Weich wie Wolle
Sie möchten Ihren Lieblingspullover aus Wolle gegen nichts tauschen? Verständlich - Wolle ist einfach unschlagbar weich, warm und schön. Kein industriell gefertigtes Textil kann mit dem Naturprodukt mithalten. Wenn ums Waschen geht, ist Wolle jedoch anspruchsvoll. Mit unseren Tipps geht aber nichts schief beim Wollewaschen, und Ihre Lieblingsteile bleiben flauschig-weich.
© iStock/Liudmila ChernetskaSpezielle Waschprogramme
Nicht umsonst gibt es spezielle Waschprogramme für Wolle. Auch Feinwaschprogramme kommen infrage, wenn Ihre Kleidungsstücke aus Wolle einen Waschgang nötig haben. Doch solche Waschprogramme nehmen Ihnen nicht alles ab. Um Ihren Lieblingstextilien aus Wolle ein langes Leben zu schenken, ist etwas Know-how erforderlich.
© iStock/PIKSELLüften anstatt Waschen
Bevor Sie Klamotten aus Wolle waschen, sollten Sie sich immer fragen: Ist das wirklich nötig? Wolle hat selbstreinigende Eigenschaften. Oft genügt es, sie über Nacht draußen auszulüften, wenn keine deutlichen Flecken darauf zu sehen sind. Als Faustregel sagt man, dass es genügt, sie nach jedem vierten Tragen zu waschen.
© iStock/Kristen PrahlPflegehinweise beachten
Der Woll- oder Feinwaschgang ist nicht für jedes Teil aus Wolle geeignet. Manche Kleidungsstücke müssen noch schonender behandelt werden als es bei diesen Waschgängen der Fall ist. Dann ist Handwäsche angesagt (was beim Vorhandensein des entsprechenden Waschgangs auch maschinell möglich ist). Achten Sie auf alle Fälle auf die Pflegehinweise auf dem Etikett des Kleidungsstückes.
© iStock/Olga AnourinaSo geht Handwäsche
Wenn Ihr Kleidungsstück aus Wolle nur von Hand gewaschen werden darf, sollten Sie dabei einiges beachten: Das Wasser darf auf keinen Fall wärmer als 30 Grad sein. Verzichten Sie außerdem auf starkes Rubbeln, Reiben, Kneten oder Auswringen. Sonst laufen die Textilien Gefahr zu verfilzen und verlieren an Weichheit und Form.
© iStock/Iuliia MikhalitskaiaVor dem Waschgang
Wenn Ihr Kleidungsstück aus Wolle in die Waschmaschine darf, drehen Sie es vorher am besten auf links und schließen Sie alle Reißverschlüsse daran, um unnötige Reibung zu vermeiden. Sie können helle mit hellen und dunkle mit dunklen Teilen zusammen waschen. Machen Sie die Waschmaschine höchstens bis zu einem Viertel voll, um auch so zu viel Reibung zwischen den Kleidungsstücken entgegenzuwirken.
© iStock7Damian LugowskiSchonend schleudern
Kontrollieren Sie die Umdrehungszahl pro Minute beim Schleudern, die bei Ihrer Waschmaschine beim Woll-, Fein- oder Handwaschgang voreingestellt ist. Sie sollte nicht höher als 600 bis 800 Umdrehungen betragen. Ist sie höher, so ändern Sie die Einstellung manuell. Denn auch hohe Umdrehungszahlen beim Schleudern sorgen für zu viel Reibung, welche die Schutzschicht der Wolle angreift und sie rau macht.
© iStock/brizmakerNiemals heiß waschen
Generell sollte Wolle nie wärmer als bei 30 Grad gewaschen werden, egal ob in der Maschine oder per Hand. Wenn die für Wolle geeigneten Waschgänge also eine Temperaturvoreinstellung haben, die über 30 Grad hinaus geht, sollten Sie diese ändern. Denn bei höheren Temperaturen riskieren sie, dass sich die Kleidung verformt, schrumpft oder verfilzt.
© iStock/brizmakerKeine herkömmlichen Waschmittel
Color- oder Vollwaschmittel haben an Wolle nichts verloren. Die darin enthaltenen Enzyme greifen die Wollfasern an und zerstören deren natürliche Eigenschaften. Dasselbe gilt für Weichspüler, welcher bei Wolle genau das Gegenteil von dem bewirkt, was sein Name vermuten ließe: Er macht Wolle keineswegs weich, sondern raut sie auf.
© iStock/VLGSpezielles Wollwaschmittel
Natürlich hat die Industrie auch für Wollwäsche die passenden Mittel entwickelt: Es gibt spezielles Wollwaschmittel, das besonders faserschonend ist und sowohl für Maschinen- als auch für Handwäsche genutzt werden kann. Wenn Sie Ihren Lieblingsteilen aus Wolle ab und zu eine Extraportion Pflege gönnen möchten, können Sie zusätzlich eine Wollspülung verwenden.
© iStock/White Bear StudioRichtig trocknen
Wenn Sie es nun geschafft haben, Ihre Kleidungsstücke aus Wolle richtig zu waschen, wäre es ärgerlich, wenn Sie diese anschließend falsch trockneten. Auch hier verlangt die Wolle nach einer speziellen Behandlung: Am besten rollen Sie die nassen Teile zuerst in ein Handtuch ein und drücken die Nässe sanft heraus. Danach legen Sie das Textil auf ein Handtuch auf einem Wäscheständer.
© iStock/Victor GolmerGeduld beim Trocknen
Auch wenn Sie es gar nicht erwarten können, das kuschelweiche Ergebnis Ihrer Wäsche wieder am Körper zu spüren, sollten Sie sich in Geduld üben. Denn genauso wie das Waschen sollte auch das Trocknen schonend und langsam erfolgen. Natürlich ist Wolle für den Trockner tabu. Doch auch das Trocknen auf der Heizung oder in der prallen Sonne ist keine gute Idee. Darunter würde die Weichheit und Form der Wolle leiden.
© iStock/ArticoWolle ist nicht gleich Wolle
Wolle ist nicht gleich Wolle. Anspruchsvoll sind zwar die meisten Wollarten beim Waschen, dennoch gibt es Unterschiede bei den Pflegeansprüchen von Merino-, Schaf-, Alpaka- oder Kaschmirwolle. Auch in Aussehen, Haptik und Preis variieren die verschiedenen Wollarten. Daher sollten Sie bei der Reinigung die verschiedenen Bedürfnisse unterschiedlicher Wollarten beachten.
© iStock/ZaikinaWolle vom Schaf
Schafwolle sollten Sie, wenn überhaupt, nur äußerst selten nass waschen. Denn Schafwolle ist besonders selbstreinigend, sowohl was Gerüche betrifft als auch Schmutz. Ist Schafwolle nicht zu grob verschmutzt, reicht es häufig, diese nur zu lüften. Wenn doch mal eine Nasswäsche nötig wird, geben Sie das Kleidungsstück am besten in die Reinigung.
© iStock/Fotofreak75Merinowolle
Merinowolle ist im Vergleich zu anderen Wollarten relativ pflegeleicht. Sie können Sie sogar bis zu 40 Grad warm und mit Vollwaschmittel waschen. Außer ihrer Pflegeleichtigkeit hat Merinowolle aber auch noch viele andere nützliche Eigenschaften: Sie wärmt, kühlt, ist weich, kratzt nicht, ist leicht, behält in der Regel ihre Form.
© iStock/V_SotAlpakawolle
Alpakas stammen aus den südamerikanischen Anden. Die Tiere sehen nicht nur niedlich aus, sondern sind auch ein geschätzter Wolllieferant. Die Fasern der Alpakawolle sind sehr fein, lang und glänzend. Alpakawolle ist fast genauso selbstreinigend wie Schafwolle. Wenn Sie Textilien aus Alpkawolle dennoch hin und wieder waschen möchten, dann am besten in lauwarmen Wasser.
© Sstock/fotymaKaschmirwolle
Kaschmirwolle ist ein besonders edles Produkt. Sie stammt von der Kaschmirziege aus den Hochebenen Süd- und Zentralasiens. Gewonnen wird sie aus dem Unterfell der Tiere, aus dem sie mühsam ausgekämmt werden muss. Sie ist sehr rar und dementsprechend teuer. Für Kaschmirwolle gelten die gleichen Regeln wie für das Waschen von Wolle: nur lauwarm, schonend, eher nicht zu oft und nur in einer gering gefüllten Waschmaschine.
© iStock/ImPerfectLazybonesAlleskönner aus der Natur
Wenn Sie die Ansprüche Ihrer Kleidungsstücke aus Wolle erst einmal kennen, ist es gar nicht mehr so schwierig, ihnen gerecht zu werden. Mit ihren selbstreinigenden Eigenschaften machen es einem die kuscheligen Teile ja eigentlich sogar recht leicht. Fest steht: Wolle ist den Aufwand auf jeden Fall wert. Denn das Naturprodukt ist nicht nur weich und schön, sondern zugleich auch multifunktional.
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