Nord Nord Mord - Sievers und der verlorene Hund - Mo. 20.01. - ZDF: 20.15 Uhr

Menschen und Tiere auf Sylt

15.01.2025 von SWYRL/Eric Leimann

In "Nord Nord Mord - Sievers und der verlorene Hund" erweist sich Kommissar Sievers (Peter Heinrich Brix) als achtsamer Tierfreund, der seine Leidenschaft - wie immer - nur sparsam kommentiert. Auf Sylt werden Hunde vermisst, während ein Kriminalschriftsteller mit Pfeil und Bogen erlegt wurde.

Wahrscheinlich liegt das Erfolgsrezept des ZDF-Quoten-Giganten "Nord Nord Mord" in einer Dreier-Mischung aus sympathischen Ermittlern, traumhaft schönen Sylt-Bildern und der leichten, aber keineswegs dummen Erzählweise begründet. Während sich die Kriminalfälle bisweilen auf Panzerknacker-Niveau zu bewegen scheinen, was die Trotteligkeit der scheinbar Bösen betrifft, gibt es am Ende meist doch noch einen interessanten Twist, auf den man auch im neuen Film "Nord Nord Mord - Sievers und der verlorene Hund" gespannt sein darf. Hinzukommen die Frotzeleien zwischen Chefermittler Sievers (Peter Heinrich Brix) sowie seinen Mitarbeitenden Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk) und Ina Behrendsen (Julia Brendler), auf die "Nord Nord Mord"-Fans auch diesmal nicht verzichten müssen.

Der Plot fängt eher harmlos an: Auf Sylt werden zwei Hunde vermisst, und die Kommissare sind etwas genervt von der Tatsache, dass diese "Fälle" von den Besitzern an sie herangetragen werden. Doch dann gibt es tatsächlich einen Toten: In der Nähe eines Leuchtturms wird Kriminalschriftsteller Leif Conradi tot aufgefunden.

Im Rücken des Bestsellerautors steckt ein Pfeil. In der Jackentasche des als schwierig geltenden Einzelgängers findet sich ein hoher Geldbetrag - sowie eine Hundeleine. Vom Vierbeiner Conradis fehlt jede Spur. Polizist Schneider (Stephan A. Tölle) findet heraus, dass der Tote Bogenschütze war. Auf der Sylter Bogenschießanlage treffen auch die besten Schützen der Insel meist ins Schwarze: der verschuldete Landschaftsgärtner Ingwer Frantzen (Peter Sikorski) und der Betreiber der Anlage, Anselm Kreisrund (Johannes Klaußner). Da der Schuss auf Conradi mit einem Spezialpfeil und mit hoher Kunstfertigkeit wohl vom Leuchtturm abgegeben wurde, sind beide verdächtig. Derweil kann Schneider vermelden, dass die entlaufenen Hunde wieder bei ihren Besitzern sind. Irgendetwas rund um die besorgten Tierfreunde scheint trotzdem nicht zu stimmen. Verschweigen sie etwas?

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Ein Rauhaardackel, der tatsächlich Pfiffi heißt

Während der Vorgänger-Film "Nord Nord Mord - Sievers und das Geisterhaus" im Dezember sanft mit Gruselfilm-Klischees spielte, sind es diesmal Tiergeschichten, die etwas über die Menschen Sylts verraten: Da ist das wohlhabende Paar Inge Westphal (Johanna Christine Gehlen) und ihr Mann Helmut (Ole Schloßhauer), das auf Sievers Bemerkung: "Das letzte Kind hat Fell" zum vermissten Vierbeiner der besorgten Hundemutter die subtil enttäuschte Antwort erhält: "Wir haben keine Kinder". Manchmal erzählt ein kurzer Seitenblick auf den Ehemann mehr als ein ganzer Handlungsstrang. Schön ist auch jene Drehbuchidee, dass Fahrradfahrer Sievers eines Morgens eine Kröte auf seinem Fahrradsattel vor der Haustür findet. Anstatt das Tier zu entfernen, schraubt der wortkarge Kommissar lieber den gesamten Sattel ab - und fährt fortan stehend über die Insel. Man muss im Rahmen der Achtsamkeit eben Prioritäten setzen.

Natürlich gibt es im Film humoristische Seitenhiebe in Richtung übertriebener Tierliebe. Cleo von Clawitz (Anke Sevenich) betreibt auf der Luxusinsel eine Edelboutique für Hundebedarf. Als die Ermittler dort Dinge herausfinden wollen, ohne sich als Polizisten zu outen, muss etwas im Laden gekauft werden. Die Preise sind allerdings gepfeffert. "Nehmen Sie doch das Wurstwasser", hilft die Inhaberin, "das kostet nur 8,50 Euro die Flasche". Später erlebt man noch einen Rauhaardackel, der tatsächlich Pfiffi heißt, und einen treuen Australian Shepherd, der sich als Begleiter des toten Schriftstellers entpuppt. Als die Ermittler schließlich einen Zusammenhang zwischen den Hundefällen sowie dem Pfeil-und-Bogen-Tot erkennen, wird es vor allem für Ina gefährlich.

Der tiefe Hunorgraben zwischen Feldmann und Co.

Die Drehbuchautoren Katja Töner und Berno Kürten (auch Regie) beginnen den mittlerweile 25. Film der Reihe mit einem tiefen Humorgraben zwischen Feldmann und seiner ewig angebeteten Ina sowie dem gemeinsamen Chef Sievers. Feldmann versucht mal wieder "cool" zu sein - und ein paar Sprüche rauszuhauen, die ihm aber von den Kollegen eher negativ "humorgespiegelt" werden. In dieser Anfangsviertelstunde zeigt die Reihe mal wieder, wie subtiler Dialogwitz und leichte Erzählweisen auch im deutschen Erfolgsfernsehen zusammenkommen können. Dass sich der Kriminalfall samt extra-tumber Antagonisten (Vincent Krüger, Patrick von Blume) wahlweise "over the top" oder auf "Fünf Freunde"-Verbrecher-Niveau bewegt, gehört ebenfalls zum Charakter der Reihe, in welcher der ein oder andere Erzählstrang gern mal überexplizit gezeichnet wird. Doch, Vorsicht! Am Ende gibt es mal wieder einen Twist, der gar nicht so läppisch ist, wie es die Tier- und Humorgeschichten in den 70 bis 80 Minuten zuvor vermuten lassen.

Die nächsten "Nord Nord Mord"- Geschichten sind übrigens längst in Vorbereitung: Vier weitere Filme mit Sievers und Co. sind bereits vom ZDF bestätigt.

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