07.07.2024 von SWYRL
Eines der ungewöhnlichsten deutschen Umweltprojekte läuft bereits seit 12. Mai - und geht noch über den gesamten Sommer weiter. Bei der ARD-Mitmachaktion "#unsereFlüsse" wird man selbst zum Naturforscher und leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Gewässer. Auch Jessy Wellmer macht mit.
Unsere kleinen Bäche befinden sich in einer großen Krise. Von den deutschen Bächen und Flüssen sind laut Umweltbundesamt nur acht Prozent gesund. Grund für die zahlreichen Probleme ist der Klimawandel. Die Gewässer werden immer wärmer. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung fand in einem über drei Jahre laufenden Pilotprojekt mit dem FLOW-Citizen Science-Projekt gar heraus, dass 65 Prozent der deutschen Bäche in einem schlechten ökologischen Zustand sind. Die Doku "#unsere Flüsse", die am Mittwoch, 23. Oktober, im Ersten zu sehen sein wird, will auf diese dramatische Situation hinweisen - aber die Bevölkerung jetzt schon zum Mitmachen beim Feststellen des Ist-Zustands auffordern.
Und das kann - trotz des problematischen Themas - sogar Spaß machen: Schon seit 12. Mai läuft die ARD Mitmachaktion "#unsereFlüsse", die dazu aufruft, Bäche in der unmittelbaren Lebensumgebung auszukundschaften und über einen Fragebogen und eigenes Fotomaterial zu erforschen. Einen Fragebogen, wie genau man vorgehen soll, kann man sich beim Ersten unter dem Stichwort "#unsereFlüsse" selbst anschauen oder als Papierfragebogen herunterladen. Bisher haben bereits 1.300 Personen mitgemacht und "die Wasserkarte nimmt gute Konturen an", wie es aus Kreisen der ARD Programmredaktion heißt.
Gesicht der Kampagne ist "Tagesthemen"-Moderatorin Jessy Wellmer. Die 44-Jährige ist Mutter zweier Kinder und selbst an einem Bach aufgewachsen. "Durch meine Straße führte ein Bach, der Mühlbach, und das Plätschern dieses Baches ist eigentlich der Soundtrack meiner Kindheit", sagt die Journalistin, die im Mecklenburgischen Güstrow geboren ist. Heute lebt Wellmer mit ihrem Mann, dem Biologen und Journalisten Sven Siebert, und den gemeinsamen Kindern in Berlin. Wellmer erinnert sich an jüngere Besuche an ihrem Heimatbach wie folgt: "Ich bin immer mal wieder da, obwohl meine Familie dort nicht mehr wohnt. Der war zwischenzeitlich ausgetrocknet. Zwischenzeitlich war überhaupt nichts mehr da, weil die Sommer einfach zu trocken sind, mittlerweile, zumindest manchmal."
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Die Fragebogenaktion der ARD läuft weiter
Bis heute zieht es die ARD-Anchorwoman immer wieder zum Wasser, auch wegen ihres Hundes: "Wenn wir rausgehen, dann haben Gewässer aller Art, auch Bäche und Flüsse eine große Anziehungskraft, und mein Hund geht gerne ins Wasser. Der sucht jeden Anlass dazu. Wenn man das Stöckchen wirft, ist er auch schnell im Bach und im Fluss drin und strampelt ein bisschen und schwimmt ein bisschen." Die Faszination auch kleinerer Gewässer kann die Mecklenburgerin bis heute spüren und möchte sich dafür einsatzen, dass auch künftige Generationen die Möglichkeit haben, solche Erfahrungen zu machen. Die Mitmachaktion "#unsereFlüsse" unterstützt Wellmer daher aus vollster Überzeugung: "Je mehr Leute mitmachen und je mehr Verbände und Organisationen sich zusammenschließen, desto größer, wichtiger und umfassender und aussagekräftiger wird das Ganze. Insofern kann ich nur sagen: Go! Und ich mach auch mit. Versprochen!"
Die Fragebogenaktion der ARD läuft weiter, und am 23. Oktober dürfte man im Ersten in der Doku "#unsere Flüsse" auch Ergebnisse des ungewöhnlichen Wisssenschaftsprojektes erfahren, bei dem alle mitmachen - und auch Interessantes über die Natur ihrer Nachbarschaft erfahren können.