Neue Serie "naked" im Ersten

Frau für reizvolle Aufgaben: Das ist "naked"-Star Svenja Jung

03.10.2025 von SWYRL

Mit der Seifenoper "Unter uns" begann ihre Karriere, heute gehört Svenja Jung zu den gefragtesten Schauspielerinnen Deutschlands. Nun spielt sie in dem ARD-Mehrteiler "naked" ihre bislang wohl komplexeste Rolle: eine Frau, die süchtig nach einem Mann ist, der süchtig nach Sex ist.

Svenja Jung verdient Beachtung. Nicht allein wegen ihres schauspielerischen Könnens, das nebenbei gesagt, preisgekrönt ist. Auch nicht aufgrund der doch bemerkenswert vielen Filme und Serien, die sie in kürzester Zeit, seit rund zehn Jahren, gedreht hat. Jung gehört zu den Schauspielerinnen und Schauspielern, denen das Kunststück gelungen ist mit einer Seifenoper den kreativen Durchbruch zu schaffen, und zweitens die noch größere Mammut-Aufgabe zu meistern, sich der prägenden Serie zu entziehen. Heute ist die 32-Jährige längst ihren "Unter uns"-Anfängen entwachsen.

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Geschickte Rollenauswahl

Mit Talent allein der Erfolg nicht zu erklären sein, talentierte Schauspieler tummeln sich selbst in mancher Vorabendserie. Auch ihr Händchen für die Rollenauswahl dürfte einen nicht geringen Anteil daran haben. Jung sucht und findet nicht selten Rollen, die mit dem Etikett "gesellschaftlich relevant" versehen sind. So wie die geistig behinderte Frau im ZDF-Krimi "Ostfriesenkiller" (2017). Oder die Personenschützerin in der ARD-Produktion "Helix" (2025), die - selbst an einer Erbkrankheit leidend - ein genetisch "bereinigtes" Kind auf die Welt bringen will.

Sie liebe "physische Rollen", sagte Jung einmal über "Helix", wo ihre Figur sich mit Boxen fit hält und sie selbst auch manche Stunts ausführen durfte. Für Rollen wie diese bringt die Schauspielerin die sportlich-körperliche Veranlagung mit - sie, die ursprünglich Profitänzerin werden wollte. "Ich komme eigentlich vom Tanzen. Bis ich 18 oder 19 war habe ich Wettkämpfe getanzt, mit meiner Cousine zusammen", sagte sie der Nachrichten-Agentur teleschau. Anlass des Gesprächs war die ZDF-Serie "Der Palast" (2021), in der sie eine Revuetänzerin im Berliner Friedrichstadt-Palast spielt.

Keine Angst vor intimen Szenen

Für körperliche Rollen braucht es mitunter eine gehörige Portion Mut, zumal wenn das Körperliche aufreizend daherkommt. Auch das ist eine Konstante in Jungs Laufbahn, ein ums andere Mal wirkte sie in Filmen und Serien mit, in denen das erotische Moment auffällt. Bloß: Nie ist die Erotik Selbstzweck, nie auch nur voyeuristisch, sondern mit der Auslotung von Milieu und Charakteren verknüpft. In "Fucking Berlin", ihrem Kinodebüt, spielt sie eine Berliner Studentin, die das Partyleben in der "geilsten, dreckigsten" Stadt auskostet, Sex und Drogen inklusive, um sich am Ende als Prostituierte zu verdingen.

Auch beim Erotik-Thriller "Fall For Me" von Sherry Hormann scheute Jung nicht vor intimen Szenen zurück. Sie spielt eine Wirtschaftsprüferin, die sich auf Mallorca auf einen heißen Flirt mit einem attraktiven Nachtclub-Manager einlässt. Es ist eine Frau, die gerne beobachtet wird, sich ihrer Reize aber auch bewusst ist und diese einzusetzen weiß. Reize, die die Inszenierung nicht um ihrer selbst willen zeigt - die aber ankamen: Der Netflix-Film landete zwischenzeitlich in insgesamt 60 Ländern auf Rang eins der meist gesehenen Filme beim Streamingdienst.

Vom Soapstar zur Charakterdarstellerin

Um Nacktheit allein geht es auch in Jungs aktuellem Projekt nicht, auch wenn der Titel des ARD-Mehrteilers das nahelegt. In "naked" (ab 3. Oktober im Ersten) spielt sie eine Frau, die einen Mann liebt. Mehr noch: Sie ist süchtig nach diesem Mann, und der Mann ist süchtig nach Sex - zwei Abhängigkeiten, die die Beziehung zu zerreißen drohen. Über 30 Sexszenen enthalten die sechs Folgen, doch um Äußerlichkeiten geht es nicht. "Naked" ist eine Miniserie über die Abgründe in romantischen Beziehungen und die zerstörende Wirkung, die Liebe und Sex haben können.

Zwischen "naked" und "Unter uns" - wie viele Welten liegen dazwischen. Und welche Entwicklung Jung hingelegt hat seit dem Absprung von der Seifenoper. "Ich bin ja noch jung und möchte noch etwas sehen", begründete sie damals ihre Entscheidung. Das ist ihr gelungen. So einige interessante Rollen hat sie seither "gesehen", und darüber in manchen menschlichen Abgrund geblickt. Ihrer Karriere kam das zugute. Aus dem Soapstar wurde eine Charakterdarstellerin. Jung, schreibt die Zeitung "Welt", gehöre aktuell "zu den angesagtesten Schauspielerinnen Deutschlands".

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