"Bares für Rares"
Ein getrocknetes Stück Kuchen auf einem Pappteller? Kann das Kunst sein? Es kann, wie die Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" bewies.
© ZDF"Bares für Rares"
Dominik (rechts) hatte das einstmals sicher schmackhafte Stück dabei - und plante Großes damit: Der Kuchen solle einmal in einem Museum landen und vielen Menschen zugänglich gemacht werden. Gerne dürfe es dann auch die Frage aufwerfen: "Warum wird das ausgestellt?" Das fragten sich die "Bares für Rares"-Zuschauer sicherlich auch ...
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Das Stück Kuchen hinter Plexiglas gehörte eigentlich einem Freund von Dominik, für den er es auch verkaufen wollte. Er war es, der das Kunstwerk einst erhielt und aus Schutzgründen die Scheibe vor das Objekt montieren ließ.
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Er erzählte: "Der Freund wiederum hatte eine Weinhandlung und diverse Kunden - unter anderem eine Hannoveraner Künstlerin namens Rosa." Da sie einmal das nötige Geld für den Wein nicht hatte, bezahlte sie stattdessen mit einem Stück Kuchen. Aber das war nicht nur irgendein Stück Kuchen.
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Den Beweis lieferte die zugehörige Einladung: Bei einer Ausstellungseröffnung von Plakaten von Joseph Beuys im Jahr 1982 wurde ein mit goldener Lebensmittelfarbe besprühter Kuchen serviert. Joseph Beuys war damals höchstpersönlich anwesend.
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Da die Künstlerin, von der die in "Bares für Rares" präsentierte Kunst stammt, den Kuchen allerdings nicht essen mochte, kam sie auf eine witzige Idee: Sie ließ den Pappteller von Joseph Beuys unterschreiben.
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Die Idee war gut, doch noch effektiver wäre es laut Detlev Kümmel gewesen, mit Beuys eine Kunstkooperation einzugehen und es zusammen zu gestalten. Für Beuys galt stets das Credo: "Jeder Mensch ist ein Künstler."
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Auch Dominiks Freund hat laut Kümmel eine Chance verpasst, noch mehr aus dem kuriosen Kuchen herauszuholen: Er hätte das getrocknete Stück und die Einladung besser so belassen. Durch die Rahmung wurde es beschädigt: "Dieser Knick im Teller war sicher nicht geplant."
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Ob der Wunschpreis eines vierstelligen Betrags dennoch wahr werden könnte? Das war gut möglich, denn Detlev Kümmel schätzte den Wert auf 800 bis 1.200 Euro. "Für 'nen unterschriebenen Pappteller ist das gut, oder?", lachte Dominik. Fun Fact: Wäre der Kuchenteller von Beuys selbst gestaltet gewesen, läge der Wert laut Kümmel sicher bei 4.000 Euro.
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Ob der trockene Happen den Geschmack der Händler traf? Es herrschte immerhin schnell Einigkeit, dass das Beuys sein musste. Walter "Waldi" Lehnertz (links) kommentierte trocken: "Wenn du Müll in 'ne Vitrine reinhaust, kann es nur Beuys sein."
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Hungrig schienen gleich mehrere Händler zu sein. Viele Gebote wurden ausgesprochen. Lehnertz (dritter von links) biss am Ende - über sich selbst erstaunt - an und heimste den Kuchen ein.
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"Für einen alten Pappteller 800 Euro. Ich bin ein bisschen irre, oder?", entfuhr es Lehnertz (rechts). Dominik kam das Zugeständnis ganz gelegen - er freute sich über seinen Deal und nahm das Geld gerne entgegen.
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Nicht nur vergoldet, sondern ganz gülden wurde es beim Flohmarktfund von Christiane und Torsten aus Berlin. Wendela Horz erkannte als gelernte Goldschmiedin bei dem Anhänger mit Steinen eine echte Antiquität: "Ihr Schmuck dürfte locker 160 bis 170 Jahre alt sein." Ihre Schätzung lang bei 400 Euro.
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Antiquitätenhändler Thorsden Schlößner (sechster von links) interessierte sich am meisten für den Schmuck und bezahlte am Ende 350 Euro - sehr zur Freude von Verkäuferin Christiane (links): "Ich bin überwältigt."
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Edles stellte auch Christof aus Biblis zum Verkauf: Das Brillantcollier aus den 70er-Jahren war ein Erbstück von "sehr schöner Qualität". 1.500 Euro war sein Wunschpreis. Wendala Horz' stimmte dem zu und nannte 1.300 bis 1.500 Euro.
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Susanne Steigers Augen leuchteten. Sie bekam für 1.300 Euro den Zuschlag.
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Sylvia brachte zwei elegante Kerzenständer mit, die sie im Namen ihrer Tante verkaufen wollte. 400 Euro wollte sie gerne. Colmar Schulte-Goltz schätzte, dass sie aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammten und sogar 700 bis 800 Euro wert seien.
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Mit 500 Euro lag der Preis, den Julian Schmitz-Avila (rechts) für die Kerzenhalter zahlte, zwar deutlich unter dem Expertenpreis. Doch immerhin waren es 100 Euro mehr als ursprünglich gewünscht.
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Zwischen 1963 und 1965 wurde der Elektro-Fernlenk-LKW laut Detlev Kümmel gebaut, den Katharina und Claudia aus Kempten präsentierten. Seinen Schätzungen zufolge war der Laster 250 bis 300 Euro wert.
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Die Händler sahen das anders. Jan Cizek hätte das Spielzeug für 150 Euro genommen. Zu wenig für Katharina (rechts) und Claudia, die ohne Verkauf die Sendung verließen.
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Gar nicht erst in den Händlerraum schaffte es der pensionierte Alfred (rechts). "Wenn du nicht 10.000 Euro dafür bekommst, bringst du es wieder mit", zitierte er seine Frau. Colmar Schulte-Goltz kam bei der Reliefplatte von Johann Baptist Stahl jedoch nur auf 400 bis 500 Euro. Das reichte Alfred nicht.
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