17.07.2025 von SWYRL/Elisa Eberle
Was bedeutet es als Bürgerliche eine royale Ehe einzugehen? Welche Pflichten und Herausforderungen gehen damit einher? Die dreiteilige Doku "ZDFroyal: Plötzlich Majestät" geht diesen und weiteren Fragen am Beispiel von Mary Donaldson, Mette-Marit Tjessem Høiby, Kate Middleton und Daniel Westling nach.
Es sind vier moderne Märchen mit einem echten Happy End: Trotz ihrer bürgerlichen Herkunft heirateten Mary Donaldson, Mette-Marit Tjessem Høiby, Kate Middleton und Daniel Westling in europäische Königshäuser ein. Welche teils großen Entbehrungen das für sie bedeutete, beleuchtet die dreiteilige Dokumentationsreihe "ZDFroyal: Plötzlich Majestät" von Veronica Iacono, Mike Kenneally und Lisa Wolff. Den ersten Film "Liebe und Geheimnis" sowie den dritten "Kinder und Krisen" zeigt das ZDF am Dienstag, 29. Juli, ab 20.15 Uhr. Der verbindende Mittelteil "Hochzeit und Verwandlung" kann ausschließlich online in der ZDFmediathek gestreamt werden. Dort stehen alle drei Filme am Ausstrahlungstag ab 10 Uhr zum Abruf bereit.
"Liebe hat traditionell keine große Rolle gespielt in den Königshäusern", erklärt die Historikerin Ellie Woodacre von der Universität Winchester im ersten Teil "Liebe und Geheimnis": "Das war im Grunde der unwichtigste Faktor bei royalen Eheschließungen." Vielmehr, so ergänzt die Historikerin Anna Whitelock von der Universität London, sei es früher um Politik, Diplomatie und Allianzen gegangen: "Das beste Mittel, um Bündnisse zwischen Ländern zu festigen, war die Heirat zwischen einem Prinzen und einer Prinzessin." In einer Zeit, in der die Monarchie jedoch zunehmend um ihre Legitimation beim Volk kämpft, scheint die Einheirat von Bürgerlichen zunächst eine gute Strategie zu sein. Dennoch mussten alle vier in der Filmreihe vorgestellten Menschen lange für ihre große Liebe kämpfen.
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Wenn falsche Erwartungen zur Last werden
Das gegenwärtige Königspaar von Dänemark lernte sich im Jahr 2000 während der Olympischen Spiele in Sydney kennen: In einem Pub traf Mary Donaldson Kronprinz Frederik, der sich ihr zunächst als "Fred aus Dänemark" vorstellte. Über vier Jahre entwickelte sich eine Beziehung, ehe das Paar am 14. Mai 2004 in der Kopenhagener Frauenkirche vor den Traualtar schritt. Vor der Hochzeit musste Mary, die als Tochter eines schottischen Paares in Australien geboren wurde, ihre beiden Staatsbügerschaften abgeben und Dänin werden.
Deutlich länger mussten der schwedische Fitnesstrainer Daniel Westling und die englische Millionärstochter Kate Middleton auf den schönsten Tag im Leben warten. Westling lernte die schwedische Kronpinzessin Victoria 2001 kennen. 2010 heiratete das Paar. Kate lief 2011 in den Hafen der Ehe ein. Sie hatte neun Jahre auf einen Antrag von Prinz William gewartet, weshalb sie von der britischen Boulevard-Presse den unschönen Beinamen "Waity Katie" verpasst bekam.
Die Schattenseiten des plötzlichen Lebens in der Öffentlichkeit bekam auch Mette-Marit Tjessem Høiby mehr als einmal zu spüren: Die zukünftige Königin von Norwegen brachte einen Sohn in ihre Ehe mit Kronprinz Haakon von Norwegen mit: "Wenn man sich eine Prinzessin vorstellt, dann ist sie natürlich Jungfrau", beschreibt Ingeborg Senneset, Journalistin der norwegischen Zeitung "Aftenposten" im Film: "Mette-Marit war keine Jungfrau, sie hatte ein Kind. Sie hatte mit Drogen experimentiert, Partys gefeiert, sich den Kopf rasiert. Alles war falsch an ihr, weil die Leute die Vorstellung hatten, dass sich der Prinz eine klassische Disney-Prinzessin aussuchen würde. Hat er aber nicht." Wie es die vier Bürgerlichen trotz aller Vorbehalte letztlich schafften, die Monarchie ein Stück weit zu modernisieren, erzählt der dritte Teil der Filmreihe.