10.02.2025 von SWYRL/Hans Czerny
Drei Jahre sind vergangenen, seit Wladimir Putin am 24. Februar 2022 die Ukraine überfiel. Dem Sender ARTE ist das Anlass zu einem Themenabend, in dem er unter anderem die Geschichte der russischen Oligarchen um Putin beleuchtet, andererseits in der Doku "Becoming Nawalny" an den Kremlkritiker Alexej Nawalny erinnert, der am 16. Februar 2024 in einem sibirischen Straflager starb.
Die dreiteilige Serie "Putins Oligarchen" (ARTE France, am 11.02., ab 20.15 Uhr) zeigt noch einmal den Aufstieg russischer Oligarchen vom Zusammenbruch der Sowjetunion, als sie ihre Chance zu Konzernübernahmen unter Boris Jelzin nutzen bis hin zur völligen Abhängigkeit von Putins Gnaden. Nicht wenige von ihnen leben inzwischen in Angst oder wurden mit Methoden des russischen Geheimdienstes zum Verstummen gebracht. Dass die Methoden Wladimir Putins seit dem Überfall auf die Ukraine rigider wurden, zeigt unter anderem die Dokuserie der Investigationsjournalisten Jérôme Fritel und Marc Roche.
Mit Milliarden aus ihren Öl- und Gasgeschäften sollten die seit 1996 mit Jelzins Privatisierung nach der Auflösung der Sowjetunion aufgestiegenen Oligarchen Putins Überfall der Ukraine finanzieren, der auf eine vollständige Übernahme des Nachbarlandes zielte. Inzwischen scheinen die Kriegsfronten eingefroren, von einer Anerkennung neuer Natogrenzen einerseits und einer Festschreibung der russisch besetzten Gebiete im Osten ist die Rede.
Putins Gängelung der meist aus Geheimdienstkreisen hervorgegangenen jungen Oligarchen, die wie er selbst aus St. Petersburg stammten und daher als "Sankt Petersburg Connection" bezeichnet wurden, ist ein Thema des Films. Ebenso die seitens des Westens auferlegten Sanktionen. Besitztümer und Bankkonten wurden konfisziert. Oligarchen, die im Westen leben, wie der frühere FC Chelsea-Beistzer Roman Abramowitsch oder gar der explizite Putin-Gegner Michail Chodorkowski zeigen, sich nur ungerne in der Öffentlichkeit.
Erzählt wird hier auch: Wer Putin nicht gehorcht, lebt gefährlich. Wer nur "zurechtgestutzt" wird, hat da noch Glück gehabt. Wer sich hingegen Putins Anweisungen widersetze, so heißt es im Beitrag, werde (gemäß dem Slogan: "Das sind Tiere") bis hin zur Liquidation verfolgt.