Zwölf UIhr mittags
Ein Showdown für die Ewigkeit: "Zwölf Uhr mittags" (1952) avancierte schon kurz nach seiner Premiere zum Westernklassiker, Hauptdarsteller Gary Cooper wurde mit dem Oscar ausgezeichnet. Doch das Meisterwerk, das am 6. Dezember, 22.25 Uhr bei 3sat zu sehen ist, ist nur eines von vielen in unserer Liste der 20 größten Western aller Zeiten ...
© ZDF / United ArtistsDiese 20 Western sollten Sie gesehen haben!
20. "Feinde - Hostiles" (2017, Regie: Scott Cooper). Christian Bale (links) soll als vom Krieg verbitterter Army-Veteran einen seit Jahren inhaftierten Cheyenne-Häuptling zum Sterben ins heilige Stammesgebiet geleiten. Einer der jüngsten Western, aber einer, der mit archaischer Ernsthaftigkeit in den Kulissen der Klassiker den Pfad der Aussöhnung sucht. Und findet.
© Universum Film GmbHDiese 20 Western sollten Sie gesehen haben!
19. "Duell am Missouri" (1975, Regie: Arthur Penn). Marlon Brando (rechts) als monströser Lynch-"Regulator", Jack Nicholson (links) als tugendhafter Pferdedieb - der New-Hollywood-Western ist eine zynische Perversion der Grundfeste Amerikas. Natürlich wurde er seinerzeit von Publikum und Kritik gehasst. Dasselbe soll für das Verhältnis der beiden Superstars gegolten haben.
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18. "Meek's Cutoff" (2010, Regie: Kelly Reichardt). Der wohl meditativste und realistischste Western, der je gedreht wurde - bezeichnenderweise von einer Frau. Independent-Größe Kelly Reichardt vertiefte sich mit Mini-Budget in den monotonen Alltag eines Auswander-Trecks auf dem Oregon Trail im Jahre 1845. Ein schweigsames Epos des Verlorengehens.
© Peripher FilmverleihDiese 20 Western sollten Sie gesehen haben!
17. "Leichen pflastern seinen Weg" (1968, Regie: Sergio Corbucci). Hunger und Frost lassen Utah im Jahre 1898 erzittern - sowie ein stummer Kopfgeldjäger von eisiger Gefühlskälte. Nach "Django" (1966) schuf Sergio Corbucci einen Italo-Kultwestern mit politischer Sprengkraft. Klaus Kinski (Bild) und Jean-Louis Trintignant lassen das Blut in epischen Szenen schockgefrieren.
© ARD DegetoDiese 20 Western sollten Sie gesehen haben!
16. "The Sisters Brothers" (2019, Regie: Jacques Audiard). Von Mord und Marmelade: Der Franzose Audiard verfilmte einen tollen Western-Roman mit Faible für Freuds Psychoanalyse - ohne das Genre der Lächerlichkeit preiszugeben. Das Publikum ließ John C. Reilly (links) und Joaquin Phoenix als Auftragskiller und ungleiche Brüder allein reiten. Gute Voraussetzung, später mal Kult zu werden.
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15. "Pat Garret jagt Billy the Kid" (1973, Regie: Sam Peckinpah). Billy the Kid, der edle Bandit: Als Skandalregisseur Peckinpah mit diesem Mythos fertig war, blieb nur eine Staubwolke. James Coburn (links) und Kris Kristofferson (rechts) liefern sich elegische Verfolgungsszenen über die Austauschbarkeit von Recht und Unrecht. Bob Dylans Soundtrack ist erhebend - allemal prägender als seine Nebenrolle.
© ARD / DegetoDiese 20 Western sollten Sie gesehen haben!
14. "Weites Land" (1958, Regie: William Wyler). Ein Gentleman von der Ostküste (Gregory Peck, links) und ein schroffer Cowboy (Charlton Heston) rivalisieren um die Gunst einer Rancherstochter. In epischer Länge und farbsatten Bildern werden die Macho-Konventionen des Genres ironisch unterspült. Für Filme wie diesen wurde der Begriff "Edel-Western" geprägt.
© ARD / DegetoDiese 20 Western sollten Sie gesehen haben!
13. "Vierzig Gewehre" (1957, Regie: Samuel Fuller). Gewalt und Erotik - verquickt unter getauschten Geschlechter-Vorzeichen. Barbara Stanwyck übt als Großgrundbesitzerin mit Knarrenfetisch eine Terrorherrschaft über Arizona aus. Am Ende bläst ein Tornado über die Breitwandszenerie. Dieselbe Wirkung entfaltet Fullers pessimistischer Klassiker.
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12. "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968, Regie: Sergio Leone). Die Zeit gerinnt zäh wie Blut, die Kamera fokussiert Augenpaare im Cinemasope, und Ennio Morricone liefert einen seiner erhabensten Scores. Leones eindrücklicher Stil fand in dem dreistündigen Rache-Epos mit Henry Fonda, Charles Bronson und Claudia Cardinale zur Formvollendung.
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11. "Erbarmungslos" (1992, Regie: Clint Eastwood). Zehn Jahre ließ er den Stoff ruhen, um in die Rolle "hineinzualtern": Als Mietkiller a.D. jagt Clint Eastwood (Mitte) ein letztes Kopfgeld und einem staubigen Mythos hinterher. Sein spätes Meisterwerk ist Abgesang und Hommage zugleich - ein grimmig-melancholischer Epilog auf das Genre, das ihn berühmt machte.
© TNT Film / Bob AkesterDiese 20 Western sollten Sie gesehen haben!
10. "Zwölf Uhr Mittags" (1952, Regie: Fred Zinnemann). Gedreht in "Echtzeit" werden so viele dramaturgische Register gezogen, dass es buchstäblich knallt. "Zwölf Uhr Mittags" ist ein makelloser, vielleicht sogar zu makelloser Hochspannungs-Duellfilm, der - nebenbei - der jungen Grace Kelly zum Durchbruch verhalf.
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9. "Mein großer Freund Shane" (1953, Regie: George Stevens). Der Revolverheld (Alan Ladd, links) kommt daher wie der edle Ritter im Märchen. Das ist kein Kitsch, sondern eine Geschichte, die klug und bildgewaltig mit der eigenen Legendenbildung spielt. Ein schönerer und für die Popkultur einflussreicherer Western als "Shane" ist nicht gedreht worden.
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8. "Dead Man" (1996, Regie: Jim Jarmusch). Ein braver Buchhalter (Johnny Depp) sucht den Westen und findet den Tod - nie wurde im Kino langsamer und poetischer gestorben. Jarmusch gelang es, das vermeintlich "auserzählte" Filmgenre mit ganz neuen Augen zu erblicken. Einzig Neil Youngs E-Gitarre durchschneidet die meditative Poesie dieses einzigartigen "Anti-Westerns".
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7. "Zwei glorreiche Halunken" (1966, Regie: Sergio Leone). Nicht zwei, sondern drei Outlaws (im deutschen Verleihtitel ging einer "verloren") jagen nach einer Regimentskasse aus dem Bürgerkrieg. Im letzten Teil von Leones "Dollar-Trilogie" verbinden sich Eastwoods (rechts) Charisma, makabere Philosophie und Morricones größte Melodien. Die Schlusssequenz vergisst man nie.
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6. "Red River" (1948, Regie: Howard Hawks). Verrat und Zerwürfnis auf dem Viehtreck nach Missouri - die erste Zusammenarbeit von Regisseur Hawks und John Wayne (links, mit Montgomery Clift) war prägend. "Red River" ist ein Monumentalwerk mit alttestamentarischer Wucht und Symbolik. Es implodiert - typisch für Hawks - in einen ironischen Antiklimax.
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5. "The Wild Bunch" (1969, Regie: Sam Peckinpah). Vom Mythos des Westens ist am Ende nichts übrig außer Blutlachen und durchsiebten Leichen. Mit dem Maschinengewehr richtete Peckinpah ein seinerzeit beispielloses Kino-Massaker an. Damals ein Skandal, heute längst anerkannt als zynisches Meisterwerk über gealterte Outlaws auf der Flucht vor einer neuen Zeit.
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4. "Rio Bravo" (1958, Regie: Howard Hawks). Im Kampf um Recht und Gesetz muss John Wayne (rechts) als Grenzkaff-Sheriff auf die Hilfe eines Trunkenbolds und eines Alten bauen. Wie er hier Hochspannung und Humor austariert, demonstriert Hawks' vollendete Meisterschaft. In "Rio Bravo" zeigt sich nicht weniger als die Essenz der Hollywood-DNA.
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3. "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" (1961, Regie: John Ford). Höhepunkt und Abgesang der klassischen Western-Ära: In diesem karg inszenierten Geniestreich, der die prägenden Genre-Stars John Wayne (links) und James Stewart vereint, fällt beides zusammen. Ford schildert die Geburt der amerikanischen Zivilgesellschaft aus dem Geiste der Revolvermündung. Und vor allem: aus dem der "Fake News".
© ZDF / John Ford ProductionsDiese 20 Western sollten Sie gesehen haben!
2. "Zwei Banditen" (1968, Regie: George Roy Hill). Die Geschichte der Outlaws Butch Cassidy (Paul Newman, rechts) und Sundance Kid (Robert Redford, mit Katherine Ross), wie sie nicht wirklich war. Aber wie man sie mit Liebe und Ironie nicht schöner erzählen kann. Durchtränkt vom Geist der Swinging Sixties (und vom Pop-Soundtrack Burt Bacharachs) ist dies das zugleich heiterste und tragischste Buddy Movie aller Zeiten.
© 20th Century FoxDiese 20 Western sollten Sie gesehen haben!
1. "Der schwarze Falke" (1956, Regie: John Ford). Sieben Jahre streift John Wayne (rechts) durch das Monument Valley auf der Suche nach zwei von Comanchen verschleppten Mädchen. Er kehrt heim, innerlich verwildert, mit den großen, unauflöslichen Widersprüchen im Gepäck: Gemeinschaft vs. Individuum, Zivilisation vs. Heldentum. Wer diesen Western nicht ehrt, hat das Kino nie geliebt.
© ARTE F / Warner Bros.