Was habt ihr da gemacht?
Für viele ist es eine große Ehre, wenn das eigene geschriebene Werk verfilmt und auf der großen Leinwand präsentiert wird. Und doch kommt es immer wieder vor, dass Autorinnen und Autoren mit dem Ergebnis so gar nicht zufrieden sind - wie etwa bei "Rehragout-Rendezvous (TV-Ausstrahlung: Samstag, 18. Januar, 20.15 Uhr, im BR) ...
© Constantin Film Verleih/Bernd SchullerRehragout-Rendezvous
Eigentlich mochte Bestsellerautorin Rita Falk die Verfilmungen ihrer Eberhofer-Romane. Bis 2023 "Rehragout-Rendezvous" herauskam: "Ich finde das Drehbuch unglaublich platt, trashig, stellenweise sogar ordinär", sagte Falk damals gegenüber dem "Spiegel". Sie habe viele Tränen deswegen vergossen, so die Autorin. Inzwischen hat sich Falk wieder mit den Produzenten versöhnt: Ab Herbst 2025 wird "Steckerlfischfiasko" verfilmt.
© ARD Degeto/BR/Constantin Film Verleih GmbH/Bernd SchullerUhrwerk Orange
Autor Anthony Burgess zweifelte nach Stanley Kubricks Verfilmung von "Uhrwerk Orange" nicht nur an der Adaption, sondern an seiner eigenen Romanvorlage. Die Glorifizierung von Gewalt im Film entsprach nicht seiner Intention im Buch. Im Nachhinein bereute er gar, das Buch jemals geschrieben zu haben.
© FilmPublicityArchive/United Archives via Getty ImagesShining
Regisseur Stanley Kubrick erzürnte auch einen weiteren Autoren: Stephen King. Denn der fand, dass der Regisseur die von Jack Nicholson gespielte Hauptfigur in "The Shining" von Anfang an als zu verrückt darstellte. In seinem Roman gehe das Böse vom Hotel aus, nicht von den Charakteren selbst.
© Warner Bros.Einer flog über das Kuckucksnest
Schon früher spielte Jack Nicholson die Hauptrolle in einem Film, den dessen Autor gar nicht mochte: "Einer flog über das Kuckucksnest" nach der Vorlage von Ken Kesey. Im Buch wird die Geschichte aus der Perspektive von "Chief" Bromden erzählt, im Film aus der von Randle McMurphy. Gesehen hat Kesey den fertigen Film nie, dafür zog er gegen die Filmemacher vor Gericht.
© ZDF / Fantasy Prod.Das Boot
Wolfgang Petersen inszenierte mit "Das Boot" einen der größten internationalen Erfolge der deutschen Filmgeschichte. Dem Autor der Romanvorlage Lothar-Günther Buchheim war der Film jedoch nicht authentisch genug. Über das Ergebnis, das mehr auf filmreife Theatralik statt militärischer Disziplin setzte, sei er sogar "tief deprimiert" gewesen.
© WDR / DegetoDie unendliche Geschichte
Reine Geldmacherei unterstellte Michael Ende den Produzenten von "Die unendliche Geschichte", einem weiteren Film von Wolfgang Petersen. Sie hätten seinen Fantasy-Roman einfach nicht verstanden und machten daraus ein "gigantisches Melodram aus Kitsch, Kommerz, Plüsch und Plastik". Aus den Filmcredits ließ er seinen Namen streichen. Ein Prozess, die Produktion zu stoppen, schlug jedoch fehl.
© Highlight / ConstantinInterview mit einem Vampir
Tom Cruise (links) und Brad Pitt füllten als Blutsauger in "Interview mit einem Vampir" 1994 die Kinosäle. Von der Besetzung der beiden Hollywood-Schönlinge war Autorin Anne Rice anfangs jedoch gar nicht angetan, vor allem Tom Cruise als Lestat fand sie "bizarr". Dessen akzeptable Performance konnte sie am Ende jedoch besänftigen.
© Warner Bros. Entertainment Inc.Königin der Verdammten
Im Nachhinein sah Anne Rice "Interview mit einem Vampir" noch als die gelungenste Verfilmung ihrer Werke. Denn noch viel schlimmer fand sie "Königin der Verdammten" aus dem Jahr 2002. Das Einzige, was die Verfilmung noch mit ihrem Buch zu tun hatte, waren die Namen der Figuren.
© Village Roadshow PicturesForrest Gump
Im Kino sowie bei den Oscars galt "Forrest Gump" 1994 als voller Erfolg. Autor Winston Groom bemängelte jedoch, dass die Sprache seiner Figuren verfälscht und große Teile der Handlung gestrichen wurden. Auch finanziell fühlte er sich übergangen, denn vom kommerziellen Erfolg bekam er nichts ab.
© Paramount PicturesMary Poppins
"Ich weinte, als ich es sah", soll P. L. Travers gesagt haben, als sie die Disney-Verfilmung ihres Romans "Mary Poppins" zu sehen bekam. Jedoch nicht vor Freude. Denn statt geheimnisvoll wie in ihrem Buch wurde die Hauptfigur, gespielt von Julie Andrews, als schönes Mädchen dargestellt. So hatte sich Travers das nicht ausgedacht, deshalb verweigerte sie jede weitere Zusammenarbeit mit Disney.
© DisneyAmerican Psycho
Während Mary Harrons Verfilmung von "American Psycho" keinen Zweifel daran lässt, dass Christian Bale als New Yorker Investmentbanker Patrick Bateman brutale Morde begeht, überlässt Bret Easton Ellis in seinem Roman vieles der Fantasie und Interpretation. Diese Zweideutigkeit fehlte ihm eindeutig an der Filmversion.
© teleschau / ArchivCharlie und die Schokoladenfabrik
Dass sich in der Verfilmung von "Charlie und die Schokoladenfabrik" aus dem Jahr 1971 zu viel um Willy Wonka, gespielt von Gene Wilder, drehte, ging Roald Dahl gehörig gegen den Strich - schließlich heißt die Hauptfigur in seinem Roman Charlie. Auch die Umpa Lumpas in der Filmversion von David Seltzer entsprachen nicht seiner Vorstellung.
© Warner Bros.Die Katze auf dem heißen Blechdach
In seinem Drama "Die Katze auf dem heißen Blechdach" thematisierte Tennessee Williams Homosexualität. Die wurde in den 1950er-Jahren jedoch noch zensiert, als die Verfilmung mit Paul Newman und Elizabeth Taylor in die Kinos kam. Dementsprechend wurde die gesamte Geschichte verfälscht und zu hetero dargestellt, und das gefiel Williams gar nicht.
© Warner Bros.Frühstück bei Tiffany
In "Frühstück bei Tiffany" verzauberte Audrey Hepburn weltweit das Kinopublikum. Dabei hätte sie die Hauptrolle der Holly Golightly gar nicht spielen sollen. Autor Truman Capote ging davon aus, dass Marilyn Monroe dafür besetzt werden würde - und fühlte sich vom Filmstudio verraten. Hepburn hielt er für eine glatte Fehlbesetzung.
© CBS via Getty ImagesPercy Jackson
Gar nicht erst angeschaut hat auch Rick Riordan die Verfilmungen seiner "Percy Jackson"-Bücher. Schon beim Lesen der Drehbücher stellte er mit Entsetzen fest, dass die Verfasser sein literarisches Werk "durch den Fleischwolf gedreht" hatten.
© 20th Century Fox Film Corporation.Sahara
Dass "Sahara" mit Matthew McConaughey und Penélope Cruz 2005 an den Kinokassen floppte, wunderte Clive Cussler nicht. Der Fehler stand für ihn fest: Ihm als Autor der Dirk-Pitt-Reihe sei - anders als vorab vereinbart - zu wenig Kontrolle über das Drehbuch gegeben worden. Vor Gericht warf er den Produzenten deshalb Vertragsbruch vor.
© ParamountIch weiß, was du letzten Sommer getan hast
Dass aus ihrem Roman "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" aus dem Jahr 1973 rund 25 Jahre später ein Teenie-Slasher gemacht wurde, fand Lois Duncan alles andere als witzig. Denn ihre eigene Tochter Kaitlyn wurde 1989 mit 18 Jahren ermordet in ihrem Auto gefunden.
© Columbia TriStar PicturesWatchmen
Mindestens genauso schrecklich fand Alan Moore die Adaption von "Watchmen". Was ihn an den ganzen Comic-Verfilmungen besonders nervte: dass heutzutage viele Menschen Comics mit Superhelden-Filmen gleichsetzen. Das veranlasste ihn sogar dazu, keine weiteren Comics mehr zu veröffentlichen.
© ParamountV wie Vendetta
Comicautor Alan Moore distanzierte sich ebenfalls von der Filmadaption von "V wie Vendetta". "Ich habe das Drehbuch gelesen. Es ist Müll", äußerte er seine ablehnende Haltung. Deshalb ließ er auch seinen Namen aus den Filmcredits streichen.
© WarnerI Am Legend
Die Buchvorlage "I Am Legend" von Richard Matheson ging seiner Meinung nach gleich dreimal in die Hose. In "The Last Man on Earth" von 1964 hielt er Vincent Price für eine Fehlbesetzung, "Der Omega-Mann" von 1971 mit Charlton Heston hatte nichts mehr mit seinem Buch zu tun, "I Am Legend" (Bild) von 2007 mit Will Smith veränderte das Ende komplett.
© Village Roadshow PicturesMiss Marple
Margaret Rutherford wurde als Miss Marple weltberühmt. Doch Agatha Christie hielt ihre Darstellung der Hobby-Detektivin für viel zu komödiantisch. Neben Filmen wie "Der Wachsblumenstrauß" konnte Christie auch allen anderen Adaptionen ihrer Krimis nichts abgewinnen.
© ARD / HR / Degeto