22.06.2025 von SWYRL/Rachel Kasuch
Ab dem 23. Juni ist die dritte Staffel von "The Gilded Age" auf Sky und WOW zu sehen und mit dabei ist wieder Christine Baranski als Agnes van Rhijn. Die Schauspielerin erzählte, was die Serie vor allem für Frauen ausmacht und was sie selbst von ihrer Figur Agnes gelernt hat.
Die Gesellschaft ist im Umbruch - zumindest in der opulenten Welt von "The Gilded Age". Mit der dritten Staffel kehrt das aufwendig produzierte Historiendrama von "Downton Abbey"-Schöpfer Julian Fellowes zurück - und nimmt die Zuschauer erneut mit in das New York der 1880er-Jahre: eine Ära voller Glanz, Machtkämpfe und gesellschaftlicher Spannungen.
Während sich die neue Elite des Industriezeitalters mit der alten High Society misst, bleibt eine Figur auch in der dritten Staffel das unbewegliche Zentrum im Sturm: Agnes van Rhijn, gespielt von Christine Baranski. Als scharfzüngige Matriarchin des alten Geldes verteidigt sie ihre Prinzipien mit eiserner Disziplin - und wird dabei zur Symbolfigur für eine Zeit, in der Frauen lernen mussten, für sich selbst einzustehen. Zu sehen ist das ab dem 23. Juni in der dritten Staffel von "The Gilded Age" bei Sky und WOW.
"Ich bewundere Agnes dafür, dass sie sagt, was sie denkt - ohne es zu relativieren oder sich danach zu entschuldigen", erklärt Baranski gegenüber der Agentur teleschau. Sie ergänzt lächelnd: "Diese Klarheit macht sie gleichzeitig furchteinflößend und faszinierend." Es ist diese Unerschrockenheit, mit der sich Agnes durch die gesellschaftlichen Wirren des späten 19. Jahrhunderts navigiert - in einer Zeit, in der das Korsett nicht nur körperlich, sondern auch sozial eng geschnürt war.
Baranski, die mit Rollen in "The Good Wife" und "Mamma Mia!" längst zur festen Instanz in Film und Fernsehen geworden ist, zeigt mit Agnes eine neue Facette - eine Frau, die sich für nichts und niemanden biegt. Und genau das hat auch bei der Schauspielerin selbst Spuren hinterlassen. "Agnes hat mir beigebracht, in klaren, eindeutigen Sätzen zu sprechen - mit einem Punkt am Ende. Ohne Entschuldigung", so Christine Baranski.
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Christine Baranski: "Man darf niemals aufhören zu kämpfen"
Die neue Staffel von "The Gilded Age" greift erneut große gesellschaftliche Themen auf: Klassenkämpfe, Macht, Status - und immer wieder die Rolle der Frau. Genau das macht die Serie für Baranski so wertvoll: "Frauen kämpfen noch immer - und sie kämpfen tapfer. Ich hoffe, dass junge Zuschauerinnen durch diese Serie erkennen, wie weit wir gekommen sind."
Für Baranski ist die Serie ein Lehrstück - nicht nur über das damalige Leben, sondern auch über das Heute. "Frauen mussten damals in einem bestimmten Alter heiraten - sonst drohte ihnen der soziale Abgrund. Heute ist vieles anders - aber die Lektion bleibt: Man darf niemals aufhören zu kämpfen." Dazu ergänzt die Schauspielerin selbstbewusst: "Ich erinnere mich an ein Zitat von Jane Fonda: 'Nein ist ein vollständiger Satz.' Wenn wir Frauen das verinnerlichen würden - dass unsere Gefühle Gewicht haben und ein 'Nein' einfach ein 'Nein' ist, ohne dass wir es erklären oder uns dafür rechtfertigen müssen - das wäre sehr befreiend."
Dass gerade eine Figur wie Agnes Van Rhijn heute so viele Zuschauerinnen begeistert, sagt daher viel über den aktuellen Zeitgeist, findet Baranski - aber auch über das Bedürfnis nach Vorbildern, die nicht gefallen wollen: "Sie sagt, was sie meint - egal, ob man ihr zustimmt oder nicht. Ich glaube, das ist eine Qualität, von der viele von uns etwas lernen können - mich eingeschlossen."