Apollo 11
Sie waren die ersten Menschen, die zum Mond flogen: Neil Armstrong (links), Michael Collins (Mitte) und Edwin E. Aldrin Jr. schrieben mit der Apollo-11-Mission im Juli 1969 Geschichte. Anlässlich des 95. Geburtstages von Buzz Aldrin am 20. Januar blicken wir zurück auf die (teils) unglaublichen Schicksale aller insgesamt zwölf "Mondmänner" ...
© NASA/Newsmakers/GettyNeil Armstrong
Warum er? Nun, als einstiger Navy- und Testpilot war Neil Armstrong bereits 1962 im Rahmen des Apollo-Programms Teil der "New Nine" geworden, einem Team von Astronauten, deren Ziel es sein sollte, auf dem Mond zu landen. Dass er sieben Jahre später zum ersten Menschen wurde, der dessen Oberfläche betrat, war eine Art "glücklicher Zufall", wie Neil Armstrong erklärte.
© NASA/Newsmakers/Getty ImagesNeil Armstrong
Ein Stückchen Kuchen gefällig? An seinem 39. Geburtstag am 5. August 1969 musste sich Neil Armstrong noch in der Quarantäne feiern lassen. Später mied Armstrong die große Öffentlichkeit, da ihm der große Rummel um seine Person suspekt war. Er sei ein "widerwilliger Held" gewesen, erklärte seine Familie, auch seine Kollegen rühmten seine Bescheidenheit.
© Space Frontiers/Getty ImagesNeil Armstrong
Und was macht man, wenn man bereits mit 38 den Mond betreten hat? Armstrong verließ die NASA bereits 1971, arbeitete als Berater und Sprecher für verschiedene große US-Unternehmen. Er blieb bis zu seinem Tod 2012 ein eifriger Verfechter des US-Raumfahrtprogramms: Die Kürzung von Mitteln durch Präsident Obama 2010 kritisierte Armstrong stark.
© NASA/Bill IngallsBuzz Aldrin
Er flog im Koreakrieg Einsätze als Kampfpilot und besaß einen Doktortitel in Raumfahrttechnik: Kaum ein Apollo-Astronaut war für einen Einsatz im Weltraum besser qualifiziert als Edwin "Buzz" Aldrin. Auch er war 38 Jahre als er - 19 Minuten nach Neil Armstrong - als zweiter Mann auf dem Mond seinen Fuß auf die Oberfläche setzte.
© NASA / Public DomainBuzz Aldrin
Buzz Aldrin hatte nach der Mondlandung mit Depressionen und einem Alkoholproblem zu kämpfen: Er verließ die NASA 1971, auch seine Karriere bei der Air Force beendete er nur ein Jahr später. Zeitweise arbeitete er erfolglos als Gebrauchtwagenhändler. 1978 schließlich schaffte er den Entzug und fand neue Betätigungsfelder ...
© Space Frontiers/Getty ImagesBuzz Aldrin
Er schrieb Bücher, darunter zwei Autobiografien, gründete eine Firma für kostengünstige Raumfahrtsysteme und ist bis heute ein gefragter Weltraumexperte. Auch in Hollywood (links: George Clooney) ist er mit seinem Expertenwissen und als Stargast (etwa in "The Big Bang Theory") ein gern gesehener Gast. Aldrin scheint mit 95 Jahren noch voller Elan. Im Januar 2023 heiratete die Astronauten-Legende in vierter Ehe.
© Jeff Spicer/Getty Images)Pete Conrad
Auch Pete Conrad hätte der erste Mann auf dem Mond werden können. Durch eine kurzfristige Zusatzmission verschob sich sein Einsatz jedoch nach hinten. Er nahm es mit Humor: Als er als Teil von Apollo 12 am 19. November 1969 als dritter Mann den Mond betrat, sagte er: "Hoppla! Mann, das war vielleicht für Neil ein kleiner Schritt, aber ein großer für mich!"
© NASA / Public DomainPete Conrad
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern blieb Pete Conrad der Raumfahrt zunächst treu: Er war einer der ersten Astronauten in der US-Weltraumstation Skylab, in der er sich sogar einer zahnärztlichen Untersuchung (Bild) unterzog. Nach der erneuten Rückkehr zur Erde verließ Conrad NASA und Navy, um für ein Telekommunikationsunternehmen zu arbeiten.
© Paul Weitz/Keystone/Getty ImagesPete Conrad
Neben seiner späteren Tätigkeit bei einem US-Flugzeugbauer unternahm Pete Conrad auch vereinzelt Ausflüge in Film und Fernsehen, unter anderen hatte 1996 er einen Cameo-Auftritt in "Beverly Hills, 90210" (Bild). Zeit seines Lebens ein Liebhaber schneller Autos und des Rennsports starb Conrad 1999 im Alter von 69 Jahren an den Folgen eines Motorradunfalls.
© ParamountAlan Bean
Er war der zweite Mann, der jemals eine Mondlandefähre steuerte und aufsetzte, und der vierte Mensch, der den Himmelskörper betrat: Alan Bean bewegte sich für knapp acht Stunden auf dem Mond und sammelte Eindrücke für seine spätere Karriere, nachdem er die NASA 1981 verlassen hatte ...
© NASA / Public DomainAlan Bean
Denn Alan Bean begann eine Karriere als Maler. Er behauptete, nicht ganz unbescheiden, er sei der Einzige, der den Mond malen könne, "denn ich bin der Einzige, der weiß, ob er richtig gemalt ist oder nicht". Seine Bilder wurden 2009 im "National Air and Space Museum" ausgestellt, 2018 starb er im Alter von 86 Jahren.
© Matthew G. Bisanz / Smithsonian National Air and Space Museum / Public DomainAlan Shepard
Alan Shepard hatte vor seiner Mondlandung als Kommandant von Apollo 14 am 5. Februar 1971 bereits (Raumfahrt-)Geschichte geschrieben: Zehn Jahre zuvor war er im Mai 1961 der erste US-Amerikaner im Weltall gewesen, knapp vier Wochen, nachdem der sowjetische Astronaut Juri Gagarin die Erde umkreist hatte - damals eine riesige Schmach für ihn und das US-Raumfahrtprogramm.
© Space Frontiers/Getty ImagesAlan Shepard
In Erinnerung blieb Alan Shepard vor allem auch als erster Golfspieler auf dem Mond, auf dem er tatsächlich zwei Bälle über die Oberfläche geschlagen hatte. Nach seiner Raumfahrtkarriere startete er eine erfolgreiche Karriere als Unternehmer und gründete eine Stiftung für bedürftige Studenten. Er starb 1996 im Alter von 74 Jahren an den Folgen seiner Leukämieerkrankung.
© Ken Towner/Daily Express/Hulton Archive/Getty ImagesEdgar Mitchell
Die unglaubliche Erfahrung, die Erde vom Mond aus gesehen zu haben, hinterließ bei allen Apollo-Astronauten tiefe Spuren - auch bei Edgar Mitchell, der als Teil von Apollo 14 als sechster Mensch den Mond betrat: "Man entwickelt sofort ein globales Bewusstsein ... eine Unzufriedenheit mit dem Zustand der Welt", erklärte er später. Seine Konsequenz daraus aber überraschte ...
© NASA / Public DomainEdgar Mitchell
Nach seiner Rückkehr auf die Erde wandte sich Edgar Mitchell der Erforschung übernatürlicher Phänomene zu und gründete dafür eigens das "Institute of Noetic Sciences". Zudem überraschte er mit Aussagen, dass er "zu 90 Prozent sicher" sei, dass bereits UFOs mit Außerirdischen auf der Erde gelandet seien und dass ein Fernheiler seinen Nierenkrebs geheilt habe. Er starb 2018 im Alter von 85 Jahren.
© Reg Burkett/Daily Express/Hulton Archive/Getty ImagesDavid Scott
Mit Neil Armstrong hatte er bereits 1966 einen ersten Weltraumflug unternommen, als Teil der Apollo-9-Crew testete er drei Jahre später erstmals die Mondlandefähre: David Scott hatte bereits reichlich Erfahrung, bevor er als Kommandant von Apollo 15 zum Mond flog und diesen am 30. Juli 1971 als siebter Mensch betrat. Seine Karriere als Astronaut endete trotzdem unrühmlich ...
© Getty ImagesDavid Scott
David Scott und seine Crew hatten ohne Genehmigung frankierte Briefumschläge mit auf die Mission genommen, die ein deutscher Händler nach der Landung verkaufen wollte. Die Sparbücher, die jener im Gegenzug für die Astronauten anlegen wollte, nahmen die Crewmitglieder zwar nicht an, als die NASA aber davon erfuhr, strich sie drei von weiteren geplanten Missionen.
© NASA / Public DomainJames Irwin
Während sein Kommandant David Scott nach der Briefmarken-Affäre noch bis 1977 bei der NASA arbeitete und bis heute auch als Berater in Weltraumfragen arbeitet, verließ James Irwin (Bild), der als achter Mensch den Mond betreten hatte, bereits kurz darauf die US-Weltraumbehörde, um sich noch höheren Dingen zu widmen ...
© NASA / Public DomainJames Irwin
"Ich habe die Kraft Gottes gespürt wie noch nie zuvor": Für James Irwin war die Mondlandung ein Erweckungserlebnis, er gründete die "High Flight Foundation", um auch andere an seiner Gotteserfahrung teilhaben zu lassen. Als Teil dessen reiste er mehrmals zum Berg Ararat in der Türkei, um dort nach Überresten der Arche Noah zu suchen. Er starb 1991, im Alter von 61, an den Folgen eines Herzinfarkts.
© Keystone/Getty ImagesJohn Young
Glück gehabt: Nachdem John Young 1963 als Teil der bemannten Mission Gemini 3 ein Corned-Beef-Sandwich mit an Bord geschmuggelt hatte, wurde er von der NASA nur "gerügt". Er konnte seine Karriere als Astronaut fortsetzen, die am 21. April 1971 als Kommandant von Apollo 16 ihren Höhepunkt fand: Young betrat als neunter Mensch den Mond.
© NASA / Public DomainJohn Young
Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen blieb John Young der NASA sein Leben lang treu: Als er 2004 nach 42 Jahren in Rente ging, hatte er an sechs Weltraummissionen teilgenommen - zuletzt 1983 als Kommandant des Space Shuttles Columbia. Young starb 2018 im Alter von 87 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.
© Space Frontiers/Getty ImagesCharles Duke
Er ist bis heute der jüngste Astronaut, der den Mond betreten hat: Charles Duke war 36 Jahre alt, als er als Teil der Apollo-16-Crew im April 1972 auf dem Himmelskörper landete. Der zweifache Vater machte damals vor allem mit einer Aktion von sich reden: Er hinterließ ein Familienfoto auf dem Mond, das - da es dort keine Winde gibt - bis heute dort liegt.
© NASA / Public DomainCharles Duke
Inzwischen ist Duke neunfacher Großvater und kümmert sich auch sonst um den Nachwuchs: Als Teil der privaten "Back to Space"-Initiative will der heute 86-Jährige das Interesse für Wissenschaft und Forschung stärken und "jetzige und zukünftige Generation dazu inspirieren, nach oben zu schauen, um zu sehen, was möglich ist".
© Michael Campanella/Getty ImagesEugene Cernan
Als Eugene Cernan am 11. Dezember 1972 als elfter Mensch den Mond betrat, wusste er bereits, dass er und seine beiden Apollo-17-Kollegen vorerst die letzten Astronauten sein würden, die auf dem Himmelskörper landen. Denn die NASA hatte bereits beschlossen, keine weiteren Apollo-Missionen zu unternehmen und ihre Finanzmittel lieber in die Entwicklung des Space Shuttle zu stecken.
© NASA / Public DomainEugene Cernan
Eugene Cernan ist bis heute auch der letzte Mensch, der den Mond verließ. Er quittierte 1976 den Dienst in der NASA, gründete sein eigenes Unternehmen und arbeitete in den 80er-Jahren für den US-TV-Sender ABC News und hatte in "Good Morning America" eine wöchentliche Wissemschaftkolumne namens "Breakthrough". Cernan starb 2017 im Alter von 82 Jahren.
© Koichi Kamoshida/Getty ImagesHarrison Schmitt
Er war die Nummer zwölf auf dem Mond, aber in einer Hinsicht ein Pionier: Harrison Schmitt war der erste Apollo-Astronaut, der nicht zuvor beim Militär als (Test-)Pilot gedient hatte, sondern ein studierter Geologe. Ebenfalls bemerkenswert ist die Karriere, die er nach seinem Ausstieg bei der NASA 1975 einschlug ...
© NASA / Public DomainHarrison Schmitt
Harrison Schmitt kandidierte 1976 für seinen Heimat-Bundesstaat New Mexico als republikanischer Kandidat für den US-Senat und wurde mit 57 Prozent gewählt. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik arbeitete er als Berater und als Professor für technische Physik. Aufsehen erregten auch seine Thesen zum Klimawandel: Der heute 89-Jährige hält die Warnungen für "Panikmache".
© Michael Campanella/Getty ImagesDer letzte Blick
Harrison Schmitt behauptet auch, das legendäre "Blue Marble"-Foto von der Erde geschossen zu haben, die NASA hingegen schreibt es der gesamten Apollo-17-Crew zu. Wann wieder Astronauten diesen Blick haben werden? Die NASA plant eine Rückkehr zum Mond, diverse private Investoren wie Amazon-Gründer Jeff Bezos oder Tesla-Chef Elon Musk haben ebenfalls hochfliegende Mond-Pläne. So oder so: Es wäre erneut ein großer Schritt.
© Nasa/Getty Images