Interview mit Luc Walpot im "ZDF-Morgenmagazin"

ZDF-Korrespondent über Proteste im Iran: 15- bis 17-Jährige rufen "weg mit der Diktatur!"

05.10.2022 von SWYRL

Die junge Generation sei "nicht bereit, sich ihre Zukunft nehmen zu lassen", sagt ZDF-Korrespondent Luc Walpot über die nach seiner Analyse immer jünger werdenden Demonstrierenden im Iran.

Seit mehr als zwei Wochen wird im Iran gegen das Regime protestiert, und offenbar werden die Demonstrierenden auf den Straßen Teherans und in weiteren Städten immer jünger. Die Dynamik der Proteste habe sich nochmals verändert, erklärte ZDF-Korrespondent Luc Walpot am Mittwoch im "Morgenmagazin": "Die junge Generation ist nicht bereit, sich ihre Zukunft nehmen zu lassen wie ihre Eltern." Walpot, der einmal mehr aus Istanbul, mit Blick auf den Bosporus, berichtete, bemängelte zwar die dünne Informationslage, bestätigte aber im Gespräch mit Moderatorin Sara El Damerdash, dass auch nach seinen Informationen immer mehr "Schülerinnen auf der Straße" zu sehen seien.

Walpot sprach von "15- bis 17-Jährigen und teilweise noch jünger", die sich zum Schlachtruf "Weg mit der Diktatur" auf den Straßen und Plätzen bewegen. "Da geht es nicht mehr um Reformen - sie wollen das Regime loswerden." Diese Radikalität unter den Jüngeren habe nach Einschätzung des Korrespondenten "sicherlich damit zu tun, dass sie kein Licht am Ende des Tunnels sehen". - Es sei eine Wut zu beobachten, die durch die Brutalität des Regimes noch verstärkt werde, konstatierte Walpot.

Die seitens der USA angekündigten weiteren Sanktionen hätten nach Analyse des langjährigen ZDF-Korrespondenten eher keinen Einfluss auf das Geschehen im Iran. Das Regime habe schließlich Erfahrung darin, Sanktionen zu umgehen. "Das stört die Machthaber persönlich nicht, aber sie nutzen es für ihre Propaganda."

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