Bares für Rares
Kunst ist ja bekanntermaßen Geschmacksache. Und Horst Lichter gestand in der Dienstagsausgabe von "Bares für Rares", er sei "hier und da ein kleiner Banause". Das bekam Trödelshowkandidat Dirk durch einen frechen Spruch zu spüren.
© ZDFBares für Rares
Ob das, was Dirk anbrachte, den Händlern gefallen würde? Es schien zumindest deutlich mehr zu sein als Kindermalerei, über die aus Versehen ein Glas Wasser verschüttet wurde.
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Ein echter Meister oder doch nur Nachmache? So viel sei verraten: Da Dr. Bianca Berding das Bild mit Samthandschuhen anfasste, hatte es sicher seinen Preis.
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"Du malst selber?", entfuhr es dem zu Scherzen aufgelegten Horst Lichter (Mitte), als er das Bild sah und sich dann an den Verkäufer wandte.
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Lichter entschuldigte sich umgehend. Dirk nahm die Flapsigkeit mit Humor: "Das Bild ist ganz sicher nicht von mir!", lachte er. Der Innenarchitekt wollte es wegen Platzmangels im Namen von Freunden verkaufen.
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Im Idealfall sollte ein ordentliches Sümmchen herauskommen, schließlich sollte der Erlös einem sozialen Zweck zur Verfügung gestellt werden. Wäre das Werk tatsächlich - wie es zumindest dem ersten Anschein nach wirkte - von Paul Klee, dann stünden die Chancen gut.
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"Es ist gewellt, man sieht es an den Farben und am Papier. Dahinten könnten Häuser abgebildet sein. Und es hat leider nicht mehr den besten Zustand", übernahm Horst Lichter die Expertise. Konnte dies ein echter Klee sein?
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Die Kunsthistorikerin bestätigte die Beschreibung des Gastgebers und fügte hinzu: "Das Aquarell zeigt eine Oase, vermutlich am frühen Morgen. Die Häuser sieht man wie bei einer Fata Morgana nur ein wenig flimmern." Dies war ein beliebtes Motiv.
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Und wer hat's gemalt? Es war nicht Paul Klee, sondern der Hamburger Maler und Grafiker Eduard Bargheer. Es stammt aus dem Jahr 1968, "könnte theoretisch von der Art und Weise aber auch älter sein", gab Bianca Berding zu.
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Eduard Bargheer sei tief beeindruckt gewesen von einer sehr wichtigen Reise im Laufe der Kunstgeschichte, berichtete die Expertin. Diese Reise nach Tunis unternahmen Paul Klee und August Macke im Jahr 1914 - und sie veränderte das Werk der Künstler tiefgreifend. Sie nahmen dort ein ganz anderes Licht wahr und fingen an, abstrakter zu arbeiten. An diese Arbeiten knüpfte auch Bargheer an, als er seine "Oase am Morgen" malte.
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Zwar kein echter Klee und erst recht nicht von einem Kind, würde das Aquarell 800 bis 1.100 Euro einbringen können. Der Wunschpreis lag mit 500 Euro deutlich darunter.
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Im Händlerraum angekommen, schickte Wolfgang Pauritsch (Dritter von rechts) direkt ein Gebet zum Himmel: "Gott, lass es ein Paul Klee sein!"
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Erhört werden sollte er nicht, begeistert war Pauritsch trotzdem. Er setzte sich gegen Elke Velten und Benjamin Leo Leo durch zahlte am Ende 1.200 Euro. "Ich hab nicht gedacht, dass ich heute noch eine Oase kaufe!"
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Beim Kunstwerk schon zu Scherzen bereit, ging es bei diesen Objekten gleich frech weiter: "Jetzt hoffe ich, dass das nicht einer deiner Männer war", lachte Horst Lichter makaber, als er die skelettierten Herren auf den Rollbildern sah.
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Natürlich nicht! Die sogenannten Schulwandkarten sind vom Roten Kreuz, wo Gabi ehrenamtlich tätig ist. Sie kamen für Schulungszwecke und Vorträge zum Einsatz, wurden vor über 50 Jahren vom Rettungsdienst angeschafft und sollten nun einen neuen Besitzer finden.
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Nur 20 Euro wünschte sich Barbara pro Karte. 100 Euro indes nannte Sven Deutschmanek (links) und wusste, warum: "Aktuell sind solche Motive sehr gefragt!"
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David Suppes (Zweiter von rechts) fand es zwar schade, dass die vier anatomischen Bilder so unterschiedliche Hintergründe hatten, schnappte sich die Herren aber für 350 Euro.
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Mit einer goldenen Brosche ging es weiter. "Ein interessantes Stück", nickte Expertin Wendela Horz und rief 350 bis 400 Euro auf.
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Das smaragdbesetzte Schmuckstück aus den 1960er-Jahren gefiel besonders Wolfgang Pauritsch. 350 Euro zahlte er dafür und freute sich: "Grün hat es mir schon immer angetan."
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Noch ein Geschmeide stand zum Verkauf: Der Diamant-Ring, der in Teilen über 100 Jahre alt war, erreichte einen Schätzpreis von 800 bis 1.000 Euro.
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Elke Velten strahlte nach den Geboten wie die Steine des Rings: Das umgearbeitete Schmuckstück (1920-1950) wanderte für 1.000 Euro an ihren Finger.
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Zum Abschluss ertönte eine Glocke: Eine antike Eisenbahn-Glocke, die jahrelang als Klingelersatz diente, sollte nun woanders Lärm machen. Auf "mindestens 500 Euro" schätzte Sven Deutschmanek das sehr schwere Objekt.
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Benjamin Leo Leo wurde am Ende zum Glöckner. 400 Euro war ihm das Eisenguss-Objekt wert.
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