30.01.2025 von SWYRL
Starker Widerhall aus Kunst, Kultur und Unterhaltung: Zahlreiche Prominente haben die gemeinsame Abstimmung der Unionsfraktion unter anderem mit der AfD aufs Schärfste kritisiert. Mit Blick auf Freitag stellen sie deutliche Forderungen.
Am Tag nach einer historischen Debatte im Bundestag kommt starke Kritik am Vorgehen von CDU und CSU auch aus der Gesellschaft. In einem "offenen Brief an Friedrich Merz, die Abgeordneten von Union, FDP und BSW" verurteilen Hunderte Prominente aus Kunst, Kultur, Medien und Unterhaltung den unter anderem mithilfe von AfD-Stimmen verabschiedeten Antrag der Unionsfraktion aufs Schärfste.
Verfasser des Schreibens sind die Schauspieler Luisa-Céline Gaffron und Jonathan Berlin. Sie äußern sich entsetzt über eine, wie sie schreiben, "Zäsur in der deutschen Geschichte".
Am Mittwoch war ein Antrag von CDU und CSU für einen verschärften Kurs in der Migrationspolitik auch mit Stimmen der AfD angenommen worden - ein bislang einmaliger Vorgang in der Geschichte des Bundestags. Die Autoren sorgen sich, "die ohnehin bröckelnde Brandmauer" zur in Teilen rechtsextrem eingestuften Partei könne nun gänzlich eingerissen werden. Und weiter: "Dieser Pakt mit der AfD bedeutetet einen historischen Tabubruch."
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Unterzeichnet haben Luisa Neubaer Daniel Brühl, Joko und Klaas
Unterschrieben haben den offenen Brief zahlreiche prominente Persönlichkeiten, darunter die Moderatoren Ruth Moschner, Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, die Schauspiel-Stars Jella Haase, Annette Frier, Daniel Brühl, Jasna Fritzi Bauer, Birgit Minichmayr und Jürgen Vogel, die Klimaaktivistin Luisa Neubauer sowie die Musiker Sabrina Setlur, Bela B. und Johannes Oerding.
Mit Blick auf eine weitere geplante Abstimmung fordern die Unterzeichner die Abgeordneten von Union, FDP und BSW auf, "von ihren verfassungswidrigen Plänen und jeglicher Art der gemeinsamen Sache mit der AfD umgehend Abstand zu nehmen". Am Freitag bringt die Union den Entwurf des "Zustrombegrenzungsgesetzes" in den Bundestag ein. Anders als der Antrag vom Mittwoch wäre die Verabschiedung bindend. FDP, BSW und AfD haben ihre Zustimmung angekündigt.