30.06.2025 von SWYRL
Der Ankündigung, wegen der US-Zollpolitik keine amerikanischen Produkte mehr zu kaufen zu wollen, sind die Deutschen bisher nicht gefolgt. Das könnte sich jedoch ändern, sollten die US-Zölle in Kraft treten.
Kurz nach Beginn der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump gelobten zahlreiche Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa und in Deutschland, keine US-Produkte mehr zu kaufen. Es sollte ein Zeichen gegen die Zollpolitik des US-Präsidenten sein.
Allerdings scheinen nur wenige dem Aufruf "Buy European" gefolgt zu sein. Das Marktforschungsunternehmen NIQ hat keinen spürbaren Effekt auf das Kaufverhalten festgestellt, wie das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) berichtet. So gab es in 25 verschiedenen Lebensmittelsegmenten wie etwa Whiskey keinen Einbruch der Verkäufe von US-Marken gegenüber deutschen Marken.
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Bislang kein finanzieller Grund für Boykott
Dass der angekündigte Boykott nicht spürbar umgesetzt wurde, sieht NIQ-Konsumexperte David Georgi laut RND vor allem in dem moralischen Aspekt begründet. Es habe kein finanzieller Grund dafür bestanden, diese nicht zu kaufen. Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf Waren aus Europa sind zunächst ausgesetzt worden. Auch die Gegenzölle der EU auf US-Waren sind noch nicht in Kraft getreten. Deshalb sind US-Produkte bislang nicht teurer geworden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sei, dass deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher oft gar keinen Überblick darüber haben, welche Produkte zu einem Unternehmen aus den USA gehören oder in den USA und nicht in Europa produziert werden.
Und doch: Eine YouGov-Umfrage im März hat ergeben, dass 51 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher US-Waren boykottieren wollen. Möglicherweise werden viele dieses Vorhaben umsetzen, wenn am 9. Juli wie angekündigt die Zölle auf EU-Waren gültig werden.