Eddie in "Eddie the Eagle"
Michael Edwards wollte unbedingt Olympionike werden. Blöd nur, dass er von Skispringen wenig Ahnung hatte. Dennoch trat er 1988 bei den Olympischen Winterspielen in Calgary 1988 an - und wurde Letzter. Die Zuschauerherzen konnte er dennoch erobern. 2015 wurde sein Leben mit "Eddie the Eagle - Alles ist möglich" mit Taron Egerton (Bild) verfilmt. Zur Ausstrahlung des Biopics am 18. Februar, 20.15 Uhr auf Kabel Eins, erinnern wir an ihn und weitere liebenswerte Verlierer.
© 2016 Twentieth Century FoxEddie in "Eddie the Eagle - Alles ist möglich"
Als Skispringer war Michael Edwards ein Verlierer. Dennoch war der Sonderling ein Überflieger, der die Herzen des Publikums für sich gewinnen konnte. Dieses Kunststück gelang Jahre später noch einmal - im Kino. Dein Leben wurde 2015 mit Taron Egerton (links) und Hugh Jackman (rechts) mit "Eddie the Eagle - Alles ist möglich" (Bild) Aufsehen erregend verfilmt.
© 20th Century StudiosForrest in "Forrest Gump"
"Dumm ist der, der Dummes tut": Mit Sprüchen wie diesen verzauberte der wohl bekannteste Sonderling der Filmgeschichte 1994 das Publikum. "Forrest Gump" von Regisseur Robert Zemeckis bescherte einem herausragenden Tom Hanks (Bild) seine oscarprämierte Paraderolle als etwas zurückgebliebener Außenseiter - der es im Leben dennoch weit bringt. Auch im Kino ist eben alles möglich.
© Paramount PicturesJim in "American Pie"
Für eine der peinlichsten Szenen des Komödien-Fachs sorgte ein etwas unbeholfener Teenager namens Jim (Jason Biggs) im Highschool-Klassiker "American Pie" von 1999. Stichwort: warmer Apfelkuchen. Mit einem solchen versucht sich der 17-Jährige fortzupfla... äh, fortzubilden. Es gelingt ihm nur mäßig - wie so vieles andere im Filmleben dieses Außenseiters. Das Publikum liebte ihn trotzdem. Oder gerade deswegen?
© UniversalPaul in "Loser - Auch Verlierer haben Glück"
Ein Jahr nach "American Pie" gab Jason Biggs (Bild, links) abermals einen liebenswerten Außenseiter. In "Loser - Auch Verlierer haben Glück" (2000) spielt er das Landei Paul, dem das Studentenleben einiges abfordert. Einziger Lichtblick: Dora (Mena Suvari, rechts). Doch die ist mit einem Professor verbandelt. In Erinnerung blieb vor allem der Soundtrack: Der "Loser"-Song "Teenage Dirtbag" von Wheatus wurde ein weltweiter Hit.
© Columbia TriStar PicturesSeth und Evan in "Superbad"
Der männliche Traum vom weiblichen Geschlecht bietet naturgemäß Loserfilm-Vorlagen par excellence. So auch in der Komödie "Superbad", in der die Freunde Seth (Jonah Hill, Mitte) und Evan (Michael Cera, rechts) unbedingt ihre Jungfräulichkeit verlieren wollen. Mittel der Wahl: Alkohol bei der Abschlussparty! Wer das Außenseiter-Genre kennt, weiß: keine so gute Idee.
© SonyHarry und Lloyd in "Dumm und Dümmer"
Trottel im Doppelpack erfreuen sich ohnehin großer Beliebtheit. Das wohl bekannteste Außenseiter-Duo feierte erst 2014 in "Dumm und Dümmehr" (Bild) ein Comeback. Berühmtheit erlangten die beiden Ober-Loser Harry (Jeff Daniels, rechts) und Lloyd (Jim Carrey) bereits 20 Jahre zuvor mit "Dumm und Dümmer". Der Titel der Chaos-Komödie war Programm - dämlichere Charaktere sah man im Film selten.
© UniversalJay und Silent Bob in "Clerks - Die Ladenhüter"
Abhängen, tanzen, Gras verkaufen - das sind die Hobbys von Jay (Jason Mewes, links) und Silent Bob (Kevin Smith), die 1994 mit "Clerks - Die Ladenhüter" zu Kultfiguren heranreiften. Es folgten ein zweiter Teil ("Clerks 2", 2006) und zahlreiche Gastauftritte des sympathischen ungleichen Paars. Durch die langhaarigen Stoner etablierte sich das Loser-Sein im Indiefilm der 90er-Jahre als etwas Cooles.
© SenatorNapoleon in "Napoleon Dynamite"
Nicht selten begeistert das Independent-Kino mit schrulligen Außenseitern. Einer, der in den vergangenen Jahren häufig gefeiert wurde, ist Napoleon (Jon Heder, Bild). Der Held aus dem schrägen Arthouse-Erfolg "Napoleon Dynamite" (2004) nuschelt beim Reden, schlurft beim Gehen und hat keinerlei Geschmack, wenn es um Klamotten geht. Mit Sicherheit eine der schönsten Loser-Geschichten aller Zeiten - und noch immer ein Geheimtipp.
© ParamountAndrew in "Garden State"
Zum Indie-Darling avancierte auch "Scrubs"-Darsteller Zach Braff, der 2003 mit "Garden State" (Bild) als Regisseur und Hauptdarsteller begeisterte. Mehr noch als der klassische Nerd-Loser ist der (Anti-)Held der Tragikomödie, Andrew (Braff), ein Gescheiterter. Als er nach dem Tod seiner Mutter in die Heimat zurückkehrt, lernt er die ebenfalls liebenswert schrullige Sam (Natalie Portman) kennen. Ein Juwel von einer Loser-Tragikomödie.
© Buena VistaJuno in "Juno"
In Jason Reitmans Indie-Perle "Juno" (2007) spielt Ellen Page (Bild) die liebenswerte Zynikerin Juno, die in der High School nicht erst seit ihrer frühen Schwangerschaft eine Außenseiterin ist. Und der Kindsvater? Der verrät mit seinem Namen Paulie Bleeker und in Gestalt von Loser-Experte Michael Cera, dass auch er ein komischer Kauz ist. Man muss die beiden einfach ins Herz schließen.
© Searchlight PicturesEnid und Rebecca in "Ghost World"
Eine ebenso liebevolle wie ungewöhnliche Teenie-Komödie verbirgt sich hinter "Ghost World" (2001). Die noch blutjunge Scarlett Johansson (links) spielt Rebecca, beste Freundin von Enid (Thora Birch, rechts). Die satirische Comic-Verfilmung erzählt von den schwierigen Beziehungen der Mädchen - zueinander, zu ihren ebenfalls wenig angesehenen Zeitgenossen und ihren Eltern.
© AdvancedVincent in "Vincent will Meer"
Der an Tourette erkrankte Vincent (Florian David Fitz, links) türmt in "Vincent will Meer" mit der magersüchtigen Marie (Karoline Herfurth, rechts) und dem Zwangsneurotiker Alexander aus dem Heim, um ans Meer zu fahren. Die ernsthafte, ganz und gar nicht alberne Darstellung Gehandicapter und ihre Gefühlen und Sorgen wird zu einem Plädoyer für mehr Menschlichkeit.
© ConstantinOliver in "Submarine"
Manchmal stellt sich Oliver Tate (Craig Roberts, Bild) vor, was die Leute sagen würden, wenn er tot wäre: Er sieht seine Eltern, die eine bewegende Pressekonferenz abhalten oder Mitschülerinnen, die ihm ihre Liebe gestehen. Dem Publikum bleibt kaum eine Chance: Er muss diesen verschrobenen Jungen mit der bescheuerten Frisur in Richard Ayoades virtuoser Tragikomödie "Submarine" (2010) einfach ins Herz schließen.
© Kool FilmFamilie Hoover in "Little Miss Sunshine"
Der Vater scheitert als Motivationstrainer, die Mutter ist ein Nervenbündel, der Sohn spricht kein Wort, der Opa ist drogensüchtig und der Onkel selbstmordgefährdet: Was für eine ungewöhnliche Menschenmenge hat "Little Miss Sunshine" doch versammelt. Und mittendrin: die kleine Olive (Abigail Breslin, Bild), etwas pummelig, etwas laut und auf der Nase eine dicke Nickelbrille. Die Tragikomödie verzauberte 2007 Zuschauer und Kritiker gleichermaßen.
© FoxCharlie in "Vielleicht lieber morgen"
Zugegeben: Charlie aus der Buchvorlage zu "Vielleicht lieber morgen" ist etwas nerdiger als Mädchenschwarm Logan Lerman (Bild). Der US-Schauspieler kommt dem Sonderling dennoch sehr nahe: diesem reflektiert beobachtenden Briefschreiber, der seine traumatische Vergangenheit gut zu verdrängen weiß, so einiges hinnimmt und von einer ganz großen Portion Leben erwischt wird.
© Capelight