Honig-Fakten
Die Deutschen sind Spitzenreiter beim Honig-Konsum. So wird das flüssige Gold in warmer Milch getrunken, als Brotaufstrich oder auch zum Backen und Braten verwendet. Doch immer noch steht die Frage im Raum: Ist Honig eigentlich wirklich so gesund? Diese und weitere spannenden Fragen rund um das Naturprodukt klären wir in der Galerie ...
© iStock / nitrubDeutsche als Spitzenreiter im Honigkonsum
Pro Kopf wurden hierzulande im Jahr 2020 etwa 1,06 Kilogramm Honig konsumiert. Damit zählt Deutschland zu den Nummer-Eins-Verbrauchern weltweit. Das Problem ist jedoch, dass hierzulande nicht genug des Naturprodukts hergestellt wird. Denn die deutsche Honigproduktion wird zu 90 Prozent von Hobbyimkern betrieben. Der meiste Honig, der hier verkauft wird, ist deshalb Importware aus Südamerika, China und Ungarn.
© iStock / KatarzynaBialasiewiczImporthonig meiden
Vor allem der Import aus China ist aufgrund des langen Transports nicht sehr nachhaltig. Achten Sie beim Kauf von Honig aus dem Ausland darauf, zu Bio-Produkten zu greifen. Denn ohne ökologische Kontrolle finden sich vor allem in Importware häufiger gentechnisch veränderte Pflanzenbestandteile, Pestizid-Rückstände und weitere Gift- und unerwünschte Inhaltsstoffe wie Glyphosat.
© iStock / guruXOOXKeine artgerechte Haltung
Vor allem im Ausland gibt es Bienenfarmen, die Insekten in Massen halten. Im Rahmen der konventionellen Honigproduktion wird den Bienen der ganze Honig aus den Waben entnommen und mit Zuckerwasser ersetzt. In deutschen Imkereien ist diese Art der Gewinnung verboten: Pro Jahr werden nur 30 Kilogramm von rund 300 Kilogramm pro Bienenvolk produziertem Honig entnommen. Den Rest brauchen die Bienen.
© iStock / darios44EU- und Nicht-EU-Länder
Vor dem Kauf sollten Sie unbedingt das Etikett prüfen. So lässt bereits die Angabe zum Herkunftsland auf die Qualität des Produkts schließen. Ist auf dem Label Folgendes zu lesen: "Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern", kann der Honig aus mehreren Ländern stammen, die ihren Honig aus Massenbetrieben ohne faire oder nachhaltige Regelungen beziehen.
© iStock / Sergey CherevkoNachhaltiger Honig aus der Region
In Deutschland wird Honig naturbelassen produziert und auch streng kontrolliert. Es lohnt sich also, regionalen Honig mit Qualitätsanspruch zu kaufen. Und dafür muss man nicht mal in den Supermarkt gehen, denn regionalen Honig kann man oft direkt vom örtlichen Imker beziehen. Dann sind die Transportwege sehr kurz und die Artenvielfalt wird ebenfalls unterstützt.
© iStock / RossHelenHonig aus der Region
Dabei hat Deutschland je nach Region eine bunte Vielfalt an Honigsorten zu bieten: Heidehonig aus der Lüneburger Heide, Rapshonig aus Mecklenburg-Vorpommern oder Löwenzahnhonig aus dem Allgäu. Die jeweilige Region gibt dabei abhängig von den örtlichen Pflanzen den spezifischen Geschmack vor. Regionalen Honig können Sie außerdem zum Beispiel auf nearBees.de oder HeimatHonig.de bestellen.
© iStock / Alessandro CristianoWaldhonig
Generell kann man Honig in zwei Arten unterschieden: Waldhonig (Honigtauhonig) und Blütenhonig. Honigtau wird von Blattläusen aus dem Saft von Blättern oder Nadeln hergestellt, den wiederum Bienen wie Nektar aufnehmen und im Stock zu Waldhonig umwandeln. Waldhonig hat eine typische dunkle Farbe und ist auch länger flüssig als andere Honigsorten.
© iStock / SarapulSar38Blütenhonig
Für Blütenhonig sammeln Bienen Nektar von verschiedenen Blütenpflanzen. Als sortenreiner Honig wird das Naturprodukt erst bezeichnet, wenn der Nektar nur von einer einzelnen Blütenpflanzenart stammt. In den meisten Fällen handelt es sich aber um eine Mischung verschiedener Pflanzen und wird oft nur in "Frühjahrsblütenhonig" oder "Sommerblütenhonig" unterschieden.
© iStock / azur13Gesund oder ungesund
Auch wenn es sich bei Honig um ein Naturprodukt handelt, ist es ein Trugschluss, ihn als gesunden Zuckerersatz zu sehen. Zwar beinhaltet das Bienenprodukt zahlreiche Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Enzyme und andere Proteine sowie sekundäre Pflanzenstoffe, jedoch nur in minimalen Mengen. Denn im Wesentlichen besteht Honig aus Einfachzuckern.
© iStock / RecebinZucker im Honig
Die Zusammensetzung des Zuckergehalts im Honig verteilt sich auf Fruchtzucker (Fructose) mit 40 Prozent und Traubenzucker (Glucose) mit 30 Prozent. Dabei handelt es sich bei beiden um Einfachzucker, die einen vergleichbaren Kaloriengehalt und auch ähnliche Auswirkungen auf Blutzucker und Körpergewicht aufweisen wie gewöhnlicher Haushaltszucker (Saccharose).
© iStock / AlexPro9500Nährstoffe im Honig
So haben 100 Gramm Honig etwa 300 Kalorien. Die gleiche Menge an Zucker kommt auf 390 Kalorien. Auch für die Zähne sind beide Süßmacher gleich schädlich. Trotzdem werden Honig wegen seiner Nährstoffe wie Magnesium, Natrium, Kalium, Kalzium und Eisen sowie Vitaminen sogar Heilkräfte zugeschrieben. Im Gegensatz dazu hat Zucker keinerlei Spurenelemente.
© iStock / Koval NadiyaHonig als Heilmittel
Doch obwohl die Menge an Nährstoffen nur etwa drei bis vier Prozent ausmacht, wird Honig in manchen Ländern als geschätztes Heilmittel eingesetzt. Dazu zählt seine antibakterielle Wirkung, die aufgrund der enthaltenen Enzyme entsteht. Für eine nennenswerte Wirkung müssten jedoch große Mengen an Honig eingenommen werden. Und das wäre riskant: bei dem hohen Zuckergehalt.
© iStock / Inna DodorAusnahme: Manuka
Viele Honigsorten weisen eine antibakterielle Aktivität auf - jedoch in zu geringer Quantität, um einen nachweislich gesundheitlichen Effekt zu haben. Der Manuka-Honig aus Neuseeland nimmt dabei eine Sonderstellung ein. Der Honig des Manuka-Baums weist die Verbindung Methylglyoxal (MGO) in sehr hoher Konzentration auf, welche verantwortlich für die antibakterielle und gesundheitsfördernde Wirkung ist.
© iStock / Bartosz LuczakMethylglyoxal
Methylglyoxal (MGO) beschreibt eine natürlich vorkommende Verbindung, welche bei der Transformation von Nektar zu Honig im Darm der Bienen entsteht. Dabei schwankt der MGO-Gehalt im Manuka-Honig sehr stark. Studien zufolge wird ab einem MGO-Gehalt von 100 mg/kg (MGO100+) eine bakterienhemmende Wirkung erkannt. Je höher der MGO-Gehalt, desto teurer wird jedoch der Honig.
© iStock / FascinadoraWirkung von Manuka
Forschungen zu reinem Manuka-Honig haben ergeben, dass die Inhaltsstoffe Methylglyoxal, Flavonoide und Phenolsäuren sogar bei der Behandlung von Infektionen durch multiresistente Keime teilweise bessere Ergebnisse als Antibiotika vorweisen. Selbst bei Krebszellen zeigte Manuka in Labortests und auch bei Tierversuchen einen positiven Verlauf und verlangsamte das Wachstum.
© iStock / AaronAmatHeilmittel Manuka
Auch bei der Wundheilung, bei Zahnprobleme wie Parodontitis und sogar Karies, Magen-Darm-Beschwerden und vorbeugend bei Erkältungen hat sich Manuka als helfend und heilend erwiesen. Als Tagesration werden ein bis drei Teelöffel Manuka-Honig empfohlen. Neben Manuka in Honigform sind aber auch weitere Produkte wie Öl, Salben oder Tabletten auf dem Markt erhältlich.
© iStock / arto_canonAufbewahrung
Im Kühlschrank muss man Honig nicht aufbewahren. Denn dort wird er fest und lässt sich schlechter verstreichen. Am besten lagert man das Naturprodukt an einem dunklen und trockenen Ort, wie zum Beispiel in einem Regal. Dann kann sich Honig Jahre halten, ohne zu verderben oder an Qualität zu verlieren - solange keine Fremdkörper wie Butter oder andere Essensreste hineingelangen.
© iStock / Valeriy_GHonig ist nicht vegan
Honig ist nicht vegan. Viele Menschen verzichten aus ethischen Gründen auf Honig, da Imker Bienen nicht in ihrem natürlichen Lebensraum halten und auch bei der Honiggewinnung Insekten verletzen. So sprechen sich auch Tierschutzorganisationen wie zum Beispiel PETA gegen Bienenzucht aus. Veganer verzichten deshalb oft auf Honig sowie auf Produkte aus Bienenwachs.
© iStock / SushaaaNicht für kleine Kinder
Kleinkinder bis zu einem Jahr sollten keinen Honig essen. In manchen Fällen beinhaltet Honig das Bakterium Clostridium botulinum, das bei Kindern Säuglingsbotulismus auslösen kann. Da die Darmflora von Babys noch nicht vollständig ausgereift ist, können sich Gifte im Darm bilden. Als Folgen können Nervenschäden sowie Muskel- und Atemlähmungen auftreten.
© iStock / Yana TatevosianBlütenpollen
Als Nebenprodukt zum Honig produzieren Bienen auch Blütenpollen. Diese werden aus gesammeltem Blütenstaub mit Nektar und Enzymen angereichert und zu größeren Körnchen geformt. Blütenpollen sind voll mit gesunden Inhaltsstoffen wie Proteinen, Vitaminen und essenziellen Aminosäuren und gelten deshalb als nährstoffreiches Superfood. Lecker schmecken die Pollen auch als Müsli-Topping.
© iStock / SafakOguzGelée Royal
Gelée Royal gilt als ausschließliches Futter für die Bienenkönigin. Der Saft wird von Ammenbienen aus Honig, Blütenpollen und speziellen Enzymen hergestellt. Das Gelée Royal ist reich an Nährstoffen wie etwa Eiweißen und Aminosäuren sowie Mineralstoffen und Vitaminen der Vitamin-B-Gruppe, die das Zellwachstum ankurbeln und eine Larve zur Königin werden lässt.
© iStock / StockSeller_ukrPropolis
Propolis ist ein weiteres Bienenprodukt, das von den Insekten aus Harz, Speichelsekret, Pollenbalsam und ätherischen Ölen gefertigt wird. Die bräunliche Substanz (auch Bienenharz genannt) wirkt antibakteriell, schützt die Tiere vor Krankheiten und dient als Waben-Kitt. Auch Menschen nutzen Propolis als Heilmittel vor allem bei kleinen Verletzungen und Alltagsbeschwerden.
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