Female Agents - Geheimkommando Phoenix - Fr. 05.07. - BR: 22.50 Uhr

Kabale und Hiebe

01.07.2024 von SWYRL/Jens Szameit

Spioninnen zwischen den Fronten: Mit "Female Agents - Geheimkommando Phoenix" wiederholt der BR einen unterhaltsamen, wenn auch eher unzeitgemäßen Action-Film aus den Wirren den Zweiten Weltkriegs.

Die Perspektive eines Filmemachers auf ein Ereignis wie den Zweiten Weltkrieg kann ganz unterschiedlich ausfallen. Unter vielen anderen Möglichkeiten lässt sich aus dem historischen Stoff ein Drama über menschliches Leid fertigen, ein politisch-moralisches Lehrstück oder auch ein abenteuerlustiges Heldenepos. Allen dreien, vor allem aber letzterem Ansatz ist der französische Kriegsfilm "Female Agents - Geheimkommando Phoenix" (2008) verpflichtet. Der von Jean-Paul Salomé aufwendig inszenierte Film lief in Frankreich mit Erfolg. In deutschen Kinos startete der Spionage-Thriller trotz der Besetzung Moritz Bleibtreus als Nazi-Schurke nicht. Im BR Fernsehen sind die "Female Agents" nun erneut in Einsatz.

Im Mai 1944 bereiten die Alliierten die Landung in der Normandie vor, als die streng geheimen Pläne aufzufliegen drohen. Ein britischer Geologe wurde an der französischen Kanalküste verwundet und in ein Lazarett gebracht. Da der findige SS-Offizier Heindrich (Bleibtreu) auf den prekären Fall aufmerksam geworden ist, versuchen die Briten ihren Geheimnisträger schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen. Die Geschwister Louise (Sophie Marceau) und Pierre Desfontaines (Julien Boisselier) - nach England geflüchtete Résistance-Kämpfer - werden mit drei weiteren Exil-Französinnen (Julie Dépardieu, Marie Gillain, Déborah François) zu diesem Zweck ins besetzte Frankreich entsandt.

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Chauvinistischer Grundton und charismatisches Darstellerinnen-Quartett

Klar, "Female Agents" - angelehnt an eine authentische Begebenheit - ist Geschichtskino. Doch Geschichtsbewältigung ist die rasante Kriegsaction nicht unbedingt. Es wird fintiert, geschossen, gefoltert, und Fahrzeuge explodieren. Das ist unterhaltsam und packend, wie man es seit den launigen Klassikern "Spion zwischen den Fronten" (1966) und "Das dreckige Dutzend" (1967) nicht mehr in einem Kriegsfilm gesehen hat.

De leicht chauvinistische Grundton, der solchen Filmen stets zu eigen ist, wird hier von einem charismatischen Darstellerinnen-Quartett aufgefangen, gegen das ihre deutschen Widerparts nicht wirklich ankommen. Volker Bruch ("Der rote Baron") bleibt als Speichel leckender SS-Scherge ziemlich blass. Und Moritz Bleibtreu präsentiert sich für einen diabolischen Gegenspieler zu lieb und harmlos. Höchst solides, wenn auch eher unzeitgemäßes Spannungskino ist "Female Agents" am Ende trotzdem.

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