Tippi Hedren mit Alfred Hitchcock
Tippi Hedren hatte die Ehre, mit Alfred Hitchcock zweimal zusammenzuarbeiten. Ehre oder Qual? Bekanntlich war der Dreh von "Die Vögel" für Hedren, die am 19. Januar ihren 95. Geburtstag feiert, extrem belastend. Schauspielerinnen hatten beim Meisterregisseur überhaupt einen schweren Stand. Meistens entsprachen sie einem bestimmten Typus, vor allem waren sie auffällig blond, wie die Galerie zeigt.
© KeystoneKim Novak
Alfred Hitchcocks "Vertigo - Aus dem Reich der Toten" (1958) gilt für viele als bester Film aller Zeiten und brachte Hauptdarstellerin Kim Novak viel Ruhm ein. Doch im Lauf der Dreharbeiten musste Novak angeblich enorme Strapazen und Schikanen über sich ergehen lassen.
© Baron / Getty ImagesKim Novak
Kim Novak war von Natur aus rothaarig, für Hitchcock musste sie die Haare färben. Auch sonst passte er ihr Äußeres vom Scheitel bis zur Sohle (Hitchcock galt als großer Schuhfetischist) seinem Ideal an. Auch, wenn es ihr selbst nicht gefiel. Besonders perfide: Hitchcock soll Novak deshalb in ein graues Kleid gesteckt haben, weil sie ihm gesagt hatte, dass sie graue Kleider hasse.
© Baron / Hulton Archive / Getty ImagesKim Novak
Kim Novak äußerte sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch über Hollywood und vor allem über die Männer in der Traumfabrik. Dementsprechend hat die inzwischen 91-jährige Golden-Globe-Gewinnerin sich auch schon früh vom Filmgeschäft abgekapselt - seit vielen Jahren schon lebt sie zurückgezogen auf einer Farm. Nur gelegentlich zeigt die einstige Hitchcock-Muse sich noch auf Festivals.
© Getty Images/Jemal CountessJanet Leigh
Janet Leigh war zweifellos eine der schönsten Hitchcock-Blondinen und kam mit seiner Hilfe sogar zu einer Oscar-Nominierung. Doch auch sie war nach der Zusammenarbeit mit dem Suspense-Meister traumatisiert.
© Getty Images/Hulton ArchiveJanet Leigh
Janet Leigh als Marion Crane in "Psycho" (1960), gleich wird sie brutal unter der Dusche abgemetzelt - es ist eine der berühmtesten Szenen der Filmgeschichte.
© ARD / DegetoJanet Leigh
Für die berühmte Dusch-Szene stellte Alfred Hitchcock seine Hauptdarstellerin Janet Leigh sowie ihr Double immer wieder unters laufende Wasser. Ganze sieben Drehtage nahm diese Sequenz in Anspruch. Nach eigener Aussage traute sich die 2004 verstorbene Janet Leigh hinterher nie wieder unter eine Dusche.
© Vince Bucci / Newsmakers / Getty ImagesIngrid Bergman
Alfred Hitchcock verstand sich nicht nur auf Hochspannungsszenen, sondern auch auf die perfekte Inszenierung romantischer Zweisamkeit. Mit Cary Grant und Ingrid Bergman drehte er in "Berüchtigt" (1946) die wohl längste Kussszene der Filmgeschichte. Bergman spielte außerdem in seinen Filmen "Ich kämpfe um dich" (1945) und "Sklavin des Herzens" (1949).
© Hulton Archive / Getty ImagesIngrid Bergman
Hitchcock verhalf vielen Frauen zum Ruhm, Ingrid Bergman war darauf nicht angewiesen. Sie holte ihre größten Filmpreise mit anderen Regisseuren. Zwar traktierte Hitchcock sie dem Vernehmen nach nicht so sehr wie andere Schauspielerinnen, dennoch blieb ein bitterer Beigeschmack. Immer wieder erzählte Hitchcock öffentlich davon, wie sehr Bergman sich angeblich nach ihm verzehrt habe - letztlich steckte dahinter aber wohl nicht mehr als eine unerfüllte Männer-Fantasie.
© Mike Lawn / Hulton Archive / Getty ImagesGrace Kelly
Nach außen kühl, hinter der Fassade leidenschaftlich und sehnsuchstsvoll: Grace Kelly galt lange als Hitchcocks "ideale" blonde Hauptdarstellerin. Insgesamt drehte sie drei Filme für den Meister-Regisseur (unter anderem "Das Fenster zum Hof", 1954). Die beiden sollen sich gut verstanden haben, aber auch Kelly musste im Zuge der Zusammenarbeit viel aushalten.
© Getty Images / Archive PhotosGrace Kelly
Im Thriller "Bei Anruf Mord" (1954) gibt es eine Szene, in der Grace Kellys Figur von einem Gangster überfallen wird. Immer und immer wieder ließ Hitchcock die Sequenz neu spielen. Insgesamt wurde allein für diese Szene fünf Tage lang gedreht, wobei Kelly zahlreiche Schrammen davontrug. Es dauerte nach den Hitchcock-Filmen auch nicht lange, ehe sich Kelly als Fürstin Gracia nach Monaco verabschiedete.
© Evening Standard / Hulton Archive / Getty ImagesSie galt lange als Alfred Hitchcocks Lieblingsblondine, gleichzeitig ließ er sie leiden wie keine andere seiner Musen: Tippi Hedren spielte in "Marnie" (1964) und, noch weitaus prominenter, in "Die Vögel" (1963, Bild), einem der ganz großen Hitchcock-Klassiker.
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Tippi Hedren
Hitchcock soll Hedren zu Beginn ihrer Zusammenarbeit immer wieder bedrängt und belästigt haben, Hedren aber wies seine Avancen zurück - und musste dafür teuer bezahlen. Im Rahmen der Dreharbeiten zu "Die Vögel" etwa ließ Hitchcock Spatzen mit einem Kunststofffaden an Hedren befestigten, immer wieder attackierten die Tiere die Schauspielerin. Am Ende trug Hedren einige Wunden sowie einen Nervenzusammenbruch davon.
© UniversalTippi Hedren
In jüngerer Vergangenheit erhob Tippi Hedren immer wieder schwere Vorwürfe gegen Hitchcock. "Er wollte mich bestrafen", erklärte sie etwa im "Zeit"-Interview mit Blick auf den "Vögel"-Dreh. Später, in "Marnie" (1964), spielte Hedren das Opfer einer brutalen Vergewaltigung. Sie war hinterher überzeugt davon, dass Hitchcock hier eine Gewaltfantasie auslebte, die sich auf sie selbst bezog.
© Getty Images / Rodin EckenrothDoris Day
Mit ihrem warmen "Mädchen von nebenan"-Charme war Doris Day als Hitchcock-Blondine eher untypisch, und sie musste unter dem großen Hitch auch nicht so leiden wie viele Kolleginnen. In diese Reihe gehört die 2019 verstorbene Schauspielerin und Sängerin natürlich trotzdem.
© Getty Images / Hulton ArchiveDoris Day
Doris Day war Mitte der 50-er längst eine feste Größe im Film- und Musikgeschäft, 1956 hatte sie dann neben James Stewart einen Auftritt in Hitchcocks "Der Mann, der zuviel wusste". Nach anfänglichem Zögern sang sie für den Thriller auch den Titel "Que Sera, Sera", der mit einem Oscar in der Kategorie "Bester Song" ausgezeichnet wurde.
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