27.06.2025 von SWYRL
Auch in der Schule wird bald nichts mehr ohne Künstliche Intelligenz gehen, ein erster Schritt in die digitale Zukunft wurde nun gemacht: Bremen führt als erstes Bundesland einen KI-Chatbot an öffentlichen Schulen ein.
Künstliche Intelligenz hält Einzug in deutsche Klassenzimmer - und Bremen geht voran. Als erstes Bundesland führt die Hansestadt den KI-Chatbot "Telli" offiziell an allen öffentlichen Schulen ein. Ziel: Lehrkräfte und Schüler sollen einen sicheren Zugang zu generativer KI bekommen, ohne Datenschutzrisiken einzugehen.
Hinter dem neuen Tool steckt das Projekt "Adaptives Intelligentes System" (AIS), das bundesweit Schule machen soll. Der Clou: Anders als bekannte KI-Dienste setzt "Telli" auf Datenschutz. Die Plattform arbeitet nur mit pseudonymisierten Daten und wird komplett in der EU gehostet. Nichts fließt in das Training der zugrundeliegenden Modelle, und es werden keine Daten an US-Konzerne übermittelt.
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Ki-Chatbot soll "sichere Räume zum Ausprobieren" bieten
"Wir wollen Schülerinnen und Schüler auf eine Zukunft vorbereiten, in der der Umgang mit Künstlicher Intelligenz selbstverständlich sein wird", sagte Sascha Aulepp, Bremens Senatorin für Kinder und Bildung, in einer Pressemitteilung. Dafür brauche es Kompetenzen, Orientierung - und sichere Räume zum Ausprobieren.
"Telli" basiert auf einer Open-Source-Architektur, die seit November 2024 entwickelt wird. Die Plattform dient als Schnittstelle zwischen verschiedenen KI-Modellen, etwa von OpenAI oder Meta. Lehrkräfte können eigene Materialien hochladen, passende Antworten generieren lassen und fertige Lerninhalte per Link oder QR-Code teilen.
Der KI-Chatbot ist für die Unterrichtsvorbereitung ebenso gedacht wie für den Einsatz im Unterricht selbst. Lehrerinnen und Lehrer können ihn gezielt für ihre Klassen freischalten. Dank Anbindung an das schulische System VIDIS ist keine zusätzliche Registrierung nötig - der Zugang läuft über die bestehende IT-Infrastruktur.
Koordiniert wird das Projekt vom FWU (Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht). Alle 16 Bundesländer sind beteiligt. Langfristig soll "AIS" mehr bieten als nur einen Chatbot: Eine digitale Lernwelt mit personalisierten Aufgaben, Tutor-Systemen und einem Marktplatz für Lernmaterialien ist in Planung. Auch eigene KI-Modelle der Länder sollen eingebunden werden können.