Geplante Zoll-Reform

EU-Gebühr: Werden Bestellungen bei China-Onlineshops bald teurer?

22.05.2025 von SWYRL

Die EU-Kommission plant eine Zollgebühr von zwei Euro auf Pakete aus Drittländern, um die Zahl der Pakete, die in die EU importiert werden, zu reduzieren. Das würde vor allem Pakte von chinesischen Online-Shops wie Temu, Shein und Aliexpress betreffen.

Online-Händler aus China wie Temu, Shein und Aliexpress locken mit günstigen Preisen. In Zukunft soll der Einkauf in solchen Online-Shops etwas teurer werden. Die EU-Kommission plant eine Zollabfertigungsgebühr in Höhe von zwei Euro pro Artikel. Damit erhofft sich die EU, die Flut von Paketen aus Drittländern einzudämmen. Zoll- und Marktüberwachungsbehörden kommen bei der Prüfung von Sendungen auf Sicherheitsmängel nicht mehr hinterher.

Die EU-Kommission gibt die Menge der Päckchen, die 2024 unter der zollfreien Grenze von 150 Euro in die Europäische Union importiert wurden, mit 4,5 Milliarden an. Das sind rund 12 Millionen Pakete pro Tag. Der Großteil davon kommt aus China.

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Händler sollen mehr Waren mit Containern verschicken

Lediglich 0,00001 Prozent der Pakete aus China können von den Zoll-Behörden der EU auf Sicherheitsmängel überprüft werden. Daher müssen chinesische Händler kaum fürchten, dass ihre Waren wegen Sicherheitsmängeln aus dem Verkehr gezogen werden, wenn sie diese in die EU schicken.

Damit die EU-Zollbehörden in Zukunft mehr Pakete aus Drittländern prüfen können, möchte die EU-Kommission mit der Zollgebühr von zwei Euro pro Artikel entsprechende Anreize schaffen. So wäre es für die Händler günstiger, Ihre Ware gebündelt in Containern zu verschicken und nicht mehr einzeln als Paket. Dadurch verringert sich der Aufwand für Zoll-Beamten.

Zollreform muss noch beschlossen werden

Verbraucher sollen sich hingegen nicht auf höhere Preise auf China-Importe einstellen müssen - so das Kalkül. Denn werden Waren per Container importiert, fällt die Zollgebühr nur einmal an. Für den Händler wäre es also nur ein geringer Aufpreis. Jedoch fallen mehr Kosten bei der Logistik an. Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) haben erste chinesische Händler bereits reagiert und Lagerhallen in der Nähe des Hafens von Rotterdam angemietet.

Ob die Waren auf chinesischen Online-Shops für Verbraucherinnen und Verbraucher aus der EU nicht trotzdem teurer werden, bleibt abzuwarten. Allerdings dürfte noch eine Weile vergehen, bis die Zollreform der EU durch das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten beschlossen wird.

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