Jack Ncholson
Auf Jack Nicholson trifft die Bezeichnung Hollywood-Legende zu wie auf kaum einen anderen. Heute ist es ruhiger um den Oscar-Preisträger geworden, immerhin ist er schon stolze 87 Jahre alt. Eine seiner letzten Rollen spielte er unter Martin Scorsese in dem Mafia-Thriller "Departed - Unter Feinden", der am Freitag, 7. Februar, um 22.40 Uhr auf Arte läuft. Die Galerie zeigt die wichtigsten Stationen in der Karriere des Ausnahmeschauspielers.
© Pascal Le SegretainAller Anfang ist schwer
Auch Legenden fangen klein an: In den 60er-Jahren war Nicholson zunächst in B-Movies und zweitklassigen Western (Bild, Poster zu "Ride in the Whirlwind") zu sehen. Und seine erste große Rolle verdankte er - erstaunlicherweise - nicht seinen Schauspielqualitäten ...
© Hulton Archive / Getty ImagesDurchbruch mit "Easy Rider"
Sein Drehbuch zu "The Trip" (1967) ließ dessen Hauptdarsteller Peter Fonda und Dennis Hopper aufhorchen. Als die Rolle des alkoholsüchtigen Anwalts George in "Easy Rider" (1969) frei wurde, setzten sich die beiden Stars für Nicholson als Ersatz ein. Mit Erfolg: Der Nachwuchsstar erhielt seine erste Oscar-Nominierung.
© SonyDer geborene Antiheld
Hollywood brauchte damals junge Rebellen - und Nicholson nahm sich dieser Rolle gerne an. Als Charmeur, der auf gesellschaftliche Konventionen pfeift und kein Geheimnis aus seinem Alkohol- und Drogenkonsum macht, pflegte er (Bild mit Schauspielerin Dyan Cannon) das Image eines Antihelden und wurde zur Galionsfigur des New-Hollywood-Kinos.
© Bill Holz / Hulton Archive / Getty ImagesKein Oscar ohne Jack
Bei den Academy Awards gehörte er nach "Easy Rider" zu den Stammgästen: Kaum ein Jahr verging, in dem Nicholson nicht unter den Nominierten war. Für seine erste Auszeichnung im fünften Anlauf musste er sich erst ins Irrenhaus sperren lassen: Mit "Einer flog über das Kuckucksnest" (1975) gewann er den Oscar - und wurde zu Hollywoods beliebtestem Irren ...
© ZDF / Fantasy Prod."The Shining"
Eine der besten, sicher aber die irrste Schauspielleistung seiner Karriere: Seine angsteinflößende Darstellung des Familienvaters und Schriftstellers Jack in der Stephen-King-Verfilmung "Shining" (1980), in der er seinen Liebsten mit einer Axt an den Kragen will.
© Warner Brothers/Getty ImagesJoker vs Batman
Ebenfalls irre (gut): Nicholsons Interpretation des Jokers in Tim Burtons "Batman", in dem er Michael Keaton das Superhelden-Leben schwer machte.
© TNT FilmWieder ein Psycho
Dieser "Irre" hingegen machte sich selbst das Leben schwer: Für seine zur Perfektion gebrachte Darstellung des von Zwangsstörungen geplagten Misanthropen Melvin Udall in "Besser geht's nicht" (1997) sahnte Jack Nicholson wieder einen Oscar ab. Es war sein dritter. Hollywood hat eben ein Herz für Psychotiker ...
© Columbia PicturesVier Frauen, fünf Kinder
Das haben aber auch die Frauen: Obwohl kein Hollywood-Schönling, konnte Nicholson sich nie über mangelndes Interesse der Damenwelt beschweren. Verheiratet war er zwar nur ein Mal, mit Sandra Knight von 1962 bis 1968. Dennoch hat er fünf Kinder von vier verschiedenen Frauen - und hatte noch wesentlich mehr Affären.
© Keystone / Getty ImagesVier Mal am Tag
Laut eigener Aussage hatte der Womanizer in seinen wilden Zeiten mit vier Frauen pro Tag Sex. Weit über 2.000 Damen will er in seinem Leben beglückt haben. Inzwischen sind ihm seine früheren Eskapaden jedoch eher peinlich.
© Gareth Cattermole / Getty ImagesOn und Off
In Anjelica Huston (Bild, Mitte) fand der unangepasste Draufgänger eine Frau, die ihn verstand. 1973 wurden die beiden ein Paar. Mit der Treue nahm es Nicholson jedoch nicht so genau, weshalb die Beziehung nach vielen Höhen und Tiefen 1990 in die Brüche ging. Der Grund war natürlich eine andere Frau ...
© Liaison / Getty ImagesGenug ist genug
Denn damals erwartete Rebecca Broussard (Bild) ein Kind von Nicholson - das brachte für Anjelica Huston das Fass zum Überlaufen. Doch schon zuvor sorgte der umtriebige Schauspieler für Aufsehen durch zahlreiche (angebliche) Affären am Set ...
© Brenda Chase / Online USA, Inc. / Getty ImagesNur ein Drink
Etwa bei "Chinatown" (1974): Zwischen dem Privatdetektiv Jake, den Autor Robert Towne Nicholson auf den Leib schrieb, und seiner Auftraggeberin Evelyn (Faye Dunaway) knisterte es gewaltig. Die beiden Hauptdarsteller verabredeten sich auch nach Drehschluss - angeblich aber nur, um Margaritas zu trinken.
© Paramount PicturesEchte Liebe?
Auch eine Sexszene in "Wenn der Postmann zweimal klingelt" (1981) sorgte für einen Skandal: Angeblich sollen Jack Nicholson und Jessica Lange ihre körperliche Liebe vor der Kamera nicht gespielt haben.
© Warner Bros.Wenn zwei sich streiten
Zwischen gleich zwei Frauen stand Nicholson in "Zeit der Zärtlichkeit" (1983) - allerdings nur im Film. Während Shirley MacLaine und Debra Winger ihren Mutter-Tochter-Konflikt austrugen, heimste er erneut einen Oscar als bester Nebendarsteller ein.
© Paramount PicturesWachhund am Set?
Auch Kathleen Turner erlag Jack Nicholsons Charme nur auf der Leinwand. Vielleicht auch deshalb, weil neben den beiden im Mafiafilm "Die Ehre der Prizzis" (1985) auch Anjelica Huston mitspielte, die für ihre Rolle mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
© 20th Century FoxDie Letzte?
Sie war nach Huston und Broussard die letzte (öffentliche) Beziehung: 1999 war die wesentlich jüngere Lara Flynn Boyle die Frau an seiner Seite. Die Beziehung hielt nur ein Jahr. Seitdem lässt es der alternde Casanova ruhiger angehen.
© Kevin Winter / Getty ImagesNur noch vor der Kamera
Amouröse Abenteuer gibt es für Nicholson nur noch vor der Kamera - allerdings viel gesitteter als früher. In "Was das Herz begehrt" (2003) entdeckte er seine Liebe zu Diane Keaton (rechts, mit Amanda Peet). Privat sind die beiden seit Jahren gut befreundet.
© Sean Gallup / Getty ImagesEin guter Freund
Mit Marlon Brando verband Jack Nicholson ebenfalls eine langjährige Freundschaft. Die beiden wohnten nebeneinander am Mulholland Drive und waren in "Duell am Missouri" (1976) als Westernhelden zu sehen. Ein Genre, das Nicholson niemals losließ ...
© ARDGalgenhumor
Die Westernkomödie "Der Galgenstrick" (1978) war Jack Nicholsons (Bild mit Mary Steenburgen) zweite Regiearbeit - und genießt heute Kultstatus ...
© ParamountRegie-Versuche
Für "Die Spur führt zurück - The Two Jakes" (1990) wagte sich Nicholson bislang zum letzten Mal hinter die Kamera - vielleicht auch weil die "Chinatown"-Fortsetzung trotz Starbesetzung floppte. Als Schauspieler begeisterte Nicholson aber mit einem vielseitigen Spätwerk ...
© Liaison / Getty ImagesWer verträgt die Wahrheit?
Tom Cruise hatte in "Eine Frage der Ehre" (1992) keine Angst vor der Hollywood-Legende. Dabei gab sich der Meister des diabolischen Wutausbruchs alle Mühe. Sie wissen schon: "Sie können die Wahrheit doch gar nicht vertragen." Für seine Leistung im Gerichtsdrama erhielt Nicholson seine zehnte Oscar-Nominierung.
© Liaison / Getty ImagesDas Tier im Manne
Zum Tier wurde Jack in "Wolf - Das Tier im Manne" (1994) und nutzte die Gelegenheit, seine animalische Seite nach außen zu kehren. An seiner Seite spielte Michelle Pfeiffer, die er bereits in "Die Hexen von Eastwick" (1987) verführt hatte.
© Columbia TriStarRentner in Not
Sein Womanizer-Image hat der Star inzwischen längst hinter sich gelassen. In seinen Filmrollen hat sich Nicholson damit abgefunden, zur Seniorenliga zu zählen. In "About Schmidt" (2002) muss er als Rentner nach dem Tod der Frau selbst im Alltag zurechtkommen und wagt sich auf eine abenteuerliche Reise mit dem Wohnmobil.
© New Line CinemaVom Psycho zum Therapeuten
"Die Wutprobe" (2003) vereinte ihn mit dem Komödien-Star Adam Sandler, wodurch Jack Nicholson auch dem jüngeren Kinopublikum ein Begriff wurde. Diesmal durfte er die Seiten wechseln und die Rolle eines Psychotherapeuten spielen.
© Sony PicturesGangster im Blut
Neben Matt Damon und Leonardo DiCaprio trat er 2006 in Martin Scorseses "Departed - Unter Feinden" als Gangsterboss Frank Costello auf - für Nicholson nach Jahren wieder einmal eine Gelegenheit, seine fiese Seite auszuleben.
© 2006 Warner Bros. Ent.Stiller und stilvoller Abschied?
Gemeinsam mit Morgan Freeman plante er in "Das Beste kommt zum Schluss" (2007) den stilvollen Abgang. Mit der Komödie "Woher weißt du, dass es Liebe ist" kam 2010 sein bislang letzter Film in die Kinos. Danach gab es immer mal wieder Gerüchte um ein Comeback ...
© Francois Durand / Getty ImagesJack Erdmann?
Angeblich sollte Jack Nicholson die Hauptrolle im US-Remake der Komödie "Toni Erdmann", die 2017 für Deutschland ins Oscar-Rennen ging, noch übernehmen. Doch aus dem Projekt zogen sich schließlich alle Beteiligten zurück, sodass es nicht zustande kam.
© Eurovideo, Pascal Le Segretain / Getty ImagesKeine Lust mehr?
Ob Nicholson jemals wieder auf der Leinwand zu sehen sein wird, ist fraglich. Bei der "Shining"-Fortsetzung "Doctor Sleep" wurde Nicholson ein Cameo-Auftritt angeboten, den er aber laut Regisseur Mike Flanagan dankend ablehnte. Auch weitere Angebote soll er in den letzten Jahren ausgeschlagen haben.
© Kevin Winter/Getty ImagesBasketballfan
Große öffentliche Auftritte hat Jack Nicholson ebenfalls nicht mehr. Bei seinem Lieblingsbasketballclub, den Los Angeles Lakers, sitzt er jedoch bis heute immer wieder auf der Tribüne.
© Kevork Djansezian/Getty Images