30.12.2024 von SWYRL
Ab 2025 gibt es wieder zahlreiche gesetzlichen Änderungen. Während einige Bürgerinnen und Bürger von Erleichterungen profitieren werden, wird für andere das Leben deutlich teurer.
Im kommenden Jahr greifen wieder zahlreiche gesetzliche Änderungen. Einige Menschen können sich auf finanzielle Erleichterungen freuen. Beispielsweise steigt der gesetzliche Mindestlohn von bisher 12,41 Euro auf 12,82 Euro brutto pro Arbeitsstunde. Das bringt auch Vorteile für Minijobber, die künftig bis zu 556 Euro im Monat verdienen können, während bei Auszubildenden die Mindestvergütung im ersten Lehrjahr um 4,7 Prozent auf 649 Euro monatlich steigt. Änderungen gibt es auch für Rentner, auf die ab 1. Juli 2025 ein Rentenplus von 3,5 Prozent zukommt, und für Familien, deren Kindergeld 2025 um fünf Euro auf 255 Euro steigt.
Auch die Steuerregeln haben die Gesetzgeber neu justiert. Kurz vor Jahresende beschlossen Bundestag und Bundesrat, die sogenannte kalte Progression auszugleichen. Kalte Progression entsteht, wenn Gehaltserhöhungen zwar die Inflation ausgleichen, die Arbeitnehmer dadurch aber in einen höheren Einkommensteuertarif rutschen und folglich mehr Steuern zahlen müssen. Um das zu verhindern, werden ab 2025 die Eckwerte im Steuertarif verschoben. Unter anderem steigt der Grundfreibetrag - also der Teil des Einkommens, der nicht besteuert wird - um 312 Euro auf 12.096 Euro. Die anderen Eckwerte werden um 2,6 Prozent verschoben, sodass auch hier Steuerabgaben erst bei höheren Einkommen beginnen.
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Was wird teurer?
Trotz dieser und weiterer Entlastungen wie müssen die meisten Bundesbürger 2025 jedoch mit weniger Geld auskommen. Grund sind auch die steigenden Sozialabgaben. So wird die gesetzliche Krankenversicherung teurer. Der Zusatzbeitrag steigt auf 2,5 Prozent - das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als bisher. Wie hoch der Zusatzbeitrag jeweils ausfallen wird, bestimmen die Kassen. Aber auch viele Privatversicherte müssen ab 2025 mehr zahlen. Nach einer Prognose des Verbandes der Privaten Krankenversicherung steigen die Beiträge für etwa zwei Drittel der Versicherten im Durchschnitt um 18 Prozent.
Teurer wird 2025 auch die Pflegeversicherung. Ab Januar steigt der Satz um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Pflegebedürftige und ihre Angehörige können sich hingegen auf eine Erleichterung freuen: Das Pflegegeld - die Leistung also für Bedürftige ab Pflegegrad 2, die zu Hause betreut werden - steigt um 4,5 Prozent.
Höhere Energiekosen
Ein weiterer Preisanstieg betrifft den CO2-Preis, der von 45 auf 55 Euro pro Tonne erhöht wird. Das hat Auswirkungen auf viele Lebensbereiche. Unter anderem steigen die Gaspreise. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden muss laut Verbraucherzentrale mit zusätzlichen 130 Euro jährlich rechnen. Ein Hoffnungsschimmer für viele Verbraucher: Laut der Nachrichtenagentur "dpa" wollen zahlreiche Anbieter die Preise senken, weil sie nach der Energiekrise das Gas günstiger beschaffen können.
Auch Autofahrer werden nächstes Jahr tiefer in die Tasche greifen müssen. Wegen des höheren CO2-Preises steigt der Benzinpreis nach Einschätzung des Automobilclubs ADAC um knapp 3 Cent pro Liter. Bei Diesel sind es ebenfalls gut drei Cent. Alternative Verkehrsmittel locken aber auch nicht mit Preisvergünstigungen, im Gegenteil. Laut der Deutschen Bahn werden die sogenannten Flexpreise, also das Fahren ohne Zugbindung auf der gewählten Verbindung, durchschnittlich um 5,9 Prozent teurer. Und: Das Deutschlandticket wird um eine weitere Preisstufe erhöht. Die deutschlandweit gültige Monatskarte für den öffentlichen Personennahverkehr kostet ab Januar nicht mehr 49, sondern 58 Euro.
Kosten für Briefporto und Zigaretten steigen ebenfalls
Wie die Anbieter des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs erhöht auch die Deutsche Post regelmäßig ihre Preise. 2025 steigt das Briefporto für einen Standardbrief um zehn Cent auf 95 Cent. Auch der Versand von anderen Briefarten und Sendungen kostet nächstes Jahr mehr. Raucher kommen ebenfalls nicht um eine weitere Preiserhöhung umhin. Nach einer Aufstockung der Steuerlast um 15 Prozent steigen zum Jahreswechsel voraussichtlich auch die Zigarettenpreise. In der Regel passen Tabakunternehmen ihre Preise an die Besteuerung ihrer Produkte an. Das gilt auch für E-Zigaretten, die im kommenden Jahr ebenfalls teurer werden.