55 Jahre "Let It Be"

Ranking: Das sind die besten Alben der Beatles

13 Studioalben in nur acht Jahren - die Beatles hatten es eilig, Musikgeschichte zu schreiben. Vor genau 55 Jahren endete die Geschichte: Am 8. Mai 1970 erschien ihr formal letztes Album "Let it Be". Aus diesem Anlass geht es hier zum definitiven Ranking: alle Alben der Fab Four, sortiert und kommentiert vom schwächsten bis zum legendärsten.
Die besten Alben der Beatles
13 Studioalben in nur acht Jahren - die Beatles hatten es eilig, Musikgeschichte zu schreiben. Vor genau 55 Jahren endete die Geschichte: Am 8. Mai 1970 erschien ihr formal letztes Album "Let it Be". Aus diesem Anlass geht es hier zum definitiven Ranking: alle Alben der Fab Four, sortiert und kommentiert vom schwächsten bis zum legendärsten.
© Hulton Archive/Getty Images
13) Nur vier neue Songs enthielt "Yellow Submarine" (1969), darunter das unterschätzte "Hey Bulldog", ansonsten aber viel Seemannsgarn und knallbunten Kinderquatsch. Kein Wunder, dass der Soundtrack zum besser gealterten Zeichentrickfilm selbst Hardcore-Fans als verzichtbar gilt. John Lennon im Rückblick: "Es ist eine gut klingende Platte, die nichts bedeutet."
Yellow Submarine
13) Nur vier neue Songs enthielt "Yellow Submarine" (1969), darunter das unterschätzte "Hey Bulldog", ansonsten aber viel Seemannsgarn und knallbunten Kinderquatsch. Kein Wunder, dass der Soundtrack zum besser gealterten Zeichentrickfilm selbst Hardcore-Fans als verzichtbar gilt. John Lennon im Rückblick: "Es ist eine gut klingende Platte, die nichts bedeutet."
© Universal Music
12) Der Titel deutet schon einen gewissen Ausverkauf an. Bei "Beatles For Sale" (1964) musste es auf dem Höhepunkt der atemlosen Beatlemania vor allem schnell gehen. "Eight Days A Week" gehört zu den unsterblichen Klassikern jener Ära. Dem Rest ist bisweilen anzuhören, wie wenig Zeit und Muße die Brit-Superstars für ihr Kerngeschäft im Studio hatten.
Beatles For Sale
12) Der Titel deutet schon einen gewissen Ausverkauf an. Bei "Beatles For Sale" (1964) musste es auf dem Höhepunkt der atemlosen Beatlemania vor allem schnell gehen. "Eight Days A Week" gehört zu den unsterblichen Klassikern jener Ära. Dem Rest ist bisweilen anzuhören, wie wenig Zeit und Muße die Brit-Superstars für ihr Kerngeschäft im Studio hatten.
© Universal Music
11) Der gleichnamige Film ist der vielleicht kapitalste künstlerische Fehlschlag Paul McCartneys. Das befleckt das Ansehen des zugehörigen Soundtracks. "Magical Mystery Tour" (1967) hat die Anmutung einer Compilation ("Penny Lane" und "Strawberry Fields" fanden nachträglich Platz), bietet aber auch einiges aus dem obersten Regal ("I Am The Walrus", "The Fool on the Hill").
Magical Mystery Tour
11) Der gleichnamige Film ist der vielleicht kapitalste künstlerische Fehlschlag Paul McCartneys. Das befleckt das Ansehen des zugehörigen Soundtracks. "Magical Mystery Tour" (1967) hat die Anmutung einer Compilation ("Penny Lane" und "Strawberry Fields" fanden nachträglich Platz), bietet aber auch einiges aus dem obersten Regal ("I Am The Walrus", "The Fool on the Hill").
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10) "With The Beatles" (1963) ist das Album, das die Beatlemania so richtig ins Rollen brachte. Die Liverpooler borgten bei den Besten (Chuck Berrys "Roll Over Beethoven") und erweiterten den Kreis der Songwriter: "Don't Bother Me" ist George Harrisons erster eigener Beitrag zu einem Beatles-Album. "It Won't Be Long" und "All My Loving" lassen auch heute keinen Zweifel, warum die Band eine solche Euphorie auslösen musste.
With The Beatles
10) "With The Beatles" (1963) ist das Album, das die Beatlemania so richtig ins Rollen brachte. Die Liverpooler borgten bei den Besten (Chuck Berrys "Roll Over Beethoven") und erweiterten den Kreis der Songwriter: "Don't Bother Me" ist George Harrisons erster eigener Beitrag zu einem Beatles-Album. "It Won't Be Long" und "All My Loving" lassen auch heute keinen Zweifel, warum die Band eine solche Euphorie auslösen musste.
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9) Größtenteils vor "Abbey Road" eingespielt, aber erst nach der Auflösung der Band erschienen, ist "Let It Be" (1970) das Monument eines Zerfalls. Dennoch: Das Titelstück sowie "The Long and Winding Road" und "Across The Universe" gehören zum Größten, das den vieren je geglückt ist.
Let It Be
9) Größtenteils vor "Abbey Road" eingespielt, aber erst nach der Auflösung der Band erschienen, ist "Let It Be" (1970) das Monument eines Zerfalls. Dennoch: Das Titelstück sowie "The Long and Winding Road" und "Across The Universe" gehören zum Größten, das den vieren je geglückt ist.
© Universal Music
8) In nur 13 Stunden soll das Debütalbum der Fab Four eingespielt worden sein. Schnörkellos und entwaffnend schnurren der Lennon-McCartney-Mersey-Beat ("I Saw Her Standing There") sowie glorios Geborgtes ("Twist And Shout"). John Lennon über "Please Please Me" (1963): "Näher kann man dem Sound nicht kommen, den wir hatten, bevor wir die 'cleveren' Beatles wurden."
Please Please Me
8) In nur 13 Stunden soll das Debütalbum der Fab Four eingespielt worden sein. Schnörkellos und entwaffnend schnurren der Lennon-McCartney-Mersey-Beat ("I Saw Her Standing There") sowie glorios Geborgtes ("Twist And Shout"). John Lennon über "Please Please Me" (1963): "Näher kann man dem Sound nicht kommen, den wir hatten, bevor wir die 'cleveren' Beatles wurden."
© Universal Music
7) Zur einen (besseren) Hälfte wiederum ein Film-Soundtrack illustriert "Help!" (1965) die Fortschritte der Band bei Produktionsauwfand und Sogwriting-Rafinesse. Mit dem Titelstück, "You've Got To Hide Your Love Away", "Ticket To Ride" und "Yesterday" ist die Sternstundendichte beträchtlich. "Help!" war das letzte Beatles-Album, das Coverversionen enthielt.
Help!
7) Zur einen (besseren) Hälfte wiederum ein Film-Soundtrack illustriert "Help!" (1965) die Fortschritte der Band bei Produktionsauwfand und Sogwriting-Rafinesse. Mit dem Titelstück, "You've Got To Hide Your Love Away", "Ticket To Ride" und "Yesterday" ist die Sternstundendichte beträchtlich. "Help!" war das letzte Beatles-Album, das Coverversionen enthielt.
© Universal Music
6) Vom berühmten Auftaktakkord an ist hier Widerstand zwecklos. "A Hard Day's Night" (1964), flankiert von Richard Lesters Epoche spiegelnder Kino-Mockumentary, ist ein Album wie ein Rausch. Erstmals gibt es keine Fremdkompositionen, dafür lässig aus dem Ärmel geschüttelte Geniestreiche wie "Can't Buy Me Love", "If I Fell" und "Things We Said Today". Das Autorenduo Lennon/McCartney harmonierte nie besser.
A Hard Day's Night
6) Vom berühmten Auftaktakkord an ist hier Widerstand zwecklos. "A Hard Day's Night" (1964), flankiert von Richard Lesters Epoche spiegelnder Kino-Mockumentary, ist ein Album wie ein Rausch. Erstmals gibt es keine Fremdkompositionen, dafür lässig aus dem Ärmel geschüttelte Geniestreiche wie "Can't Buy Me Love", "If I Fell" und "Things We Said Today". Das Autorenduo Lennon/McCartney harmonierte nie besser.
© Universal Music
5) Das Cover, weiß wie eine Leinwand. Auf ihr lebten vier Künstler-Egos entgrenzte Visionen aus - als Band funktionierten die Beatles auf ihrem "White Album" (1968) umgetauften Wildwuchs nicht mehr. Radikales ("Helter Skelter") steht neben Sentiment ("Blackbird"), Vollendetes ("While My Guitar Gently Wheeps") neben Kokolores ("Revolution 9"). Das einzige Doppelalbum der Beatles ist das Manifest einer freigeistigen Zeit.
The Beatles (White Album)
5) Das Cover, weiß wie eine Leinwand. Auf ihr lebten vier Künstler-Egos entgrenzte Visionen aus - als Band funktionierten die Beatles auf ihrem "White Album" (1968) umgetauften Wildwuchs nicht mehr. Radikales ("Helter Skelter") steht neben Sentiment ("Blackbird"), Vollendetes ("While My Guitar Gently Wheeps") neben Kokolores ("Revolution 9"). Das einzige Doppelalbum der Beatles ist das Manifest einer freigeistigen Zeit.
© Universal Music
4) 1966 hatten die Beatles Fernöstliches ("Love You To") und Avantgarde ("Tomorrow Never Knows") entdeckt, die Folgen von Drogenkonsum und Überdruss an den Zwängen, eine Beat-Combo zu sein. "Revolver" ist wie ein Befreiungsschlag und markiert das Ende einer Ära. Hernach gingen die Beatles nicht mehr auf Tour - und sponnen all die Fäden weiter, die "Revolver" genial ausgelegt hatte.
Revolver
4) 1966 hatten die Beatles Fernöstliches ("Love You To") und Avantgarde ("Tomorrow Never Knows") entdeckt, die Folgen von Drogenkonsum und Überdruss an den Zwängen, eine Beat-Combo zu sein. "Revolver" ist wie ein Befreiungsschlag und markiert das Ende einer Ära. Hernach gingen die Beatles nicht mehr auf Tour - und sponnen all die Fäden weiter, die "Revolver" genial ausgelegt hatte.
© Universal Music
3) Man mag streiten, ob bereits ein "Konzeptalbum" vorliegt, wenn die Musiker aus dem Kostümverleih kommend psychedelisch durchtränkte Popsongs kunstvoll ineinanderblenden. Der Mythos "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" (1967) ist womöglich größer als die Platte selbst ...
Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band
3) Man mag streiten, ob bereits ein "Konzeptalbum" vorliegt, wenn die Musiker aus dem Kostümverleih kommend psychedelisch durchtränkte Popsongs kunstvoll ineinanderblenden. Der Mythos "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" (1967) ist womöglich größer als die Platte selbst ...
© Universal Music
... auch größer als die Songs, unter denen "A Day In The Life" wie ein zweiköpfiges Seeungeheuer herausragt. Und doch gibt es kein Album, das die unbändige Schaffenskraft dieser Band besser illustriert und symbolisiert als "Sgt. Pepper".
Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band
... auch größer als die Songs, unter denen "A Day In The Life" wie ein zweiköpfiges Seeungeheuer herausragt. Und doch gibt es kein Album, das die unbändige Schaffenskraft dieser Band besser illustriert und symbolisiert als "Sgt. Pepper".
© Getty Images
2) Eine Begegnung mit Bob Dylan soll den Ausschlag zu dieser kreativen Explosion gegeben haben. Lennon streckt sich auf "In My Life" zum Großlyriker, McCartney schmachtet frankophon eine gewisse "Michelle" an. "Rubber Soul" (1965) ist ein reifes, rundes, fast makelloses Werk. Für George Harrison war es in der Rückschau das gelungenste der Fab Four überhaupt.
Rubber Soul
2) Eine Begegnung mit Bob Dylan soll den Ausschlag zu dieser kreativen Explosion gegeben haben. Lennon streckt sich auf "In My Life" zum Großlyriker, McCartney schmachtet frankophon eine gewisse "Michelle" an. "Rubber Soul" (1965) ist ein reifes, rundes, fast makelloses Werk. Für George Harrison war es in der Rückschau das gelungenste der Fab Four überhaupt.
© Universal Music
1) Als sie nichts mehr einte als vertragliche Verpflichtungen, rafften sich die Beatles zu einer letzten Großtat auf. "Abbey Road" (1969), wiewohl vor "Let It Be" veröffentlicht, ist ihr eigentlicher Abschiedsgesang. Der Reigen vereint Harrisons Sternstunden ("Something"), McCartneys süffigste Suiten ("Oh! Darling") und Lennons gewaltigsten Urschrei ("I Want You (She's So Heavy)"). Alles fügt sich wundersam ineinander.
Abbey Road
1) Als sie nichts mehr einte als vertragliche Verpflichtungen, rafften sich die Beatles zu einer letzten Großtat auf. "Abbey Road" (1969), wiewohl vor "Let It Be" veröffentlicht, ist ihr eigentlicher Abschiedsgesang. Der Reigen vereint Harrisons Sternstunden ("Something"), McCartneys süffigste Suiten ("Oh! Darling") und Lennons gewaltigsten Urschrei ("I Want You (She's So Heavy)"). Alles fügt sich wundersam ineinander.
© Universal Music

08.05.2025 von SWYRL/Jens Szameit

Essenziell sind sie (fast) alle - doch welches Album der Beatles überragt die anderen? Ein kommentiertes Ranking durch eine einzigartige Epoche der Musikgeschichte.

13 Studioalben in nur acht Jahren - die Beatles hatten es eilig, Musikgeschichte zu schreiben. Vor 55 Jahren dann der große Bruch: Die Band trennte sich und besiegelte diesen Schritt mit einem letzten großen Wurf. "Let It Be" - erschienen am 8. Mai 1970 in Deutschland und Großbritannien - war nicht das letzte Album, das die Fab Four aufnahmen, aber das letzte, das sie veröffentlichten.

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