37°: Dickes Konto, noble Ziele - Wenn Reiche ihre Millionen teilen - Di. 21.01. - ZDF: 22.15 Uhr

Wenn zu viel Geld die Freude verleidet

17.01.2025 von SWYRL/Hans Czerny

Sie fordern "mehr Steuern für Reiche" und setzen sich in der "37°"-Reportage dafür ein, dass es ärmeren Menschen besser geht. Die Erben florierender Familienbetriebe üben gerne Luxusverzicht und beklagen eine Steuerungerechtigkeit, die Reiche zu immer mehr Vermögen verhilft. Es gibt aber Abhilfe.

Manche sind schon richtige Medienstars, wie etwa die Wiener BASF-Erbin Marlene Engelhorn, die so gerne ihr Geld loswerden würde, aber in Österreich seit 2008 keine Erbschaftssteuer bezahlt. Stefanie Bremer, Erbin einer Stuttgarter Unternehmerfamilie, lebt in der Öffentlichkeit unter einem Pseudonym, bekennt sich aber im privaten Umfeld zu ihrem Vermögen. "Mehr Steuern für Reiche!", so fordert sie. Sie will sich dafür einsetzen, dass es anderen Menschen besser gehe. Die Stiftung taxmenow hilft ihr dabei, ihre Absicht in die Tat umzusetzen. "37°" begleitet sie und zwei weitere freigiebige Millionäre.

Bremer, die alles ererbt und nicht selbst erarbeitet hat, lebt zurückgezogen bei Friedrichshafen am Bodensee, Luxus ist ihr fremd. Sie lebt nachhaltig, fleischlos, und sie trägt ihre Kleider auf, bis sie ihr "vom Leibe fallen". Als Kind ist sie ohne Limousinen oder Haushaltshilfen aufgewachsen. Heute sagt sie: "Es gibt so viele Probleme weltweit, die sich mit Geld lösen lassen."

Zehn Prozent besitzen hierzulande 63 Prozent des Vermögens, das ist die gängige Rechnung. Darin enthalten sind Unternehmens- und andere Werte. Wer drei Wohnungen erbt, zahlt dem Finanzamt 30 Prozent, mit 300 sei man, weil als Betriebsvermögen gewertet, von der Erbschaftssteuer ausgenommen. Auch die Kapitalertragssteuer sei mit ihren 25 Prozent viel zu gering für die Reichen, befinden die Kritiker.

Beim Wirtschaftsgipfel in Davos tritt Bremer gemeinsam mit Marlene Engelhorn auf. Auch Sebastian Klein, Gründer des Berliner Bildungs-Services "Blinkist" für Menschen mit wenig Zeit, ist dann dabei. Sein Unternehmensanteil wurde für wohl weit über hundert Millionen verkauft. 90 Prozent seines Vermögens gibt er gern wieder ab. "Das verleidet mir diese Freude", so sagt er, "wenn ich das Gefühl habe, auf der anderen Seite sind Leute, die für acht Cent den Mülleimer durchwühlen, weil ihre Rente zu klein ist." Sein Geld steckt jetzt in einer Gesellschaft, die Projekte für das Gemeinwohl realisiert.

Stephan Kohorst, der Dritte im Bunde, hat andere Sorgen, als zu hohe Steuern. Er will das funktionierende Familienunternehmen nicht durch mehr Steuern gefährden. 20 Prozent der Gewinne fließen stattdessen in gemeinnützige Projekte wie Hilfe für ärmere Kinder, für Flüchtlinge und andere Benachteiligte. Mit seiner Leitlinie "Vermögen schafft Möglichkeiten" ist er da von den anderen Millionarios gar nicht so weit entfernt.

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