Zähneputzen allein reicht nicht: Experten nennen die größten Fehler der Mundhygiene

Tägliches Zähneputzen ist selbstverständlich, doch viele sind sich nicht darüber im klaren, welche Fehler ihnen bei ihrer Zahnputz-Routine unterlaufen. Manche greifen zuerst zur Zahnbürste, andere beginnen mit Zahnseide oder spülen direkt nach dem Putzen den Mund aus. Doch was ist die beste Routine für gesunde Zähne? Experten und Expertinnen klären auf.

Viele Menschen nutzen Zahnseide nach dem Zähneputzen. Doch Zahnärzte raten dazu, es genau andersherum zu machen. Warum? Zwischen den Zähnen sammeln sich Essensreste und Plaque - eine klebrige Schicht aus Bakterien und Speiseresten. Wenn diese zu lange auf den Zähnen bleibt, kann das zu Karies und Zahnfleischentzündungen begünstigen.

Wird Zahnseide vor dem Putzen benutzt, lassen sich diese Ablagerungen lösen und die Zahnbürste entfernt den Rest. Laut Rocio B. Quinonez von der University of North Carolina übernimmt Zahnseide etwa 40 Prozent der Reinigung, der Rest erfolgt durch die Zahnbürste. Wer sich nur auf das Putzen verlässt, reinigt seine Zähne nicht vollständig. Etwa die Hälfte der Beläge bleibt dann auf den Zähnen.

Nach dem Zähneputzen wird der Mund oft mit Wasser ausgespült. Klingt logisch, ist aber nicht ideal. Denn so wird das in der Zahnpasta enthaltene Fluorid direkt wieder entfernt, bevor es seine schützende Wirkung entfalten kann. Dr. Micaela Gibbs von der University of Colorado erklärte gegenüber CNN, dass Fluorid den Zahnschmelz stärkt und ihn widerstandsfähiger gegen Säuren macht. Diese Säuren werden produziert, wenn Bakterien Zucker abbauen. Sie können die Zahnoberfläche angreifen. Fluorid kann dem entgegenwirken, weshalb es eine weile auf den Zähnen bleiben und nicht direkt wieder ausgespült werden sollte.

Statt zu spülen, sollte die Zahnpasta nach dem Putzen einfach ausgespuckt werden. Wer den frischen Geschmack im Mund vermisst, kann stattdessen eine fluoridhaltige Mundspülung nutzen.

Elektrische Zahnbürste oder normale, welche Zahnbürste reinigt die Zähne besser? Elektrische Zahnbürsten gelten als effektiver, weil sie durch ihre schnellen Rotationen Plaque gründlicher beseitigen. Doch auch mit einer Handzahnbürste Sie Ihre Zähne effektiv reinigen. Entscheidend ist die Technik und die Regelmäßigkeit. Laut Dr. Matthew Messina von der Ohio State University ist dabei Regelmäßigkeit und Gründlichkeit entscheidend. Dann muss auch nicht zu einer teuren, elektrischen Zahnbürste gegriffen werden. "Es kommt weniger auf das Gerät an als darauf, wie und wie oft man putzt", erklärt er. Mit morgendlichen und abendlichem Putzen und dabei einmal täglich Zahnseide verwenden, ist bei der Zahnhygiene schon viel erreicht.

Neben Zahnpasta und Zahnseide gibt es noch einen weiteren Helfer für gesunde Zähne: Wasser. Viele vergessen, dass es eine entscheidende Rolle spielt, wenn es um Mundgesundheit geht. Laut den Experten und Expertinnen sorgt Wasser dafür, Essensreste zu beseitigen und den pH-Wert auszugleichen. Gerade säurehaltige Lebensmittel wie Obst oder kohlensäurehaltige Getränke können den Zahnschmelz angreifen, da diese einen niedrigen ph-Wert begünstigen. Ist der ph-Wert niedrig, bilden sich schneller Säuren.

Dr. Gibbs erläutert, dass Wasser diesen Effekt abschwächt, indem es die Säuren verdünnt und neutralisiert. Wer also regelmäßig Wasser trinkt, hilft seinen Zähnen damit zusätzlich.

Gesunde Zähne erfordern keine komplizierte oder kostspielige Pflege. Wer auf eine durchdachte Routine setzt, Zahnseide richtig einsetzt und Fluorid wirken lässt, kann langfristig ein strahlendes Lächeln bewahren. Ein bewusster Umgang mit Mundhygiene kann große Auswirkungen auf die Zahngesundheit haben - ohne dass kostspielige Produkte nötig sind.