08.02.2025 von SWYRL/Matthias Deuring
Babyboomer und Gen Z waren sich noch nie sonderlich grün. Aber seit die Alten auf junges Fleisch abfahren, läuft der Generationenkonflikt aus dem Ruder. Der schwarzhumorige Zombie-Horror "Generation Z" von Regisseur Ben Wheatley ist ab 15. Februar in der ZDFmediathek verfügbar.
In Filmen, Serien und auch in den Feuilletons ist schon so ziemlich jede Spielart von Generationenkonflikt durchgespielt worden. Sollte man meinen. Klima, Schulden, Sittenverfall, alles schon dagewesen. Doch Erfolgsregisseur Ben Wheatley hat der "Boomer vs. Gen-Z"-Mär noch was abgewinnen können: In seiner Serie "Generation Z" droht nämlich die Zombie-Boomer-Apokalypse. ZDFneo zeigt die sechsteilige Eigenproduktion am 18. Februar, ab 22.20 Uhr. Bereits ab 15. Februar ist sie in der ZDFmediathek zu sehen.
Mit Wheatley hat sich ZDFneo einen großen Namen des gegenwärtigen britischen Kinos ins Programm geholt. Er führte nicht nur Regie, sondern lieferte auch Idee und Drehbuch. Die Formel ist denkbar einfach: Man nehme rebellische britische Teenager und ihre verstockten Großeltern, lasse einen Militärlaster mit einem biologischen Kampstoff verunglücken, der letztere zu Zombies macht, und voilà, das schwarzhumorige Zombie-Horror-Drama ist fertig.
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Bei "Generation Z" steht das "Z" für rüstige Zombies
Für Finn (Viola Prettejohn) beginnt ihr persönlicher Zombie-Horror-Trip zunächst bei dem in die Jahre gekommenen Querulanten Morgan (Robert Lindsay). "Magic truffles" aus eigenem Anbau gegen heruntergeladene YouTube-Videos, lautet der Deal. Im Hintergrund ziehen bereits erste Helikopter über das britische Dambury ihre Bahnen auf der Suche nach den aus einem nahegelegenen Seniorenheim entflohenen Zombie-Rentnern, darunter Cecily (Sue Johnston), die sich schnell als Anführerin ihres beißkräftigen Trupps etabliert.
Die Drogen hat Finn allerdings nicht für sich, sondern für Mitschüler Steff (Lewis Gribben) besorgt. In einem Wäldchen konsumiert er die Trüffel mit Kumpel Charlie (Jay Lycurgo) - und wird Zeuge eines Zombieangriffs. Der auf den ersten Blick harmlose Frank (Paul Bentall) fällt plötzlich Janes (Rebecca Humphries) Hund an und zerfleischt ihn komplett. Steff und Charlie sehen dem Grauen zu und halten die Kamera drauf.
Bei Charlies Ex-Freundin Kelly (Buket Kömür) hat es dagegen ihre Oma Janine (Anita Dobson) erwischt. Die rüstige Frau attackiert ihre Enkelin plötzlich mit dem Messer, schlägt sich in den Wald zu Cecilys Gruppe und wiegelt sie zu immer aggressiveren Attacken auf. So nimmt die Seuche ihren Lauf und versetzt nicht nur Dambury in Angst und Schrecken, sondern ruft auch die Regierung und wesentlich finsterere Mächte auf den Plan. Bei all dem scheint Morgan erstaunlich viel Durchblick zu behalten. Was weiß er über den Kampfstoff?
Hält Wheatleys abgedrehter Genre-Mix, was er verspricht?
"Generation Z" verspricht einen irrwitzigen Mix aus Generationenkrieg und Überlebenskampf, einen Spagat zwischen britischem schwarzem Humor, Coming-of-Age-Geschichte und Zombie-Horror. Das klingt nach eierlegender Wollmilchsau, weil es das ist. Wheatley hat sich mit diesem Genre-Mix etwas übernommen, sodass er mit keinem Aspekt glänzen kann. Ordentliche Schocker gibt es nicht, die Charaktere bleiben in ihrer Entwicklung sehr flach. Über die ersten vier der sechs Folgen à 45 Minuten ist "Generation Z" eine zähe Angelegenheit.
Dagegen können auch die Schauspielstars nichts ausrichten, zumal in der deutschen Synchronisation nicht einen Hauch von britischem Charme und Humor übrig bleibt. Vielleicht wirken auch deshalb Teenies und Zombie-Großeltern gleichermaßen dümmlich.