Simpler Genuss
Mit etwas Pesto wird aus einem Teller Nudeln umgehend ein köstliches Gericht und eine komplette Mahlzeit. Und die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren und Antioxidantien machen das Gericht zusätzlich noch gesund. Wir verraten Ihnen, wie Sie die grüne Soße ganz leicht selbst zubereiten können - und das ganz ohne kochen.
© iStock/NataBeneWiege des Pesto
Die Originalrezeptur des Pesto Genovese stammt, wie der Name sagt, aus Genua in Ligurien. Es taucht bereits in Dokumenten aus dem 19. Jahrhundert auf, womöglich geht es sogar auf ein Gericht zurück, das schon die alten Römer aßen. Von Italien aus machte sich das Pesto Mitte des vergangenen Jahrhunderts auf, Pasta-Gerichte rund um die Welt zu verfeinern.
© iStock/MedvedkovEs grünt so grün
In der italienischen Provinz Ligurien gedeiht das Kraut, das dem Pesto Genovese seine Farbe und sein hervortretendes Aroma verleiht: Basilikum (Ursprungs-Kennzeichnung D.O.P., Denominazione di Origine Protetta). Experten ernten hier zur rechten Zeit und verarbeiten nur die feinsten Blätter. - Für den Hausgebrauch eignet sich aber auch das eigene Basilikum aus dem Topf am Küchenfenster oder aus dem Supermarkt.
© iStock/ERphotographerNomen est Omen
Die Bezeichnung "Pesto Genovese" darf eigentlich nur die grüne Paste nach Originalrezept tragen. Andernfalls heißen die Soßen "Pesto verde" oder "Pesto alla Genovese". Pesto kommt vom Verb "pestare" was auf Deutsch so viel heißt wie "zerstoßen".
© iStock/Lizzy KomenSieben Sachen
Denn traditionell werden die sieben Zutaten für ein Pesto im Mörser zerstoßen, damit sie ihr Aroma voll entfalten: frische Basilikumblätter (etwa ein Bund), Pinienkerne (um die 20 Gramm), die beiden Käsesorten Parmigiano (zwei Teile) und Pecorino (ein Teil, insgesamt etwa 100 Gramm), Knoblauch (eine Zehe), 100 Milliliter natives Olivenöl extra und grobkörniges Meersalz.
© iStock/Antonio GravanteEinfach mischen?
Wer gerade keinen Mörser hat oder Bequemlichkeit höher schätzt als Geschmacksnuancen, kann die Zutaten auch in einer Küchenmaschine zerkleinern: Zutaten rein, Deckel darauf, Schalter umlegen. Immerhin wird auf diese Weise alles so zügig wie möglich kleingemacht und gemixt. Denn auch darauf kommt es beim Selbermachen von Pesto an: geschmacksverändernde Oxidationsprozesse zu verhindern.
© iStock/Ekaterina KubatinaZweierlei Stößel-Technik
Wer sich doch für den Mörser entscheidet, sollte beachten, dass bei der Zubereitung von Pesto hier sogar zwei verschiedene Techniken zur Anwendung kommen: Basilikum und Knoblauchzehe(n) werden zusammen zerstampft. Kerne und Käse werden zermalmt, indem der Stößel rotiert. Die Schale wird dabei konstant in die Gegenrichtung gedreht. Anschließend werden Olivenöl und Meersalz untergerührt.
© iStock/ZummoloKöstlichkeit im Glas
Besser als frisch aus dem Mörser schmeckt es nicht. Trotzdem können Sie auch selbstgemachtes Pesto aufbewahren - vorausgesetzt, Sie haben hygienisch gearbeitet. Die Schraubgläser sollten vor der Abfüllung ausgekocht werden, da Pesto üblicherweise nicht erhitzt, sondern kalt serviert wird. Eine Schicht Olivenöl deckt die Paste im Glas luftdicht ab. So hält sie sich zwei bis drei Tage im Kühlschrank.
© iStock/smirartSanfter Umgang
Die Zubereitung von Pesto ist nicht sonderlich kompliziert. Es gibt jedoch Tricks, die zum Gelingen beitragen und die Anwendung erleichtern. Achten Sie etwa beim Waschen der Basilikumblätter darauf, sie zwar gut zu reinigen, aber nicht zu viel und zu heißem Wasser auszusetzen. Sonst wird auch der Geschmack weggespült. Um diesen nicht zu verwässern, tupfen oder schleudern Sie hinterher alles trocken.
© iStock/Larisa StefanuykRöstaromen
Die Vielfalt der Aromen im Pesto lässt sich sogar ohne weitere Zutaten steigern, indem die Pinienkerne vor dem Hinzufügen in der Pfanne geröstet werden. Somit sorgen die Kerne nicht nur für ein gewisses Mundgefühl, sondern fügen der Frische des Basilikums, der Säure des Käses, dem Bitteren des Öls und der Schärfe des Knoblauchs noch ein paar Röstaromen hinzu.
© iStock/8vFanIHeißes Wasser
Wenn Sie Ihr selbstgemachtes Pesto zu Pasta genießen möchten, können Sie nach dem Kochen der Nudeln ein bis zwei Löffel des heißen Wassers abfangen und das Pesto damit vermischen, ehe Sie es auf die Nudeln geben. So lässt es sich gleichmäßiger auf dem Teller verteilen.
© iStock/Jose rogelio Verdugo lopezPesto ist variabel
Die Genueser Variante ist der Klassiker unter den Pesto-Pasten, aber bei weitem nicht die einzige. Neben dem auch sehr beliebten Typ "Pesto Calabrese" (rote Paprika, Peperoncini und Ricotta) sind nach dem Kompositionsschema Kräuter oder Gemüse, Kerne oder Nüsse, Gewürze, Öl und eventuell Käse noch viele Kombinationen möglich.
© iStock/PetroosBärlauch-Pesto
Ein regionales Frühlings-Pesto lässt sich zum Beispiel gut aus Bärlauch herstellen. Die Pflanze bringt bereits einiges an Schärfe mit, sodass kein Knoblauch extra hinzugefügt werden muss. Wie zu Basilikum passen auch zu Bärlauch Pinienkerne, Olivenöl und Salz. Bei Bedarf können Sie auch noch etwas Käse hinzufügen.
© iStock/Madeleine_SteinbachGrünkohl
Zum regionalen Herbst-Pesto lässt sich Grünkohl samt seiner Vielzahl an gesunden Nährstoffen verarbeiten. Als Alternative zu den Pinienkernen würden sich hier Mandeln oder Cashewkerne gut machen. - Als weitere grüne Grundzutaten für ein selbstgemachtes Pesto nach Wahl eignen sich außerdem Rucola, Kopfsalat, Mangold oder Brokkoli (gedämpft).
© iStock/YelenaYemchukNüsse satt
Auch die kernige, nussige Komponente im Pesto können Sie nach Belieben im Geschmack variieren. Eine günstigere Alternative zu Pinienkernen sind beispielsweise Sonnenblumenkerne. Intensiver als Cashewkerne oder Mandeln beeinflussen die Aromen von Haselnüssen oder Walnüssen den Geschmack des Pestos.
© iStock/margouillatphotosPetersilie als Alternative
Als Dreingabe oder eigenständige Basis kann Petersilie verwendet werden. Mit Basilikum oder Grünkohl harmoniert es geschmacklich gut und pimpt nebenbei auch die grüne Farbe. Petersilien-Pesto steht und schmeckt aber auch für sich.
© iStock/Irina GelwichWeitere Kombinationsmöglichkeiten
Darüber hinaus schmeckt Pesto als kalte Soße nicht nur zu Nudeln, sondern auch zu Fleisch- oder Fischgerichten, an Ofengemüse, auf Brot oder zu Ei. Mit Essig und Öl lässt es sich zu einer Salatsoße verdünnen. Der Verwendung sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Guten Appetit und viel Spaß beim Experimentieren!
© iStock/bhofack2