20 Uhr), dem Basketball-Finale der Männer und dem Endspiel der Fußballerinnen am 10.8.. Die beiden Zehnkampf-Tage werden am Freitag, 2.8., und Samstag, 3.8., ausgetragen und bieten mit Leo Neugebauer einen deutschen Favoriten. Ansonsten darf man - neben den bereits Genannten - in folgenden Sportarten mit deutschen Medaillen rechnen, die golden sein könnten: Julian Weber (Speerwurf), Angelina Köhler (100 Meter Schmetterling), Lukas Märtens (400 Meter Freistil), Florian Wellbrock (10 Kilometer Freiwasser), Oliver Zeidler (Ruder-Einer), Doreen Vennekamp (Sportpistole 25 Meter), die Bahnrad-Teamsprinterinnen, dazu gleich mehrere Bogenschützinnen und Kanuten. Doch wie immer wird es natürlich auch große Überraschungen - und Enttäuschungen - geben.

Auf welche Sportstätten kann man sich freuen?

Man kann es sich fast denken: Paris bietet "Locations" zum Zungeschnalzen. Beispiele gefällig? Beachvolleyball unter dem Eiffelturm, Moderner Fünfkampf und Reiten vor dem Schloss Versailles, Fechten im Grand Palais oder Surfen auf Tahiti, das rekordverdächtige 15.000 Kilometer von Paris entfernt liegt. Bordeaux, Nantes, Lyon, Saint-Étienne, Nizza und Marseille sind Austragungsorte für mehrere Fußballwettbewerbe, das Stadion von Lille für Handball und Basketball sowie Marseille für die Segelwettbewerbe. Zentrum des Geschehens ist allerdings das am nördlichen Stadtrand gelegene Stade de France (Leichtathletik, Schlussfeier). Gleich gegenüber wurde ein modernes Schwimmstadion errichtet.

Die Spiele von Paris versuchen im Sinne der Ökologie, ein Olympia der kurzen Wege und nachhaltigen Nutzungskonzepte umzusetzen. Das Olympische und Paralympische Dorf soll Tausende von Athleten beherbergen, die ganz in der Nähe des Stade de France und des Olympischen Schwimmbads untergebracht werden. Geplant ist dieses "Dorf" als ökologisches und soziales Langzeitprojekt. Das riesige, 52 Hektar große Gelände verteilt sich auf die drei Gemeinden Saint-Denis, Saint-Ouen-sur-Seine und L'Île-Saint-Denis und soll nach Olympia vor allem neuen Wohnraum bieten: Mehr als 2.800 Wohnungen entstehen, darunter 2.000 Einfamilienhäuser und 800 Wohnheime, ein Studentenwohnheim, zwei neue Schulen, ein Park sowie Geschäfte und Büros. Das Baumaterial besteht aus 90 Prozent recycelten Materialien.

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